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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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Kopfkissen zurück. Ihr Kopf dröhnte bei jedem Hämmern ihres Herzens. Sie wälzte sich auf die Seite, umklammerte ihr Kissen und unterdrückte ein Wimmern. Nun war sie wach und versuchte, sich zu entspannen und die Schmerzwellen zu besiegen, die durch ihren Kopf brandeten.
    Plötzlich drückte sich ein warmer Körper an den ihren, und der Schmerz ließ nach. Als eine kalte Nase behutsam ihre Hand berührte, blickte Sam auf den Kopf an ihrer Seite. Zwei von schwarzem Fell umrahmte braune Augen sahen sie an. Roxy kam näher und stupste Sam mehrmals mit der Schnauze an. Unter großer Anstrengung hob Sam die Hand und ließ sie auf den Kopf der Hündin sinken. Seufzend schloss sie die Augen … und schlief ein.
    Warme Sonnenstrahlen, die auf Sams Gesicht fielen, weck ten sie auf. Langsam wie ein Tiefseetaucher stieg sie zur Oberfläche auf. Desorientiert warf sie den Unterarm über die Augen und holte tief Luft. Okay, sie hieß Samantha Moore, und sie befand sich in einem Ferienhaus am Elk Horn Lake. Was sie in der Nacht erlebt hatte, war nicht mehr als ein sonderbarer Traum gewesen. Schließlich hatte sie sich dem Albtraum entzogen und war jetzt wohlauf. Vielleicht war »wohlauf« ein zu starkes Wort. Ihr Kopf hämmerte dumpf, und der ganze Körper tat ihr weh. O b sie vielleicht eine Grippe ausbrütete? Die Träume mochten vom Fieber ausgelöst worden sein. Sie legte die Hand auf die Wange. Nein, ihre Haut fühlte sich normal an, sie war nicht heiß.
    Sie rutschte von Roxy weg, die noch immer zusammengerollt neben ihr lag, setzte sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. Steif und wie zerschlagen stand sie auf und humpelte ins Badezimmer. Sie drehte den Wasserhahn auf und klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Es lief ihr den Hals hinunter und machte ihr Nachthemd vorne nass. Ohne den an der Brust klebenden Stoff zu beachten, betrachtete sie sich im Spiegel. Guter Gott, sie sah aus wie ein tollwütiger Waschbär. Mascara war um ihre Augen verschmiert und machte die dunklen Ringe dort nur noch dunkler. Das Haar stand wirr vom Kopf ab. Sie sah sich im Spiegel finster an, drehte sich um und ging ins Schlafzimmer zurück. Das musste ja eine ziemliche Party gewesen sein.
    Sie blieb stehen, hielt sich am Türrahmen fest und lehnte sich dagegen. Die Party. Sie konnte sich nicht an die Party erinnern. Sie blickte auf ihr nasses Nachthemd. Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie es angezogen hatte. Sie stolperte zum Bett zurück, ließ sich darauf fallen und begrub den Kopf in den Händen.
    Denk nach, Samantha, denk nach. Was ist gestern Nacht passiert? Ihre Erinnerung lief ins Leere, und das Einzige, was sie noch deutlich im Gedächtnis hatte, war der Traum. Nein, du bist einkaufen gegangen, du hast dich fertig gemacht, du hast mit Jackson zusammen Anne abgeholt, du … Gedämpfte Stimmen aus der Küche erregten ihre Aufmerksamkeit und stoppten die Litanei ihrer Gedanken. Langsam stand sie auf und ging quer durchs Zimmer zur Tür. Sie öffnete sie einen Spalt weit und drückte das Ohr dagegen.
    Jackson und Anne.
    »Sind Sie sicher, dass sie keinen Alkohol getrunken hat?«, fragte Jackson schroff.
    »Ja«, antwortete Anne. »Limonade und sonst nichts.«
    Es folgte eine lange Pause.
    Jackson durchbrach das Schweigen. »Wussten Sie, dass sie ihre Medikamente nicht genommen hat?«
    »Ich wusste, dass sie sie ein paarmal ausgelassen hat, aber wenn ich da war, habe ich dafür gesorgt, dass sie die Tabletten nahm.«
    Ein Lächeln legte sich auf Sams Züge und veranlasste sie, verlegen zusammenzuzucken. Anne wusste nicht, dass sie die Tabletten heimlich ins Klo befördert hatte.
    »Hatte sie gestern Nacht Entzugserscheinungen?«
    »Möglich.« Sam hörte die Erbitterung in Jacksons Stimme. Er seufzte. »Ich weiß nicht, wie ich Fritz ihr Verhalten erklären soll.«
    »Beunruhigt es Sie nicht eher, warum Sam sich so verhalten hat?«, platzte Anne heraus.
    Es folgte eine weitere lange Pause, in der man Schritte auf dem Küchenfußboden hörte. »Natürlich beunruhigt mich das«, antwortete Jackson gereizt. »Aber haben Sie Irene Brightons Reaktion gesehen?« Die Schritte hörten auf. »Die Brightons sind eine einflussreiche Familie, und Irene sitzt im Aufsichtsrat mehrerer Krankenhäuser. Ich kann es nicht gebrauchen, dass sie anderen Aufsichtsratsmitgliedern Geschichten über Sam erzählt. Ich kann es nicht gebrauchen, dass meine Kollegen …«
    »Haben Sie heute Morgen schon einmal nach ihr geschaut?«
    Nun waren wieder die

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