Wachgeküßt
oder?«
Typisch! Ich habe bereits meinen schlechten Ruf weg, und dabei habe ich noch nicht mal was getan. Ich überlege gründlich, bevor ich antworte. Ich könnte alles noch viel schlimmer machen mit meinem Gegenangriffsplan. Die Leute könnten denken, daß ich freiwillig an Larry Chambers’ Sexspielchen teilnehme. Ich könnte immer noch einfach alles abstreiten.
Zum Teufel noch mal – was soll’s? Die Leute glauben sowieso, was sie glauben wollen. Soll sich Larry doch genauso winden wie ich es getan habe.
»Tja«, ich schneide eine süßliche Grimasse, »sagen wir einfach, ich war bereit, aber Larrys... äh... bestes Stück war es nicht!«
4
Zitiert nach (unbekannte Quelle):
Definition eines »leichten Mädchens« - eine Frau, die sich in Sachen Sex wie ein Mann verhält.
WIR SCHLAGEN ZURÜCK
Spielregeln:
1. Die Frauen haben jederzeit das Sagen/die Kontrolle.
2. Aufreißen, abschleppen, abhaken. Ein One-Night-Stand ist ein One-Night-Stand. Es gibt keinen zweiten Durchgang. (Diese Regel tritt außer Kraft, wenn das Verlangen übergroß ist und sich eine einzigartige Gelegenheit bietet.)
3. Nie die eigene Telefonnummer rausrücken.
4. Seine Nummer notieren, versprechen anzurufen, es aber nie tun.
5. Nie behaupten, verliebt zu sein, es sei denn im Zustand seliger Betrunkenheit, so daß man es abstreiten kann, wenn man wieder nüchtern ist.
6. Nach dem Orgasmus sofort einschlafen, egal, ob er schon gekommen ist oder nicht.
7. Hinterher mit den Freundinnen darüber reden.
8. Hemmungslos mit seinen Freunden flirten und anschlie-βend behaupten, daß man nur ihm zuliebe nett sein wollte.
9. Die Beine in die Hand nehmen bei Worten wie »Verpflichtung»oder »Beziehung«. (Die Frage »Wann sehe ich dich wieder?« ist strengstens untersagt.)
10. Sich nie entschuldigen.
11. Safer Sex oder gar kein Sex.
Die Dauer des Spiels beträgt zwei Monate.
Gewinnerin: Diejenige, die in der vorgegebenen Zeitspanne die meisten Männer aufreißt und abserviert.
Ergebnis: Die Verliererin muß ein gnadenlos extravagantes Essem im italienischen Lieblingsrestaurant bezahlen.
Mason ist groß, blond, blauäugig und widerspenstig. Er hat etwas Arrogantes, und ich finde ihn überhaupt nicht attraktiv. Was hat sich Emma bloß dabei gedacht?
»Er wird dir gefallen«, hatte sie mir versichert, nachdem sie die Absicht geäußert hatte, mich einem ihrer Arbeitskollegen vorzustellen. Sie ist meine beste Freundin, und ich vertraue ihr, also habe ich mir gesagt, zum Teufel mit den Vorbehalten.
Ich habe Anlaufschwierigkeiten. Emma und Serena haben sich mit der Leichtigkeit geborener Spieler in den Wettbewerb gestürzt. Die Gejagten werden zu Jägern. Die Männer sinken ihnen reihenweise zu Füßen wie kippende Dominosteine. Die antike Königin Boadicea hätte sie sofort als neue Rekrutinnen einkassiert, mit einem Schnippen ihrer sehnigen, schwieligen Finger, mit denen sie Speere auf verirrte Männchen schleuderte. Mir fällt das alles viel schwerer. Ich bevorzuge es, mich zurückzulehnen und den Männern die Führungsarbeit zu überlassen – aber das ist natürlich strikt gegen die Regeln, da dieses Verhalten offensichtlich voraussetzt, die Zügel aus der Hand zu geben. Außerdem führt im Moment sowieso nicht gerade der Weg vieler Männer in meine Richtung, weshalb die Mädels in all ihrer Weisheit entschieden haben, daß ein Blind Date die Lösung ist. Anscheinend ist das erlaubt, denn alle Vorkehrungen liegen in unserer Hand, weshalb auch nicht die Rede davon sein kann, den Männern die Kontrolle zu überlassen.
Ich wünschte, ich hätte auf meine Eingeweide gehört, die den ganzen Tag über kräftig rumort haben, und wäre zu Hause geblieben, ausgestattet mit einem Sixpack und einer Familienpackung gerösteter Erdnüsse, aber das habe ich nicht getan. Und jetzt sitze ich in einer Cocktailbar fest, zusammen mit Mason, dem egozentrischsten Langeweiler des Jahrhunderts.
Ich bin erst seit einer halben Stunde hier, und schon habe ich die Story seines gesamten Lebens gehört, mit allen dazugehörigen Einzelheiten über seine erstaunlich erfolgreiche Karriere, über das riesige Haus seiner Eltern in Hampshire, über seine Zeit als Rugby-Nationalspieler, über alles, was er an Frauen attraktiv oder unattraktiv findet, was Frauen an ihm attraktiv finden und über die Tatsache, daß Kenneth Branagh über zwei Ecken oder so mit ihm verwandt ist.
Ich glaube, er weiß, daß ich Alex heiße und halbtrockenen Weißwein
Weitere Kostenlose Bücher