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Wachen! Wachen!

Wachen! Wachen!

Titel: Wachen! Wachen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin. »Angeblich hat er ein magisches Schwert.«
    »Hat er auch eine magische Haut?«
    »In deiner Seele fehlt jegliche Romantik, Hauptmann«, sagte Ruin. Er zog eine recht heiße Röstgabel aus der Bratpfanne des Bauchladens und piekste sie ins breite Hinterteil einer dicken Frau. »Bitte tritt beiseite, Verehrteste, der Handel
ist
der Lebensnerv dieser Stadt, besten Dank.« Er wandte sich wieder an Mumm. »Natürlich müßte eigentlich eine Jungfrau an irgendeinen Felsen gekettet sein, aber die Tante war dagegen. Das ist das Problem mit manchen Leuten. Sie haben keinen Sinn für Tradition. Übrigens: Der Bursche behauptet, rechtmäßiger Ärbe zu sein.«
    Mumm schüttelte den Kopf. Die Welt geriet tatsächlich aus den Fugen. »Ich verstehe nicht ganz…«
    »Ärbe«, wiederholte Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin geduldig. »Du weißt schon. Thronärbe.«
    »Thron?«
    »Der von Ankh.«
    »
Was für ein Thron von Ankh?«
    »Du weißt schon. Könige und so.« Ruin dachte nach. »Leider erinnere ich mich nicht an seinen Namen. Ich habe in der Großhandelstöpferei des Trolls Ignazius drei Gros Krönungsbecher bestellt, und es ist sicher sehr mühsam, nachher den Namen aufzumalen. Soll ich zwei für dich vormerken, Hauptmann? Ich biete sie dir für neunzig Pence an, und damit treibe ich mich selbst in den Ruin.«
    Mumm gab auf, bahnte sich einen Weg durch die Menge und benutzte Karotte dabei als eine Art Leuchtturm. Der Obergefreite ragte aus dem allgemeinen Gewühl, und die übrigen Wächter klammerten sich an ihm fest.
    »Hier ist doch alles total verrückt!« rief Mumm. »Kannst du was sehen, Karotte?«
    »Einen Reiter mitten auf dem Platz«, lautete die Antwort. »Er hat ein glitzerndes Schwert. Derzeit scheint er zu warten.«
    Mumm schob sich auf Lady Käsedicks Leeseite.
    »Könige«, schnaufte er. »Von Ankh. Und Throne. Gibt es welche?«
    »Was?« Ihre Ladyschaft drehte den Kopf. »O ja. Es
gab
einmal welche. Früher. Vor vielen hundert Jahren. Warum?«
    »Irgend jemand hat behauptet, der Bursche dort drüben sei ein Thronerbe!«
    »Das stimmt!« bestätigte Ruin. Er war Mumm in der Hoffnung gefolgt, ein Geschäft abzuschließen. »Er hat eine eindrucksvolle Rede gehalten und versprochen, den Drachen zu töten, die unrechtmäßigen Machthaber zu vertreiben und alles Falsche ins Richtige zu verwandeln. Die Leute haben ihn bejubelt. Heiße Würstchen, aus echten Schweinen, zwei für einen Dollar! Warum kaufst du keins für die Lady?«
    »Du meinst wohl Schweinefleisch, nicht wahr?« fragte Karotte mißtrauisch und beäugte die glänzenden zylinderförmigen Objekte.
    »Sozusagen, in gewisser Weise«, erwiderte Ruin hastig. »Es sind echte Schweineprodukte. Daran kann gar kein Zweifel bestehen.«
    »Wenn in dieser Stadt jemand eine Rede hält, kann er immer damit rechnen, bejubelt zu werden«, knurrte Mumm. »Das hat überhaupt nichts zu bedeuten.«
    »Fünf Würstchen für nur zwei Dollar!« rief Ruin. Gespräche lenkten ihn nie von seinen Pflichten als Händler ab. »Könnte gut fürs Geschäft sein, die Monarchie. Schweinewürstchen! Schweinewürstchen! In Brötchen! Und dann die Verwandlung des Falschen ins Richtige. Scheint mir eine gute Idee zu sein. Mit Zwiebeln!«
    »Darf ich dir vielleicht ein Würstchen anbieten, gnä Frau?« fragte Nobby.
    Lady Käsedick blickte auf Ruins Bauchladen hinab. Tausend Jahre guter Erziehung kamen ihr zu Hilfe, und deshalb vibrierte nur vages Grauen in ihrer Stimme, als sie sagte: »Oh, sie sehen wirklich lecker aus. Schmecken bestimmt ausgezeichnet.«
    »Stammen sie von Mönchen auf einem mystischen Berg?« fragte Karotte.
    Ruin bedachte ihn mit einem seltsamen Blick. »Nein«, antwortete er geduldig. »Von Schweinen.«
    »Der Kerl will Falsches in Richtiges verwandeln?« brummte Mumm. »Wie meint er das, Ruin? Heraus damit!«
    »Nuuun«, begann der Händler. »Wie wär’s zum Beispiel mit den Steuern? Meiner Ansicht nach sind sie falsch.« Er hatte Anstand genug, ein wenig verlegen zu wirken. In Treibe-mich-selbst-in-den-Ruins Welt war das Zahlen von Steuern ein Schicksalsschlag, der ihn verschonte.
    »Da hast du völlig recht«, ließ sich eine alte Frau neben ihm vernehmen. »Und dann die Regenrinnen des Hauses, in dem ich wohne. Etwas Schreckliches tropft aus ihnen, aber der Hauswirt unternimmt nichts dagegen. Das ist falsch.«
    »Und vorzeitiger Haarausfall«, sagte der Mann vor ihr. »Das ist ebenfalls falsch.«
    Mumms Kinnlade klappte nach

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