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Vulkans Hammer

Vulkans Hammer

Titel: Vulkans Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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seine Anweisungen auszuführen.

    Er schnappte sich das erstbeste Eintracht-Fahrzeug und raste durch New York zu seinem Büro. Sollte er sich über Videophon mit Dill in Verbindung setzen? Oder warten, bis sie sich treffen konnten? Es wäre ein kalkuliertes Risiko, die Nachrichtenkanäle zu benutzen, selbst wenn es sich um Kabel leitungen handelte. Aber er durfte nicht mehr zögern; er mußte handeln.
    Er schaltete das Videophon des Wagens ein und sagte zum Monitor: »Geben Sie mir Chefdirektor Dill. Dies ist ein Notfall.«
    Sie haben V ulkan 3 die Daten vergeblich vorenthalten, dachte er. Denn V ulkan 3 ist im Grunde ein Datenanalysegerät und um zu analysieren braucht es alle relevanten Daten. Und so mußte es also, wurde Dill klar, um seine Arbeit zu tun, hinausgehen und sich die Daten beschaffen. Wenn Daten nicht einliefen – wenn Vu lkan 3 schließen mußte, daß er über relevante Daten nicht verfügte, würde ihm als dynamisches aktives System keine Wahl bleiben; es würde ein System zur erfolgreichen Datenbeschaffung entwickeln müssen. Die Logik seiner Natur würde es dazu zwingen.
    Es würde keine Alternative geben. Der große Computer würde sich die fehlenden Daten selbst beschaffen müssen.
    Dill hat versagt, erkannte Barris. Sicher, er konnte V ulkan 3 die Daten selbst vorenthalten, er erlaubte seinen Dateneingebern nie, V ulkan 3 etwas über die Heiler-Bewegung weiterzugeben, aber es gelang ihm nicht, V ulkan 3 das geschlußfolgerte Wissen fernzuhalten, daß ihm Daten vorenthalten wurden.
    Das Kunsthirn hatte nicht gewußt, was ihm fehlte, aber sich an die Arbeit gemacht, es herauszufinden.
    Und was mußte es tun, um dahinterzukommen? fragte sich Barris. Wie weit hatte es gehen müssen, um die fehlenden Daten zu besorgen? Und es gab Personen, die sie ihm vorenthalten hatten – wie mußte er auf diese Erkenntnis reagieren? Nicht nur waren die Dateneingabeteams unzuverlässig gewesen, in der Welt über dem unterirdischen Gehirn waren eindeutig Bestrebungen im Gange gewesen, es zu hintergehen ... Wie würde ein rein logisches Gebilde darauf reagieren?
    Hatten die ursprünglichen Konstrukteure mit so etwas gerechnet?
    Kein Wunder, daß es Vu lkan 3 zerstört hatte.
    Das hatte es tun müssen, um seinen Zweck zu erfüllen.
    Und was würde es tun, wenn er herausfand, daß es eine
    Bewegung gab, deren alleiniges Ziel darin bestand, es zu zerstören?
    Aber V ulkan 3 wußte es bereits. Seine mobilen Datensammler waren schon seit geraumer Zeit aktiv. Wie lange, das wußte Barris nicht. Und wieviel sie hatten zusammentragen können – das wußte er auch nicht. Aber wir müssen vom Schlimmsten ausgehen, erkannte er; wir müssen von der pessimistischsten Voraussetzung ausgehen, wir müssen unterstellen, daß V ulkan 3 in der Lage gewesen ist, das Bild zu vervollständigen. Daß ihm nichts von Bedeutung unbekannt geblieben ist; es weiß soviel wie wir, und wir können die Mauer des Schweigens mit nichts wieder aufrichten.
    Das Gehirn hatte gewußt, daß Vater Fields sein Feind war, genau wie es etwas früher gewußt hatte, daß Vu lkan 3 sein Feind war. Aber Vater Fields war nicht hilflos angeschmiedet gewesen wie V ulkan 3; er hatte entkommen können. Zumindest eine Person war nicht so glücklich oder geschickt gewesen wie er – Dill hatte eine ermordete Lehrerin erwähnt. Es mochte noch andere geben. Todesfälle, die man auf natürliche Ursache zurückgeführt oder menschlichen Tätern zugeordnet hatte. Den Heilern zum Beispiel.
    Vielleicht sogar bei Arthur Pitt, dachte er.
    Diese mobilen Erweiterungen können sprechen, erinnerte er sich. Ob sie auch Briefe schreiben können?
    Wahnsinn, dachte er. Das vorstellbar Entsetzlichste für unsere paranoide Kultur: bösartige, unsichtbare mechanische Wesen, die am Rand unseres Sichtbereiches dahinflitzen, die überall hingelangen, die in unserer Mitte sind. Und es kann unzählige davon geben. Jedem einzelnen könnte eines folgen, wie ein böser Geist. Uns verfolgen, uns nachspüren, uns einen nach dem anderen töten – aber nur, wenn wir ihnen in die Quere kommen. Wie Wespen. Was muß nur zwischen sie und ihre Nester geraten, dachte er. Sonst lassen sie einen in Ruhe; dann interessieren sie sich nicht für einen. Sie jagen uns nicht, weil sie es wollen, oder auch nur, weil man es ihnen aufgetragen hat, sondern einfach, weil wir da sind.
    Für V ulkan 3 sind wir Objekte, keine Menschen.
    Eine Maschine weiß nichts von Menschen.
    Und doch war Vu lkan 3 bei genauer

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