Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vulkans Hammer

Vulkans Hammer

Titel: Vulkans Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
erwähnten den Namen V ulkan 3 ; sie benutzten eine abhörsichere Kabelleitung, aber durch die Ausweitung der Heiler-Bewegung mußte in allen Bereichen absolute Geheimhaltung gewahrt werden. Man hatte schon eine Reihe von Agenten entlarvt, und einige davon waren in den Kommunikationsmedien tätig gewesen. Das Videosystem bot sich dazu naturgemäß an. Alle Eintracht-Angelegenheiten liefen früher oder später über seine Leitungen.
    »Nicht viel bis jetzt«, sagte Smith. »Die meisten Komponenten waren nicht mehr zu retten. Nur ein Bruchteil des Speichersystems ist noch intakt.«
    »Haben Sie irgend etwas Relevantes gefunden?« fragte Barris angespannt.
    Smiths Gesicht auf dem Bildschirm blieb ausdruckslos.
    »Einiges, denke ich. Wenn Sie vorbeikommen, zeigen wir Ihnen, was wir erreicht haben.«

    Sobald er sich von seinen dringendsten Arbeiten lösen konnte, fuhr er zu den Labors hinüber. Die Wachen überprüften ihn, dann betrat er den abgesperrten inneren Bereich. Wade Smith und seine Leute standen um ein Gewirr aus pulsierender Maschinerie herum.
    »Da ist es«, sagte Smith.
    »Sieht anders aus, als ich es in Erinnerung habe«, meinte Barris. Er sah fast nichts Vertrautes mehr; alle sichtbaren Teile schienen neu zu sein, nicht vom alten Computer zu stammen.
    »Wir haben alles getan, um die unbeschädigten Elemente wieder in Betrieb zu nehmen.« Smith wies stolz auf ein Durcheinander von Kabeln, Skalen und Meßgeräten. »Die Speicherröhren werden jetzt direkt abgelesen, ohne Rücksicht auf irgendeine übergeordnete Struktur, die Impulse werden sortiert und in ein Audiosystem eingegeben. Die Ablesung erfolgt natürlich nahezu zufällig – unter diesen widrigen Bedingungen. Wir haben alles getan, um Sinnvolles zu erhalten, besonders um das Rauschen herauszufiltern. Vergessen Sie nicht, daß der Computer nach seinem eigenen Organisationsprinzip arbeitete, das jetzt natürlich nicht mehr existiert. Wir müssen die erhaltenen Gedächtniseinheiten so akzeptieren, wie sie herauskommen.«
    Smith schaltete einen großen an der Wand montierten Lautsprecher ein. Ein dröhnendes Rauschen erfüllte den Saal, ein undifferenzierbares Gemisch aus statischem Rauschen und Geräuschen. Er drehte an ein paar Knöpfen.
    »Schwer zu verstehen«, sagte Barris, nachdem er sich vergeblich angestrengt hatte.
    »Zu Anfang unmöglich. Es dauert eine Weile. Wenn Sie es so lange gehört haben wie wir ...«
    Barris nickte enttäuscht.
    »Ich dachte, daß wir vielleicht zu besseren Ergebnissen kommen würden. Ich weiß natürlich, daß ihr alles versucht habt.«
    »Wir arbeiten an einem ganz neuen Filter. In drei oder vier Wochen haben wir bestimmt etwas, das dem hier wesentlich überlegen ist.«
    »Zu lange«, sagte Barris sofort. Viel zu lange. Die Erhebung in Chicago hatte sich nicht nur nicht eindämmen lassen, sondern sogar in den benachbarten Staaten ausgebreitet und schien sich in Kürze mit einer ähnlichen Aktion der Bewegung bei St. Louis vereinigen zu wollen. »In vier Wochen tragen wir wahrscheinlich alle braune Kutten«, sagte er zu den umstehenden Technikern. »Und statt diese Anlage zusammenzuflicken, werden wir wohl eher damit beschäftigt sein, sie zu demontieren.«
    Es war ein grimmiger Scherz und keiner der Techniker lächelte. »Ich möchte mir diesen Lärm anhören.« Barris deutete auf den Wandlautsprecher. »Warum verschwindet ihr nicht für eine Weile, damit ich mich richtig konzentrieren kann?«
    Smith und seine Leute verließen den Saal. Barris stellte sich vor den Lautsprecher und bereitete sich auf eine längere Sitzung vor.
    Irgendwo in dem Nebel aus zufälligen und bedeutungslosen Geräuschen waren Spuren von Wörtern. Berechnungen – die vage Wiedergabe der Speicherelemente, als das neue Abtastgerät sie der Reihe nach durchging. Barris preßte die Hände zusammen und verkrampfte sich in dem angestrengten Versuch zuzuhören.
    »... progressive Gabelung ...«
    Ein Begriff; er hatte etwas verstehen können, so klein es war, ein Jota aus dem Chaos.
    ... gesellschaftliche Elemente, entsprechend vorher entwickel ten neuen Mustern ...
    Jetzt verstand er längere Wortketten, aber sie bedeuteten nichts; sie waren zu unvollständig.
    ... Erschöpfung von natürlichen Rohstoffen nicht mehr das Problem dar, das früher während der ... Die Worte gingen im Rauschen unter; er verlor den Faden.
    Vulkan 3 funktionierte in keiner Weise – es gab keine neuen Datenverarbeitungen. Das hier waren tote und erstarrte Komplexe aus

Weitere Kostenlose Bücher