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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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sich am Kinn. »Aber das wirft eine weitere Frage auf.«
    »Was für eine denn?«
    »Wie kommt es, dass Sie so intensiv von einer Frau träumen, der Sie noch nie begegnet sind?« Er zögerte. »Und warum?«

29
    »Mom, was machst du denn zu Hause?«, fragte Caleb, der in die Küche geschlendert kam. »Ich dachte, du verbringst die Nacht bei Miss Moore.«
    Anne verzog die Mundwinkel nach unten. »Nein, Sam musste ins Krankenhaus.«
    »Ist alles in Ordnung mit ihr?«, fragte er und holte sich eine Schachtel Getreideflocken und einen Milchkarton.
    »Ja, sie wollen sie zur Beobachtung dabehalten.« Sie lehnte sich gegen den Küchentresen und sah ihrem Sohn beim Frühstücken zu, während sie in der Erinnerung zu dem beleidigenden Gespräch mit Lawrence Moore zurückkehrte. Sie wollte Sam gerne helfen, aber sie wusste, dass Mr. Moore sie jetzt nicht mehr in die Nähe seiner Tochter lassen würde. Vielleicht würde sie später mit Greg reden … Plötzlich kam ihr eine Idee. Vielleicht könnten sie und Greg Sam ja gemeinsam befreien, genau wie bei einem altmodischen Gefängnisausbruch. Sofort schüttelte sie den Kopf über diese alberne Vorstellung. Sie hatte in diesem Krankenhaus gearbeitet und hoffte darauf, das wieder zu tun. Wenn sie etwas so Dummes unternahm, wie eine Patientin hinauszuschmuggeln, würde das ihre Laufbahn dort schlagartig beenden … und sie erwartete, dass Lawrence Moore auch ohne ihre Mithilfe schon Pläne hatte, sie beruflich fertigzumachen. Sie musste sich schützen. Sie musste an Calebs Zukunft denken. Sie musste eine andere Möglichkeit finden, Sam zu helfen.
    Caleb und seine Zukunft … sie konnte ihm ebenso gut gleich erzählen, dass St. Michael ’ s ohne ihr Einkommen durch die Stelle bei Samantha nur ein Wunschtraum war.
    »He«, leitete sie das Gespräch mit einer Vorbemerkung ein, bevor sie die Bombe wegen des St. Michael’s platzen ließ. »Ich bin stolz auf dich, weil du Duane die Wahrheit gesagt hast.«
    Caleb zuckte mit den Schultern. »Du hattest recht. Warum sollte ich mich für Teddy Brighton in die Schusslinie stellen?«
    Sie trat hinter ihn, legte ihm die Arme um die Schultern und stützte das Kinn auf seinen Kopf. »Du weißt, dass ich dich lieb habe, oder?«
    »Ja«, nuschelte er, den Mund voll Getreideflocken.
    »Und dass es nichts gibt, was ich nicht für dich tun würde?«
    Er nickte, so dass auch ihr Kopf auf und ab ging.
    Sie ließ ihn los, ging um ihn herum und setzte sich an den Tisch. »Also, die Sache ist die. Ich werde nicht länger für Samantha arbeiten. Ich habe Aussicht auf einen Job im Pflegeheim von Hankton, aber da bekomme ich viel weniger Lohn.« Sie strich mit dem Finger über den Tisch und konnte ihm nicht ins Gesicht sehen, als sie ihm den Hieb versetzte. »Leider kommt das St. Michael’s nicht in Frage. Wir können es uns nicht leisten.«
    Sie warf ihm einen vorsichtigen Blick zu und war von seiner Reaktion überrascht. Er studierte die Rückseite der Frühstücksflockenschachtel. »Ist das nicht schlimm für dich?«
    Er zuckte achtlos mit den Schultern. »Nö.«
    »Aber ich dachte, du wolltest unbedingt auf das St. Michael’s gehen. Sie haben eine der besten juristischen …«
    »Ich studiere kein Jura, Mom«, erklärte er, die Schachtel zur Seite stellend. »Ich wollte wegen des Musikinstituts auf das St. Michael’s.« Als er ihren Gesichtsausdruck sah, hob er die Hand. »Du hast recht, dass ich ein Collegestudium brauche, aber warum kann es nicht etwas sein, was mir Spaß macht? Ich liebe Musik, Mom.«
    Anne sprang auf und warf dabei den Stuhl um. »Wenn du glaubst, ich werde all das Geld, das ich über die Jahre gespart habe, dafür verschwenden, dass du einem verrückten Traum …«
    »Er ist nicht verrückt. Leute mit einem Musikstudium können ihren Lebensunterhalt verdienen.«
    »Als was? Als Lehrer?«
    »Was wäre daran verkehrt?«
    »Nichts, aber ich habe mir mehr für dich gewünscht.«
    Caleb stand mit rotem Gesicht auf. »Was ist denn mit dem, was ich mir für mich selbst wünsche?« Er marschierte in der Küche auf und ab. »Ich möchte nicht in einem stickigen Büro eingesperrt sein, Testamente erstellen und Scheidungsfälle bearbeiten. Ich möchte Musik in meinem Leben haben.«
    »Das kann ein Hobby sein«, beharrte sie.
    Er fuhr wütend zu ihr herum. »Du kapierst es nicht, oder? Ich bin kein Kind mehr, und du kannst mir nicht vorschreiben, wie ich mein Leben zu führen habe.«
    Anne starrte ihn böse an. »O doch, das kann ich, Caleb

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