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Vulkans Hammer

Vulkans Hammer

Titel: Vulkans Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Sympathisanten fielen zurück; ihre Gruppe zerbrach in zwei Teile. Weitere Polizisten fielen. Wieder sah Barris den Blitz von Stiftstrahlern, der offiziellen Waffe von Eintracht, jetzt gegen sie eingesetzt.
    Er ging weiter, bog um eine Ecke und kam zu einer Treppe, die zum Flugfeld hinunterführte.
    Fünf von den Polizisten gelangten mit ihm zum Rand des Flugfeldes. Er betrat das erste Schiff, das aussah, als könne es hohe Geschwindigkeiten erreichen; er ließ die Polizisten einsteigen, schloß die Türen und setzte sich an die Kontrollen.
    Niemand behinderte sie beim Start. Sie stiegen auf und flogen nach Osten über den Atlantik, nach Europa, nach Genf.

    Kapitel Elf

    Direktor William Barris betrat das riesige Gebäude von Eintracht-Kontrolle in Genf, gefolgt von seinen bewaffneten Polizisten. Vor dem zentralen Versammlungssaal kam ihm Jason Dill entgegen.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, sagte Dill. Auch er hatte Polizei bei sich, mehrere Dutzend Mann, alle mit Waffen im Anschlag. Er sah krank und verbraucht aus. Er sprach mit so leiser Stimme, daß Barris ihn kaum verstehen konnte. »Sie peitschen es durch, so schnell sie können. Alle Direktoren, die gegen mich sind, haben sich längst eingefunden; die Unentschlossenen treffen erst jetzt ein. Offensichtlich hat Vu lkan 3 dafür gesorgt ...« Er bemerkte die fünf Polizisten. »Ist das alles, was Sie aufbringen konnten? Fünf Mann?« Er sah sich um, vergewisserte sich, daß sie niemand belauschte, und murmelte: »Ich habe vertrauliche Befehle an alle gegeben, denen ich trauen kann. Während des Prozesses sollen sie sich bewaffnen und außerhalb des Saales aufstellen. Dies ist ein Prozeß, wie Ihnen klar sein dürfte, keine Konferenz.«
    »Wer ist zu den Heilern übergelaufen?« fragte Barris. »Irgend jemand von den Direktoren?«
    »Ich weiß es nicht.« Dill schien zutiefst bestürzt zu sein. »Vulkan 3 hat alle Direktoren angewiesen, sich einzufinden, und dargelegt, was sich ereignet hat«, erklärte er. »Eine Beschreibung meines V errats – wie ich bewußt Daten gefälscht und zwischen ihm und Eintracht eine Mauer errichtet habe. Sie haben eine solche Erklärung nicht bekommen? Natürlich nicht, V ulkan 3 weiß, daß Sie auf meiner Seite sind.«
    »Wer vertritt die Anklage?« erkundigte sich Barris. »Wer spricht für V ulkan 3 ?«
    »Reynolds, Osteuropa. Sehr jung, sehr aggressiv und ehrgeizig. Wenn er Erfolg hat, wird er wahrscheinlich Generaldirektor. Vulkan 3 hat ihm zweifellos alle Daten geliefert, die er braucht.« Dill ballte die Fäuste, öffnete sie und ballte sie erneut. »Zu Optimismus besteht kein Anlaß, Barris, Sie selbst haben mich bis vor kurzem schwer verdächtigt. Wieviel doch davon abhängt, wie man etwas betrachtet.« Dill ging durch die Türen in den Saal. »Wie man Fakten interpretiert. Schließlich habe ich ja tatsächlich Informationen zurückgehalten.«
    Der Saal war fast voll. Jeder Direktor hatte sein eigenes bewaffnetes Polizeiaufgebot mitgebracht. Alle warteten ungeduldig auf den Beginn der Sitzung. Edward Reynolds stand schon am Rednerpult auf der erhöhten Plattform, seine Hände ruhten dramatisch auf dem Marmorpult, und er blickte angespannt auf das Publikum.
    Reynolds war ein hochgewachsener Mann, der andere Angehörige der T-Klasse überragte und seinen grauen Anzug mit selbstbewußter Eleganz trug. Er war zweiunddreißig Jahre alt und hatte seinen Aufstieg zielbewußt und wirkungsvoll vorangetrieben. Seine kalten, blauen Augen richteten sich kurz auf Jason Dill und Barris.
    »Die Sitzung ist eröffnet«, erklärte er. »Direktor Barris kann seinen Platz einnehmen.« Er deutete auf Dill. »Kommen Sie herauf, damit Sie vernommen werden können.«
    Unsicher ging Dill, von seinen Wachen umgeben, auf die Plattform zu. Er stieg die Marmorstufen empor und setzte sich nach kurzem Zögern in einen Sessel Reynolds unmittelbar gegenüber; es schien der einzige noch freie zu sein. Barris blieb, wo er war und dachte: Reynolds hat es also geschafft. Er hat es schon fertiggebracht uns zu trennen, Dill von mir zu isolieren.
    »Setzen Sie sich«, rief Reynolds scharf.
    Statt dessen ging Barris durch den Mittelgang auf ihn zu. »Was ist der Zweck dieser Sitzung? Aufgrund welcher legalen Befugnisse stehen Sie da oben? Oder haben Sie diese Funktion einfach an sich gerissen?«
    Alle Blicke waren jetzt auf Barris gerichtet. Die Direktoren waren sowieso unsicher – nervöses Gemurmel flutete durch den Saal, in der Geschichte des

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