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Wachgeküßt

Wachgeküßt

Titel: Wachgeküßt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Harvey
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interessante Reliquie in meiner Unterhose, Euer Ladyschaft<, >Das ist nicht die einzige nackte, glänzende Kugel, die ich habe – wollt Ihr die andere sehen?<, >Vertraut mir, Euer Ladyschaft, sich nackt zu geißeln ist gut für die Seele<, >Aber, Euer Lordschaft, ich dachte, Ihr sagtet, ich solle Ihrer Ladyschaft einen Dienst der Nächsten liebe erweisen?<«
    Jakes Schmollmund gibt schließlich nach und verzieht sich zu einem breiten Grinsen.
    »Also zeigst du mir jetzt, wo Lady Liz Ehr’ und Leben verloren hat oder was?« becirce ich ihn.
    Er steht auf, nimmt meine Hände und zieht mich nach oben.
    »Da entlang«, bedeutet er mir stumm und beginnt, über den Rasen zu stapfen, wobei er noch immer eine meiner Hände festhält.
    Ich folge ihm. Mein Hintern ist etwas feucht vom Nachttau auf dem Rasen. Er zieht mich hinter sich her bis zum Ostflügel des Hauses, durch den Küchengarten, in dem es nach einer wundervollen Mischung aus Estragon und Thymian, Petersilie, Minze, Basilikum und anderen Kräutern, deren Namen ich nicht kenne, duftet.
    »Jetzt sag aber nicht«, kichere ich, und ahme Horrorschauspieler Vincent Price nach, »daß das hier der Kräutergarten ist, in dem um Mitternacht der Geist irgendeines verrückten französischen
Küchenchefs wandelt, das Hackbeil in der einen Hand, eine Knoblauchzehe in der anderen, und nach einem armen, unschuldigen Opfer Ausschau hält, an dem er seine neuesten Rezepte ausprobieren kann...«
    Ich unterbreche meine Rede, als wir eine Buchsbaumhecke umrunden, und bemerke, daß wir vor dem Schwimmbecken stehen.
    »Hat Lady Liz es etwa im Pool mit dem Mönch getrieben?« Verwirrt sehe ich zu ihm auf. »Jetzt erzähl mir bloß nicht, daß sie in Ungnade gefallen ist, weil sie neun Monate später im Wasser ein Baby zur Welt gebracht hat!«
    »Ich glaube, den Pool gab es im späten siebzehnten Jahrhundert noch nicht.«
    »Natürlich nicht. Wie dumm von mir.« Ich habe einen Schluckauf. »Zu der Zeit waren Badeanzüge noch nicht in Mode, oder?«
    »Nein«, antwortet er. »Damals hat man wohl das Schwimmen in Kleidern bevorzugt.«
    Wir sehen uns an, dann blicken wir auf das tintenschwarze Schwimmbecken vor uns, in dem sich das silberne Mondlicht spiegelt. Die Oberfläche kräuselt sich leicht, wie Samt, durch den eine sanfte Brise streicht. Wieder sehen wir uns an, grinsen albern und rennen dann in stummer Übereinkunft darauf zu, kreischend und schreiend wie die Kinder.
    Als wir an den Rand des Beckens kommen, schrecke ich zurück. Ich bin noch immer von Kopf bis Fuß angezogen, und das schwarze Wasser sieht plötzlich eislcalt aus. Ich veranstalte eine Art verzweifelten Sprung auf der allerletzten Sandsteinplatte, halte abrupt inne, bevor ich falle, und schwanke auf der Kante wie ein Kreisel, der kurz davor ist umzukippen.
    Nicht so Jake. Er bremst gerade mal so weit ab, um mich angrinsen zu können, während er an mir vorbeifliegt. Er wirft sich nach vorne, direkt ins Wasser. Als er eintaucht, durchnäßt das aufspritzende Wasser meine Füße und meine Unterschenkel.

    Als er wieder auftaucht, prustet er wie ein Wal. In seinen fröhlichen Augen blitzt es schalkhaft. »Feigling! Jetzt komm aber schnell hier rein!« ruft er. Seine Arme rotieren wie die Flossen eines Seelöwen, während er fünf Meter von mir entfernt im Wasser paddelt.
    Zweifelnd runzele ich die Stirn.
    »Ich bin ganz schön besoffen«, rufe ich ihm zu, »aber auch wenn der Alk mein Gehirn in die Irre führt, macht er das nicht mit meinem Körper.«
    »Es ist beheizt.«
    Ich zögere immer noch.
    »Na, komm schon, das Wasser ist toll.«
    »Den Spruch kenne ich«, antworte ich zweifelnd.
    »Alex!«
    Ich ziehe einen Schuh aus und halte zaghaft einen bestrumpften Zeh hinein.
    »Kommt mir nicht gerade sehr beheizt vor«, murre ich, als das lauwarme Wasser in den Strumpf dringt.
    »Es ist wärmer, als es scheint.« Er grinst, dreht sich auf den Bauch und kommt mit kräftigen Stößen zu mir herüber geschwommen.
    Ich stehe immer noch zögernd am Rand und kreische auf, als er mit einer Hand meinen Knöchel umklammert. Ein geschickter Ruck, und ich verliere das Gleichgewicht und falle.
    Er fängt mich ab, kurz bevor ich untergehe, und richtet mich wieder auf. Infolge des Schreckens schnappe ich nach Luft, nasse Haare kleben vor meinen Augen. Zärtlich streicht er mir die feuchten Locken aus dem Gesicht, und einen Moment lang habe ich den Eindruck, daß er mich küssen wird, aber er grinst mich nur durchtrieben an und

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