Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wachgeküßt

Wachgeküßt

Titel: Wachgeküßt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Harvey
Vom Netzwerk:
haben, hole einen schwarzen Müllsack aus einer der Küchenschubladen und fange an, Leergut einzusammeln.
    »Verdammt!« stöhnt Ems. »Wir sind gerade erst gekommen, und schon helfen wir beim Aufräumen!«
    Serena stopft zwei leere Weißweinflaschen in die Tüte. »He, guckt mal!« ruft sie und dreht sich um. »Ich hab eine volle gefunden!«
    Ich lasse den vollen Sack in eine Ecke fallen und nehme mir einen von den drei Plastikbechern, die Serena gerade mit Wein gefüllt hat. Er ist warm und schmeckt wie billiger Fusel, aber wenigstens ist es Alkohol. Junge, Junge, genau das brauche ich jetzt auch, um zu entspannen. Ich bin nicht wirklich in Partystimmung. In den letzten Tagen habe ich nichts anderes gemacht, als über Jake nachzudenken, und über mein ständig wachsendes – wie soll ich es bloß nennen? Verlangen? -, also, über Jake und mein ständig wachsendes Verlangen nach ihm. Aber das ist es nicht allein. Da geht es um mehr als nur um pure, einfache Sexualität. Kann Sexualität überhaupt pur und einfach sein? Fleischlich und furchtbar kompliziert paßt wahrscheinlich eher. Soweit es Jake betrifft, bin ich wahrscheinlich nicht besser als die
Damiens und Larry Chambers dieser Welt. Er hat ja schließlich meine Masche »erst aufreißen, dann abhauen« am eigenen Leib erfahren, oder?
    Jem kommt in die Küche gewackelt. Er schwenkt seine rosa Federboa wie ein Fan beim Fußball und seine falschen Tittis wie ein energisches Go-Go-Girl beim Tanzen.
    »Wow, Lex, du gibst einen feschen Typen ab. Wenn du nicht meine Schwester wärst, würde ich dich glatt anbaggern.«
    Er ist, wie man wahrscheinlich erkennen kann, schon ziemlich betrunken.
    Er ordnet seine blonde Lockenperücke à la Lily Savage, nimmt ein Paar riesiger rosa Plastikohrringe ab, die wie Discokugeln an seinem Hals baumeln und reibt sich die stark geschwollenen roten Ohrläppchen.
    »Ich weiß einfach nicht, wie ihr das aushaltet, wirklich«, seufzt er, während er mit der einen Hand ein Bier aus dem Kühlschrank holt und mit der anderen unter den schwarzglänzenden PVC-Minirock fährt, um den knappen String-Tanga aus seinen Pobacken zu befreien. »Ich kenne mich ja mit PMS nicht aus, aber das sollte eigentlich PMSS heißen – Po-Massaker-Super-String! Ich würde mehr als nur einmal im Monat verdammt übel drauf sein, wenn ich die ganze Zeit diese Unterwäsche tragen müßte. Unbequem ist noch gar kein Ausdruck! Und erst die BHs... 0 Mann! Ich komme mir vor wie ein Gaul mit schlecht sitzendem Zaumzeug.«
    Er richtet sich auf, köpft die Flasche Budweiser an der Kante der Arbeitsplatte und schiebt einen verirrten BH- Träger zurück auf die Schulter.
    »Wenn man bedenkt, daß die Vorstellung, Reizwäsche zu tragen, mich mal angemacht hat...« Er grinst breit. »Aber vorzugsweise, nachdem die Frau sie gerade ausgezogen hatte, um mit mir in die Kiste zu steigen. Wie wär’s, Ren? Willst du mir nicht dein Höschen für die Nacht leihen?«

    »Muß ich dann auch mit dir in die Kiste steigen?« neckt Serena ihn.
    »Das ließe sich arrangieren. Und sieh mal hier.« Er zieht den Ausschnitt nach unten, um seine Grapefruit-Titten zu zeigen. »Frühstück inklusive. Na los, gib uns dein Höschen!«
    Spielerisch rümpft Ren die Nase.
    »Also, ich kann nichts verspreche...«
    »Ach, komm schon«, schmeichelt er. »Emma hat Theo auch ihre Wäsche geliehen.«
    »Was hat Emma gemacht?« sprudelt Serena hervor und verschluckt sich dabei an dem Budweiser, das Jem ihr gerade gegeben hat.
    »Theo trägt Emmas Unterwäsche«, plaudert unser Meister des Takts und der Diplomatie, ohne auf die verschiedenen überraschten Gesichter zu achten, die ihn anstarren – eines davon ist ziemlich rot.
    »Er hat darüber gescherzt, daß ihre Höschen Namensschilder tragen. Wenn Emma so freizügig mit ihrer Wäsche umgeht, dann könntest du dich doch auch dem Zeitgeist anpassen, Ren. Wie wär’s?«
    Aber Serena hat meinen Bruder völlig vergessen und starrt ungläubig auf unsere gemeinsame Freundin, die so tut, als sei sie intensiv damit beschäftigt, Wein nachzuschenken.
    »Wenn du Theo in die Wüste geschickt hast, wieso stecken dann seine baumelnden Weichteile in deiner Wäsche? Das heißt... hast du Theo überhaupt in die Wüste geschickt?«
    Emma sieht kleinlaut aus.
    »Na ja, nicht so richtig«, gibt sie schließlich zu und reicht mir einen vollen Plastikbecher, wobei sie Serenas Blick ausweicht.
    »Willst du damit sagen, daß du den Kontakt zu Theo nicht abgebrochen hast?«

Weitere Kostenlose Bücher