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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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ich besser mal zu meiner Familie.«
    »Es war mir ein Vergnügen, Teddy. Und bitte, falls Ihnen noch etwas einfällt, kommen Sie doch bei uns im Ferienhaus vorbei.«
    Anne hörte Sam leise nach Luft schnappen.
    »Ich helfe Ihnen gern weiter«, fuhr Jackson fort, ohne Sams Reaktion zu bemerken.
    Sam, die ganz bleich geworden war, trat einen Schritt von Jackson und Teddy weg. Sie hob ihr Glas und kippte die Limonade auf einmal hinunter. »Anne, hier drinnen wird es mir zu eng. Kommen Sie mit mir auf die Veranda hinaus?«, fragte sie und strich sich mit der Hand über die Stirn.
    Jacksons Aufmerksamkeit richtete sich auf Sam. »Moment mal, geht es dir nicht gut?«
    Sie schüttelte rasch den Kopf. »Nein, ich brauche einfach nur etwas frische Luft. Anne kann mich begleiten – bleib du nur hier und mach die Runde.«
    Anne folgte Sam durch den Raum, bis diese vor der Verandatür stehen blieb. Sam zögerte, als müsse sie Mut fassen, holte dann tief Luft, schob die Tür auf und trat hinaus. Im blassen Licht der Laternen sah Anne, wie Sams Augen die Schatten durchforsteten, bevor sie ans Geländer trat.
    »Er wird doch nicht zu uns kommen?«, fragte sie mit leiser Stimme.
    Anne brauchte nicht zu fragen, wen sie mit »er« meinte. »Ich weiß es nicht«, antwortete sie.
    Sam zog ihr Schultertuch enger. »Ich möchte nicht, dass dieser Junge in Roxys Nähe kommt.«
    »Kann ich Ihnen nicht verdenken.« Anne sog an ihrer Unterlippe. Was konnte sie sagen, das Sams Ängste nicht noch vergrößern würde? »Ich weiß nicht, was Teddy beweisen wollte. Vielleicht hat er seiner Großmutter etwas vorgespielt, damit sie die Leine lockerer lässt?« Sie trat näher zum Geländer und blickte auf das Wasser hinunter. »Ich nehme an, Sie haben Dr. Van Horn nichts von Ihrem Zusammenstoß mit Teddy erzählt?«
    »Nein.«
    »Warum denn nicht?«
    »Falls Ihnen das noch nicht aufgefallen ist, meine Familie nimmt meine Sorgen nicht besonders ernst. Hätte ich Jackson von dem Vorfall erzählt, hätte er ihn abgetan. Mir vorgeworfen, ich sei paranoid.«
    »Wann kehrt Dr. Van Horn nach Minneapolis zurück?«
    »Montagfrüh.«
    Anne trat vom Geländer zurück und legte Sam beruhigend eine Hand auf den Arm. »Hoffentlich kommt Teddy morgen nicht zu Ihnen. Wenn Dr. Van Horn erst weg ist, hat er keinen Grund mehr vorbeizuschauen.« Sie presste den Mund zu einem Strich zusammen. »Aber falls er auftaucht, solange ich da bin, lasse ich ihn nicht herein.«
    Sam schüttelte kurz den Kopf. »Aber was, wenn Sie nicht da sind?«
    »Machen Sie sich mal keine Sorgen. Es hat keinen Sinn, sich im Voraus verrückt zu machen.«
    Sam wandte sich vom Geländer ab und taumelte leicht nach vorn. Sie strich sich mit den Fingern durchs Haar, und das Schultertuch rutschte ihr von den Armen. »Uff«, sagte sie unvermittelt. »Mir ist heiß. Ist Ihnen auch heiß?«
    »Nein, aber falls Sie …« Plötzlich trat eine Gestalt ins Licht und erschreckte sie. »Edward«, rief Anne aus. »Entschuldigung. Ich hatte Sie gar nicht gesehen.«
    »Ich bin von vorn herumgekommen«, erwiderte er und zeigte auf die Stufen am Rand der Veranda. »Ich wollte mich nicht ins Getümmel stürzen. Mutter ist drinnen.«
    Plötzlich trat Sam, die an Annes Seite stand, kichernd vor. »Wollen Sie mir Ihren Freund nicht vorstellen, Anne?«, fragte sie mit neckischer Stimme.
    Anne fuhr überrascht zu Sam herum. Die Angespanntheit der jungen Frau war verschwunden, und jetzt stand sie mit schief gelegtem Kopf unmittelbar vor Edward. Hätte Anne es nicht besser gewusst, hätte sie schwören können, dass sie Edward zuzwinkerte.
    »Äh …«, stotterte Anne verwirrt. »Edward Dunlap. Er und seine Mutter führen die kleine Tankstelle an der Kreuzung.«
    »Edward«, sagte Sam, trat vor und hielt ihm die Hand hin. »Ich bin Samantha Moore.«
    Edward griff zögernd zu. »Samantha.«
    Sie trat näher, ohne ihn loszulassen. »Ich wohne im ehemaligen Haus der Jones. Vielleicht kennen Sie das ja?«
    »Ja«, antwortete Edward mit belegter Stimme.
    Sam fuhr mit der Hand an Edwards Arm nach oben und lächelte ihn an. »Haben Sie Blanche gekannt?«
    Anne schüttelte ungläubig den Kopf, während Edward verlegen von einem Bein aufs andere trat. Fritz hatte Sam gewarnt – und Anne selbst hatte Sam ebenfalls gewarnt –, dass ein Gespräch über Blanche die Leute nervös machte. Was dachte sie sich eigentlich dabei? Anne trat einen Schritt vor und öffnete schon den Mund, um einzugreifen, doch bevor sie noch etwas sagen

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