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Voyeur

Titel: Voyeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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tatsächlich in Sichtweite rückte, war es schwerer denn je gewesen, die letzten paar Tage geduldig verstreichen
     zu lassen. Am Morgen nach unserem Treffen hatte Zeppo in der Galerie angerufen und uns beide am Samstag zum Abendessen eingeladen.
     Ich hatte die Luft angehalten, bis Anna zugesagt hatte, aber den Schock hatte mir nicht sie, sondern Zeppo versetzt.
    «Es ist im Grunde eine kleine Abschiedsfeier», hatte er gesagt. «Ich reise am Montag nach Brasilien.»
    Das war eine Neuigkeit für mich. «Du Glücklicher!», sagte Anna. «Für wie lange?»
    «Nur für zwei oder drei Wochen. Ich mache wieder Werbeaufnahmen für Bademode. Ich wollte sie in Blackpool machen, aber die
     Leute bestanden auf Rio, also, was soll man machen?»
    |344| Ich hatte nicht gewusst, was ich davon halten sollte. Später stellte ich ihn allein zur Rede. «Warum hast du mir nicht gesagt,
     dass du verreist?», wollte ich wissen.
    «Weil ich es erst heute Morgen entschieden habe.»
    «Dann gibt es also keine Modeaufnahmen?»
    «Donald, du kannst manchmal erstaunlich begriffsstutzig sein. Stimmt, es gibt keine Modeaufnahmen. Ich habe Quatsch erzählt.»
    «Warum? Warum alles komplizierter machen?»
    «Warum macht das alles komplizierter? Wenn überhaupt, macht es vieles leichter. Dadurch kriegt der Samstagabend eine emotionale
     Tiefe. Ein Abschied ist immer so schön traurig und melancholisch. Außerdem bin ich dann hinterher aus dem Weg, und sie kann
     mir nicht auf die Nerven gehen.»
    «Und was ist, wenn etwas schiefgeht? Wenn du es nicht schaffst, sie zu   … zu   …»
    «Sie zu ficken?» Er grinste. «Keine Sorge, das werde ich. Sei nicht immer so ängstlich, Donald.»
    «Ich bin nur praktisch. Ich möchte nicht weitere drei Wochen warten müssen, das ist alles. Nicht jetzt.»
    «Wie gesagt, das musst du nicht.»
    Plötzlich kam mir ein Gedanke. Bisher war ich noch nicht darauf gekommen, und es würde mich rasend machen, wenn es an so
     etwas Profanem scheitern sollte. «Aber was ist, wenn Anna nicht
kann

    «Was meinst du mit ‹nicht kann›?»
    Ich hatte das Gefühl, dass er ganz genau wusste, was ich meinte. Ich zerbrach mir den Kopf, wie ich es auf taktvolle Weise
     ausdrücken konnte. «Ich meinte, was ist, wenn sie   … wenn sie ihre Periode hat?»
    |345| Zeppo neigte grinsend den Kopf. «Wenn du meinst, ob sie ihre Tage hat, dann vergiss es. Hat sie nicht.»
    «Woher willst du das wissen?»
    «Weil Samstag ist.»
    Er sagte das, als würde es alles erklären. Ich zögerte, weil ich ihm meine Unkenntnis nicht zeigen wollte. Aber ich musste
     fragen. «Was hat das damit zu tun?»
    «Ich bitte dich, Donald. Selbst du müsstest eigentlich wissen, dass Frauen am Wochenende nie ihre Tage haben.»
    Er sagte es so ernst, dass ich mir für einen Moment unsicher war. Mit dem Thema hatte ich mich noch nie auseinandersetzen
     müssen. Zeppo lachte entzückt.
    «Ach du Scheiße, Donald. Ich wusste, dass du naiv bist, aber ich hätte nie gedacht, dass du so einfältig bist!»
    Ich stand peinlich berührt da und musste sein Gelächter über mich ergehen lassen. «Ich wiederhole, woher willst du das wissen?»,
     fragte ich, nachdem er fertig war.
    Noch immer grinsend, rieb sich Zeppo die Augen. «Weil ich vor einer Ewigkeit eine Packung Tampons in ihrer Handtasche gesehen
     habe und mir das Datum aufgeschrieben habe. Sofern sie nicht die Angewohnheit hat, sie ständig mit sich rumzuschleppen,
     sind wir im grünen Bereich. Und selbst wenn nicht, spielt es nicht unbedingt eine Rolle. Ich sag dir was, ich schenke dir
     eine Broschüre für Sexualerziehung. Die kannst du vor Samstag lesen, dann weißt du, wie es funktioniert.»
    Sein Spott tat weh, war aber angesichts meiner wachsenden Aufregung schnell vergessen. Das Bild, das ich mir vorgestellt
     hatte, seit ich Anna nackt im Spiegel gesehen hatte, sollte bald Realität werden. Ich musste nur noch ein paar weitere Tage
     warten.
    |346| Doch nun war das Warten beinahe vorbei, und bei dem Gedanken an das, was innerhalb von Stunden geschehen würde, wurde mir
     regelrecht schwindelig. Und nach dem ersten Drink löste sich meine Zunge.
    «Weißt du was, Zeppo, wenn mir jemand gesagt hätte, dass du kochen kannst, hätte ich es nicht geglaubt, aber das riecht
     tatsächlich sehr lecker. Was gibt es denn?»
    «Gambas à la plancha», rief er aus der Küche, in der ein Zischen zu hören war. «Oder gebratene Garnelen mit Knoblauch,
     wenn dir das lieber ist. Danach Paella.»
    Ich

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