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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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Erinnerungen, wie ihr Leben mit Jack son vor dem Überfall gewesen war. Sie hatten sich so gut verstanden. Gemeinsame Interessen, gemeinsame Leiden schaften – er war nicht nur ihr Lover gewesen, sondern auch ihr bester Freund. Doch seit dem Überfall hatte die Dynamik ihrer Beziehung sich geändert. Statt als Partner hatten sie sich in den Rollen des Pflegers und der Patientin wiedergefunden. Irgendwann im Verlauf dieser Entwicklung hatte sich Misstrauen eingeschlichen. Sie warf ihm einen Blick zu. Er war so gutaussehend … und so aufrichtig. Sie spürte, wie die Liebe, die sie so lange nicht mehr hatte zeigen können, zaghaft wieder zum Leben erwachte. Ob sie zum Anfang zurückkehren konnten? Wenn ihr Vater sich nicht mehr ständig einmischte, war das vielleicht möglich.
    »Jackson«, begann sie und neigte sich zu ihm.
    »Sam!«, rief er plötzlich aus und stand auf. Er ging zur Staffelei und nahm die Kohlezeichnung von Anne in die Hand. »Das ist ja großartig.« Er hielt das Porträt auf Armlänge von sich und ließ die Augen darüberwandern. »Du hast Annes Kraft eingefangen, ihre Entschlossenheit, und doch gleichzeitig auch die Verletzlichkeit gezeigt, die sie zu verbergen sucht.« Er schüttelte den Kopf, stellte das Porträt auf die Staffelei zurück und wandte sich wieder zur Couch um. »Ich habe immer gedacht, dass du einen Fehler gemacht hast, als du deine Kunst aufgegeben hast.«
    »Wirklich? Das hast du gedacht?«
    Er nickte. »Es ist eine Schande, wenn ein Talent wie das deine ungenutzt bleibt. Ich würde deine Werke eines Tages gerne in einer Galerie bewundern.« Er neigte schüchtern den Kopf. »Das habe ich mir immer insgeheim für dich erträumt, aber ich wusste, wie dein Vater das sah, und wollte mich nicht einmischen.«
    Von seinem Geständnis gerührt, warf Sam ihm die Arme um den Hals. Sie spürte, wie sich die alte Leidenschaft für ihn wieder regte. Es war so lange her. Sie sah ihm in die Augen, hob den Mund und presste ihn fest gegen seine Lippen. Er zuckte überrascht zusammen, entspannte sich dann aber und erwiderte ihren Kuss. Sam hatte Schmetterlinge im Bauch, und sie umarmte ihn fester. Sie lehnte sich zurück und zog ihn auf sich nieder, während er mit der Hand behutsam über ihren Körper strich. Ein langer Seufzer entrang sich ihren Lippen.
    Plötzlich hörte er Schritte auf der Veranda und fuhr mit einem Ruck zurück, womit der Kuss und die Umarmung endeten. Sam setzte sich rasch auf, gerade rechtzeitig, um Anne und Roxy zur Tür hereinkommen zu sehen. Sie spürte, wie ihr Gesicht vor Verlegenheit rot wurde, lächelte aber, als Jackson ihr verschwörerisch zuzwinkerte.
    »Später«, flüsterte er lautlos.
    Später kam nie. Dank eines Zwischenfalls, der Roxy und einen von Jacksons Gucci-Slippern betraf. Jackson war außer sich vor Wut gewesen, als er den Schuh mit Kauspuren im teuren Leder auf dem Bett gefunden hatte. Er hatte Roxy und Sam angebrüllt, er habe allmählich genug von dem Hund. Er hatte die Hündin verängstigt, und sie hatte während seiner ganzen Tirade neben Sam gekauert. Als Sam sich geweigert hatte, seinem Wunsch nachzugeben, war er ins Gästezimmer abgerauscht und hatte die Tür hinter sich zugeschlagen.
    Wie konnte er so unnachgiebig und despotisch sein?, dachte Sam wütend, während sie im Schlafzimmer auf und ab marschierte. Roxy hatte sich einfach wie ein Hund verhalten – Jackson hätte seine Schuhe nicht so herumstehen lassen sollen, dass die Hündin an sie herankam. Klar, sie konnten nicht zulassen, dass der Hund durchs Haus stromerte und ihre Schuhe fraß, aber hatte Greg nicht gesagt, man brauche Zeit, um einen Hund richtig zu erziehen? Sie ging zum Fenster und zog die Vorhänge zurück. Wenn Jackson sie wirklich liebte, würde er verstehen, wie viel Roxy ihr bedeutete. Er würde begreifen, dass Roxy ihr das Gefühl der Sicherheit zurückgab, das sie an jenem Tag im Parkhaus verloren hatte. Sie hatte versucht, es ihm zu erklären, aber er hatte einfach nicht zugehört. Sie ließ die Vorhänge fallen, ging zum Bett und setzte sich neben die Hündin, die Sams Hin- und Hertigern mit einem verwirrten Ausdruck in den Augen beobachtet hatte.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie und vergrub das Gesicht im Fell der Hündin. »Ich lasse nicht zu, dass er dich wegschickt.«
    Zur Antwort klopfte Roxy mit dem Schwanz aufs Bett.
    Sam stand lächelnd auf und streichelte ihr den Kopf. »Lass uns schlafen gehen. Morgen können wir dann alles klären.«
    Stunden später

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