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Wachgeküßt

Wachgeküßt

Titel: Wachgeküßt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Harvey
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frage ich sie.
    »Nein.« Sie zögert. »Nicht wirklich.«
    »Moment mal, damit wir uns richtig verstehen.« Ich runzele
die Stirn. »In den letzten Monaten habt ihr euch immer noch gesehen?«
    »Genaugenommen... ja.«
    »Und was hat er zu all den anderen Männern gesagt?« fragt Serena und reißt erstaunt die Augen auf.
    »Welche anderen Männer?« fragt Emma mit Unschuldsmiene und schrammt mit ihrem Absatz über die Schranktür hinter ihr.
    »Jetzt mach mal einen Punkt, Ems. Wie oft bist du nach Hause gewankt, so o-beinig wie John Wayne nach einem zweiwöchigen Viehtrieb und mit diesem dümmlichen Grinsen im Gesicht, das du immer nach dem Sex aufsetzt. Jetzt erzähl mir nicht, daß all diese wahnsinnig guten Sexgeschichten nur Gute-Nacht-Märchen waren?«
    »Na ja, äh, nein. Den wahnsinnig guten Sex hat’s tatsächlich gegeben...«
    »Aber?« ermutige ich sie.
    »Aber nicht die verschiedenen Männer«, gibt sie schließlich zu.
    »Also haben alle diese heißen Dates – die haben alle mit dem gleichen Kerl stattgefunden? Die ganze Zeit über hast du uns weisgemacht, du würdest jemanden aufreißen, aber in Wirklichkeit hast du dich heimlich mit Theo getroffen, was?«
    Ems läßt den Kopf hängen und tut so, als würde sie sich schämen, aber sie lächelt immer noch.
    »Was ist mit dem Kerl aus dem Club, wie war noch gleich sein Name? Mark... Skidmark... genau, der, der mit dir nach Hause gekommen ist?«
    »Ein Kumpel von Theo«, erwidert Emma. Wenigstens sieht sie dabei ein bißchen verlegen aus. »Ein totaler Gentleman. Ist einfach neben mir auf dem Bett eingepennt und am nächsten Morgen verschwunden, ohne sich überhaupt ausgezogen zu haben.«
    »Also hast du uns angelogen?«
    »Wir haben versucht, uns wie Männer zu verhalten, und machen die nicht genau das – Lügen erzählen darüber, wie viele
Frauen sie schon hatten, wo sie doch in Wirklichkeit fast noch Jungfrauen sind?«
    »Was für eine schwache Entschuldigung!« schimpft Serena.
    »Außerdem dachte ich, du bist für die Sache mit der Hitliste?« schalte ich mich ein. »Dafür, daß man aufreißen kann, wen man will, ohne sich schuldig oder verpflichtet fühlen zu müssen.«
    »War ich ja auch. Ich hab Skid in der Absicht mit nach Hause genommen, mit ihm... na ja, ihr wißt schon. Aber er hat mir die ganze Nacht erzählt, wie fertig Theo war, weil ich ihn fallengelassen habe. Wo ich doch die tollste Frau war, die er jemals getroffen hätte. Und ich sollte ihm noch eine Chance geben. Na egal, danach hatten Theo und ich eine lange Aussprache, und er hat sich dafür entschuldigt, daß er so wenig Zeit mit mir verbracht hat – ehrlich gesagt hat er mich auf Knien angefleht – und das war für mich eine neue und ziemlich angenehme Erfahrung. Tja, und alles andere hat sich ergeben.«
    »Was ist mit all den anderen wuschelhaarigen Wundern, mit denen du nach Hause verschwunden bist?«
    »Kumpel von Theo«, erklärt Emma uns mit einem Grinsen. »Haben mich in den Clubs abgeholt und bei Theo wieder abgesetzt.«
    »Ich hätte nicht gedacht, daß er so viele Freunde hat«, sage ich und zähle in Gedanken, wie oft ich Ems mal wieder mit einem dieser Theo/Skidmark-Doppelgänger habe verschwinden sehen.
    »Och, nach einer Weile haben wir ein ziemlich gutes System entwickelt.« Es fällt Emma sichtlich schwer, das dämliche Grinsen auf ihrem Gesicht zu unterdrücken. Ich glaube, sie reißt sich nur deshalb zusammen und fängt nicht schallend an zu lachen, weil sie Angst hat, daß wir sie dann aufknüpfen.
    »Irgendwie sahen sie doch alle gleich aus.« Obwohl wir wirklich und wahrhaftig hinters Licht geführt worden sind, wirkt Emmas Belustigung ziemlich ansteckend. Ich merke, wie sich ein Kichern in meiner Kehle bemerkbar macht wie ein Hustenreiz. Ich
nehme einen Schluck von dem Budweiser, dem Ren entsagt hat, aber es hilft nichts. »Jetzt sag bloß nicht, daß du nur drei Typen hattest, die ständig rotierten, und wenn du wieder bei Nummer eins angelangt warst, mußte der sich einfach die Haare umfärben und sich im Second-Hand-Laden neu einkleiden?«
    Serena hat den größten Teil des verschluckten Biers aus ihren Lungen gehustet und sich halbwegs wieder gefangen. Jetzt starrt sie ungläubig und mit sperrangelweit offenem Mund auf Emma. Auf ihrem Gesicht zeigt sich eine Mixtur aus Mißtrauen und Mißbilligung, aber... doch, ich entdecke auch einen Schimmer Bewunderung.
    »Ren?« Ich wende mich ihr zu.
    »Ja?«
    »Was ist mit dir?« frage ich sie.
    »Was ist mit

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