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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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Albtraum erzählt?«
    »Er hat das Recht, Bescheid zu wissen.«
    Sie spürte ein Aufwallen von Zorn. »Und da hast du dafür gesorgt, dass er es erfährt. Du sagst, dass ich dir vertrauen soll, aber wie kann ich das, wenn du meinem Vater über alles Bericht erstattest? Bei wem genau liegt deine Loyalität eigentlich?«
    »Meine Loyalität?« Sein Gesicht war hochrot geworden. »Kannst du die überhaupt in Zweifel ziehen, nachdem ich dir in dieser schrecklichen Prüfung zur Seite gestanden habe?«
    Zu spät merkte sie, dass sie zu weit gegangen war, und beugte sich zu ihm vor. »Jackson, es tut mir l…«
    Er sprang auf und starrte auf sie hinunter. »Loyalität? Ha! Es geht hier um Liebe. Dein Vater liebt dich, und das hältst du für selbstverständlich. Du weißt gar nicht, was für ein Glück du hast. Versuch mal, solche Eltern wie ich zu haben!«, rief er. »Du musstest nie die Peinlichkeit erdulden, dass deine Mutter sich mit jungen Kerlen herumgetrieben hat. Du warst nie ein Bauernopfer in einem Ehekrieg.«
    »Aber …«
    Er fuhr herum und marschierte zum Fenster, steckte die Hände in die Hosentaschen und ließ die Schultern hängen. »Ich ertrage diese Streitereien einfach nicht. Zwischen uns – zwischen dir und deinem Vater. Ist es zu viel verlangt, ein wenig Frieden in meinem Leben haben zu wollen?«
    Sam krabbelte aus dem Bett und ging zu ihm hinüber. Zögernd legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. »Verzeih mir. Ich streite mich auch nicht gern. Und es tut mir leid, dass ich schlimme Erinnerungen in dir geweckt habe.«
    Er drehte sich um, und Sam bemerkte die Anspannung in seinem Gesicht. Insgeheim gelobte sie sich, künftig verständnisvoller zu sein. Jackson hatte eine unglückliche Kindheit durchlitten. Seine Mutter war gestorben, als er sechzehn war, und hatte ihn in einem Chaos widersprüchlicher Emotionen zurückgelassen. Er hatte seine Mutter geliebt, aber er hatte sie auch dafür gehasst, wie sie ihn gegen seinen Vater ausgespielt hatte. Und wann immer es zwischen ihm und Samantha zum Streit kam, brachte er seine früheren bitteren Erfahrungen aufs Tapet. Sie rieb sich die Stirn. Jetzt hatte sie wirklich Kopfschmerzen.
    Jacksons Gesicht hellte sich auf. »Du solltest besser etwas gegen das Kopfweh nehmen. Ich hole dir ein Glas Wasser.«
    Sam ging zum Bett, schlüpfte unter die Decke und war tete. Jackson kam gleich darauf zurück, aber statt eines Wasserglases hielt er das Foto vom Nachttisch in der Hand.
    Sam setzte sich auf. »Was machst du denn damit?«
    »Ich habe es in einer Schublade gefunden.« Er hielt ihr das Bild unter die Nase. »Warum hast du es versteckt?«
    Ihre Nackenmuskeln verspannten sich, und sie spürte einen pochenden Schmerz im Kopf. »Ich habe es nicht versteckt.«
    »Außer dir war keiner im Schlafzimmer, wie ist es dann also ins Bad gekommen?«
    »Äh … äh«, stotterte sie. »Mom war hier … nachdem ich mir die Haare abgeschnitten hatte … vielleicht hat sie es weggeräumt.«
    »Sam, ich war die ganze Zeit mit ihr zusammen … Sie hat das Bild nicht angerührt.«
    Sie zog die Knie an die Brust, legte die Stirn darauf und spürte, wie das Blut in ihren Schläfen hämmerte. »Dann verstehe ich nicht, wie es im Bad gelandet ist.«
    »Ich auch nicht«, gab er scharf zurück.
    Sie hob den Kopf und sah ihn an.
    Er presste die Lippen zu einem Strich zusammen. »Offensichtlich willst du das Bild ja nicht, also nehme ich es mit.« Er warf einen Blick auf das Foto. »Mir scheint, Dr. Weissinger sollte von diesen Gedächtnislücken erfahren.«
    »Ich erinnere mich genau an alles, was ich heute Morgen gemacht habe, und dazu gehört nicht …«
    Ein lautes Klopfen an der Tür schnitt ihr das Wort ab.
    »Jackson, wir müssen aufbrechen, wenn wir auf dem Rückweg nicht in die Rushhour geraten wollen …« Ihr Vater hielt inne, als er die Spannung bemerkte, die zwischen ihnen in der Luft hing. »Was ist denn los?«
    Jackson blickte auf das Foto in seiner Hand. »Nichts.« Sein Blick wanderte zu Sam. »Ich rufe dich heute Abend an.« Er machte kehrt und verließ das Zimmer.
    Ihr Vater sah ihm nach. »Möchtest du erklären, was los war?«, fragte er Sam.
    »Nein«, antwortete sie, senkte den Kopf und massierte ihre Nackenmuskulatur. »Ich bin mir sicher, Jackson wird dir auf dem Heimweg alles darüber erzählen.«
    Er trat zum Bett. »Keine Sorge, Prinzesschen«, sagte er und tätschelte ihr den Kopf. »Wenn es dir erst wieder besser geht, läuft es auch mit Jackson wieder gut.

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