Vulkans Hammer
Gespräche, die um ihn herum geführt wurden.
»Etwas zu trinken, Sir?« sagte der Robotersteward, der neben ihm angelangt war.
Er bestellte ein gutes deutsches Bier und ließ sich eine Käseplatte dazu bringen, für die diese Route berühmt war.
Während er ein Stückchen Port de Salut aß, entdeckte er die Schlagzeilen der London Times, die der Mann gegenüber las.
Er war augenblicklich auf den Füßen und suchte den Zeitungsroboter, kaufte sich ein Exemplar und ließ sich wieder in seinem Sessel nieder.
DIREKTOREN TAUBMANN UND HENDERSON BESCHULDIGEN LEITUNG WEGEN HEILER-SIEG
IN ILLINOIS. UNTERSUCHUNG GEFORDERT.
Betäubt las er, daß ein sorgfältig geplanter Aufstand der Bewegung in den ländlichen Kleinstädten von Illinois mit einer Revolte der Arbeiterklasse in Chicago koordiniert gewesen war; gemeinsam hatten die beiden Gruppen die Eintrachtherrschaft über den größten Teil des Bundesstaates – zumindest vorübergehend – beendet.
Eine weitere kleine Meldung erschreckte ihn ebenfalls.
DIREKTOR FÜR NORDAMERIKA BARRIS UNERREICHBAR. NICHT IN NEW YORK.
Sie waren während seiner Abwesenheit aktiv gewesen, hatten die Zeit genützt. Und nicht nur die Bewegung, dachte er grimmig. Auch Taubmann. Und Henderson, der Direktor für Kleinasien. Die beiden hatten sich in der Vergangenheit mehr als einmal zusammengetan.
Die Untersuchung würde natürlich Jason Dills Büro obliegen. Bis jetzt habe ich Dill gerade noch zähmen können, dachte Barris; er braucht nur ein wenig Unterstützung von Taubmann, und der Boden wird mir unter den Füßen weggezogen. Schon jetzt, während ich hier sitze ... Möglicherweise hat Dill das Ganze selbst arrangiert; vielleicht haben er und Taubmann schon eine Allianz geschlossen – gegen mich.
Seine Gedanken überschlugen sich, doch dann bekam er sich wieder in den Griff. Ich bin in einer guten Position, entschied er. Ich habe die Reste von Vu lkan 3 in meinem Besitz, und was das Wichtigste ist, ich habe Dill gezwungen, einzugestehen, was er getan hat. Das weiß sonst niemand! Er würde es nicht wagen, gegen mich vorzugehen, seit ich das weiß. Wenn ich es an die Öffentlichkeit brächte ...
Ich habe immer noch die Trümpfe in der Hand, sagte er sich. Trotz dieser zeitlich raffiniert geplanten Forderung nach einer Untersuchung meiner Behandlung des Heilerproblems in meiner Region.
Dieser verdammte Fields. Sitzt in seinem Hotelzimmer, macht mir das Kompliment, ich sei der einzige anständige Direktor, und gibt sich dann alle Mühe, während ich von meinem Bezirk abwesend bin, mich in Mißkredit zu bringen.
Er winkte einen Roboter heran und sagte: »Bring mir ein Videophon, abhörsichere Leitung nach Eintracht New York.«
Er ließ die schalldichten Vorhänge an seinem Sessel zuziehen und sah Augenblicke später das Gesicht seines Subdirektors, Peter Allison, vor sich.
»Ich würde mich nicht aufregen«, meinte Allison, nachdem Barris seine Besorgnisse dargelegt hatte. »Der Aufstand in Illinois wird von unseren Polizeikräften niedergeschlagen. Übrigens ist er Teil eines weltumspannenden Phänomens. Sie scheinen jetzt fast überall aktiv zu sein. Wenn Sie zurück sind, zeige ich Ihnen die vertraulichen Berichte; die meisten Direktoren haben diese Aktivitäten aus den Zeitungen herausgehalten. Wenn Taubmann und Henderson nicht gewesen wären, hätte man das auch bei Illinois erreichen können. Soviel ich höre, gibt es ähnliche Unternehmungen in Lissabon, Berlin und Wolgograd. Wenn wir von V ulkan 3 irgendeine Entscheidung bekämen ...«
»Vielleicht ist es bald so weit«, meinte Barris.
»Waren Sie in Genf erfolgreich? Sie kommen mit einer eindeutigen Stellungnahme zurück?«
»Das besprechen wir später«, sagte Barris und schaltete ab.
Später, als das Schiff dicht über New York dahinflog, sah er auch dort die vertrauten Anzeichen von großer Geschäftigkeit. Eine Prozession braungekleideter Heiler zog durch eine Nebenstraße in der Bowery, düster und würdevoll in ihren groben, einfachen Gewändern. Die vielen Zuschauer verharrten in achtungsvoller Bewunderung. An einer Ecke stand ein demoliertes Eintracht-Auto – zerstört vom Mob, kaum eine Meile von seinem Büro entfernt. Als das Schiff zur Landung ansetzte, sah er Parolen und Plakate an den Hausmauern. Sie wagen sich immer weiter hervor, wurde ihm klar. Sie haben zunehmend weniger zu fürchten.
Er hatte das Frachtschiff um eine gute Stunde überholt. Nachdem er sich in seiner Dienststelle zurückgemeldet
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