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Wachgeküßt

Wachgeküßt

Titel: Wachgeküßt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Harvey
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eingeladen«, entgegnet sie trocken.
    »Ja, klar, aber von wem?«
    »Na, Jem kennt ihn doch, oder?«
    Jem, natürlich!
    »Ich werde unseren Bruder umbringen, ganz langsam und ganz schmerzhaft«, sage ich unhörbar. »Wie konnte er mir das antun? Was zum Teufel soll ich denn jetzt machen?«
    »Bleib ganz cool, okay?« Erica legt mir die Hände auf die Schultern und fängt an, meine verspannte Muskulatur durchzukneten wie ein Trainer, der einem Boxer vor dem Kampf Mut machen will. »Du hast es geschafft, mit dem Kerl während der letzten Monate zusammenzuarbeiten, ohne daß es allzu großen Ärger gab, also baue ich darauf, daß du auch mit diesem Abend fertig wirst.«
    »Aber er weiß doch alles, Erica!« jammere ich.

    »Was, alles?« fragt sie verwirrt.
    »Wer ich bin«, zische ich mit zusammengepreßten Zähnen.
    Sie sieht mich an, als sollte ich eine Zwangsjacke tragen.
    »Aber natürlich tut er das, Lexy. Dein Outfit ist nicht gerade eine Tarnung, hm?«
    »Nein, davon rede ich nicht. Er erinnert sich daran, daß ich diejenige war, du weißt schon, in dieser Nacht im Hotel...«
    Sie seufzt tief und verdreht ungläubig die Augen.
    »Manchmal bist du einfach so naiv, Alex. Hast du wirklich geglaubt, daß er vergißt, wer du bist? Nach dem, was Jem gesagt hat, gehört er nur einfach nicht zu der Sorte Männer, die so was ausposaunen, das ist alles. Um Himmels willen, geh und rede mit ihm. Schaff dieses dumme Versteckspiel ein für allemal aus der Welt.«
    »Das kann ich nicht«, plärre ich jämmerlich.
    »Du kannst dem nicht ewig aus dem Weg gehen.«
    »Kann ich doch, wenn ich mir Mühe gebe«, murmele ich, stibitze Ericas Drink und kippe ihn runter, bevor sie es merkt.
    »Also, wenn du wild entschlossen bist, ihm aus dem Weg zu gehen, dann ist das hier der richtige Ort. Ist schließlich eine Verkleidungsparty, Alex. Klau dir ’ne Perücke, und tauch in der Menge unter«, blafft sie ironisch. »Vielleicht sieht er dich nicht mal.«
    »Untertauchen... gut.«
    »Alex, das war ein Witz!« ruft sie mir hinterher, als ich anfange, mich aus Jakes Nähe zu entfernen.
    »Alex...«
    Die weiblichen Rugby-Spieler singen so laut, daß DJ Pete Tong auf der Stereoanlage fast nicht mehr zu hören ist.
    »Ciiiiircumcision« , grölen sie, »it is our decision, that a willy’s kind of crap, when it’s got that excess flap! – Beeeeschneiden, denn wir entscheiden, daß das ganz schön Scheiße ist, wenn er nicht mehr richtig pißt!«

    Schutzsuchend manövriere ich mich in ihre Mitte.
    »And though I’d never dream of having silicone-filled tits, and I wouldn’t let a surgeon get his scissors near my bits... – Noch nie hab ich von Silikon geträumt, und meine Titten lieber weggeräumt...«
    Ich manövriere mich wieder aus der Umarmung heraus, um die Erkenntnis reicher, daß ein Schutzwall wirklich nicht so roh und rüde sein sollte, insbesondere, wenn ich versuche, mir einen schlauen Fluchtplan auszudenken.
    »... When I pick a perfect partner for my horny night time rides, I’d always pick a plonker with a nice short back and sides! - Und hol ich mir ’nen geilen Hasen für ’ne Nacht ins Kuschelbett, dann braucht er auch nicht viel zu reden, und es wird dann trotzdem nett!« fahren sie lärmend und unmelodisch fort.
    Jetzt stehe ich eingekeilt zwischen einem überhitzten Heizkörper und dem fettesten Rugby-Spieler-Hintern, der beunruhigend zum Rhythmus der Musik wackelt. Ich überlege mir gerade meinen nächsten Schritt, als ich den Hafen, der mich gegen alle Stürme schützt, entdecke – meine Freundinnen.
    »Hey, Lexy!« Emma winkt mir mit dem Plastikbecher zu, als ich mich aus meinem beengten Versteck herausarbeite und zu ihnen gehe. »Wo warst du denn? Serena hat gerade ihr Date für diese Nacht entdeckt.«
    »Brauchst du denn noch eins?« frage ich zerstreut.
    »Na ja, ich weiß bereits, daß ich den Wettbewerb gewonnen habe, aber so ein kleiner Zusatz kann nicht schaden. Ich glaube, ich werde mal rübergehen und ihn anquatschen. Welchen Spruch soll ich denn bringen?«
    »Also, mein kleiner Bruder hat mir neulich ein paar Tips gegeben«, kichert Emma. »Anscheinend lautet sein gegenwärtiger Favorit: >Entschuldige bitte, aber wie wär’s mit einer Nummer? Nein? Würde es dir dann was ausmachen, dich ein bißchen langzulegen, während ich eine schiebe?< Ist das nicht bescheuert?«

    »Hat es denn jemals funktioniert?« fragt Serena höchst interessiert.
    »Na ja, ich denke mal, er vertraut auf das humoristische

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