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Wachgeküßt

Wachgeküßt

Titel: Wachgeküßt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Harvey
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Körper. Er ist Single, er ist solvent.
    Zweiunddreißig andere Frauen waren bereit, mit ihm ins Bett zu steigen. Warum ziere ich mich also?
    Ach, zum Teufel damit! Der hier ist für die Mädels und gegen meinen trostlosen Punktestand.
    Ich atme tief durch, drücke Mason, dem der Mund offen stehen bleibt, in den Sitz zurück und küsse ihn, als würde mein Leben davon abhängen.
    Er ist so überrumpelt von dieser direkten Attacke, daß er zuerst gar nicht reagiert. Er liegt einfach da wie ein toter Fisch mit aufgesperrtem Maul und hervorquellenden Augen.
    Es tut mir leid, aber es macht mich nicht gerade an, einen Heilbutt zu knutschen, bei dem bereits die Leichenstarre eingesetzt hat. War vielleicht doch keine so gute Idee.
    Wild entschlossen, weiter zu kämpfen, schließe ich die Augen und werde mit einer schwachen Bewegung unter mir belohnt. Zuerst kommt ein leichtes Zucken der Lippen, das aber recht schnell intensiver wird, bis er mich so heftig küßt wie ich ihn.
    Er küßt eigentlich sogar ziemlich gut. Zu meiner Überraschung merke ich, wie es vor Erregung ganz leicht in meinem Magen zu kribbeln beginnt. Na endlich!
    Ich öffne die Augen.
    Masons Augen sind halb geschlossen. Jeder kennt doch den Ausdruck im Gesicht eines Hundes, wenn man ihn genau an der richtigen Stelle am Bauch krault.
    Das Kribbeln ist weg.

    Ich schließe die Augen wieder und konzentriere mich ganz aufs Küssen, nicht auf die Person, und das angenehm warme Glühen stellt sich wieder ein. Als ich aber die Augen ein zweites Mal öffne, ist das Gefühl genauso schnell wieder verschwunden.
    Da merke ich, wo das Problem liegt. Er macht mich vielleicht körperlich an, aber mein Kopf blockiert bei dem Gedanken, sich gehenzulassen und diese Spielchen mitzumachen.
    Er hat sehr erfahrene Hände. Gerade läßt er sie sachte über den Ansatz meiner Wirbelsäule gleiten, und mein Körper reagiert darauf wie ein Motor, der von einem professionellen Mechaniker eingestellt wurde. Aber nur, weil er weiß, wie man den Vergaser einstellt, heißt das noch lange nicht, daß er sich auch hinters Lenkrad schwingen und einen richtig lenken kann.
    Ich probiere das mit den Augen noch mal. Ja, es klappt. Kaum mache ich die Augen zu, bin ich voll gut drauf. Kaum mache ich sie wieder auf, ist alles wie weggeblasen.
    Mist. So sollte das eigentlich nicht laufen. Wie machen die Kerle das nur? Haben sie irgendein Ventil, das sie einfach abschalten können oder so ähnlich? Wie sehr ich mich auch bemühe, ich kann mich einfach nicht gehenlassen. Es fühlt sich ja vielleicht ganz gut an, aber auf jeden Fall nicht so, wie es sein sollte. Ich finde diesen Typ einfach nicht attraktiv. Mein Gott, ich mag den Kerl noch nicht einmal, warum also mache ich das überhaupt?
    Da gibt es nur eine Möglichkeit. Ich tue so, als wäre ich eine seriöse Journalistin, entschuldige mich vielmals und gehe.
     
    Serena und Ems sitzen zusammen auf dem Sofa unter einer Bettdecke, essen Popcorn und schauen sich alte Folgen von Friends auf Video an. Das Bild friert bei einer gefühlsgeladenen Auseinandersetzung zwischen Ross und Rachel ein. Erwartungsvoll sehen sie zu mir auf.
    »Und?« fragen sie gleichzeitig, als ich zur Tür hereintorkele und mich neben ihnen aufs Sofa plumpsen lasse.

    Ich schüttele den Kopf. Mein Gesichtsausdruck spricht Bände.
    »Okay«, antworten sie wie aus einem Mund, bieten mir Popcorn an, machen Platz unter der Decke und lassen das Video weiterlaufen.
     
    »Doch, Mutter, mir geht’s gut.«
    »Nein, Mutter, ich bin kein heulendes, betrunkenes, ungekämmtes Häufchen Elend. Alles läuft bestens.«
    »Doch, natürlich geht das Leben weiter ohne Max. Es könnte mir gar nicht besser gehen.«
    »Natürlich geht’s mir gut. Würde ich dich je belügen?«
    »Doch, natürlich weiß ich, daß Jem sich letztes Jahr von Alison getrennt hat.«
    »Nein, natürlich habe ich es ihm nicht nachgemacht!«
    »Doch, du hast mir erzählt, daß Mrs. Kempsons Tochter gerade wieder ein Kind bekommen hat. Viermal, um genau zu sein.«
    »Na, wie es aussieht, mußt du halt ein paar adoptieren!«
    »Nein... nein... es tut mir leid. Ich bin nicht angespannt. Mir geht’s gut, wirklich.«
    »Doch, klar, das wäre echt nett, danke. Klar besuche ich sie, sobald ich kann, aber hier ist immer alles so hektisch, ich hab endlos viel zu tun, und im Moment hören die Partys und die Einladungen überhaupt nicht mehr auf. Du weißt schon, was ich meine.«
    »Ich weiß, daß du dir Sorgen machst, aber ich

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