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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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efa. Das sind irgendwelche Verwandte der maf, und die kenne ich auch nicht. Sie haben scheußliche Angewohnheiten, ihr Essen von einem Magen in den anderen zu speien.«
    Gula Azfel eilte atemlos herbei und versuchte sie mit einer Konversation über die entzückenden pwisqs zu unterhalten. In der Paarungszeit verschluckte das Männchen das Weibchen, und wenn ihm nach einiger Zeit die Jungen aus dem Maul quollen, spuckte er das Weibchen wieder aus.
    »Eine harte Sache, wenn einmal ein Weibchen unfruchtbar ist«, bemerkte Darzek höflich.
    Gula Azfel zwitscherte und führte sie zurück in den Empfangsraum. Die pwisqs boten nur beschränkten Konversationsstoff, und als endlich die nächsten Gäste durch den Transmitter kamen, empfing Gula Azfel sie mit unverhohlener Erleichterung.
    Die Neuankömmlinge begrüßten Darzek, als hätten sie einen engen Freund jahrelang nicht mehr gesehen. Als er sich schließlich freimachen konnte, sagte er zu Miß Schlupe: »Aus irgendeinem unverständlichen Grund gilt es als unfein, wenn man als erster zu einer Party kommt. Es gibt aber auch eine Grenze für das Zuspätkommen. Das bringt die Gäste in ein häßliches Dilemma. Ich glaube, ich bin so beliebt, weil ich immer als erster aufkreuze und damit den anderen Gästen eine Blamage erspare. Sie brauchen nicht zu spät zu kommen, um nicht zu früh zu kommen. Klar? Beobachten Sie den Transmitter und sehen Sie, wie die Gesichter aufstrahlen.«
    »Wenn sie Gesichter haben«, meinte Miß Schlupe. »Was ist mit dem Gastgeber los?«
    »Der darf erst erscheinen, wenn alle Gäste da sind.«
    Der Empfangsraum wurde ziemlich schwach beleuchtet, und deshalb wanderten die Gäste bald in hellere Gefilde ab. Darzek, der Miß Schlupe vorgestellt hatte, ging seine eigenen Wege.
    Im schimmernden Aqua-Saal tanzten bereits die ersten Gäste. Sie glitten mit atemberaubender Geschicklichkeit und Grazie auf dem Wasser dahin. Darzek hatte den Wassertanz auch einmal versucht. Er verlor beim ersten Schritt das Gleichgewicht, fiel ins Wasser und ertrank beinahe, weil er sich in die gasgefüllten Flöße verwickelte.
    Er rettete die Situation, indem er ein Unterwasserballett aufführte, das rasch Zuschauer anzog und sie zu Ovationen hinriß. Er mußte eine Wasserallergie seltener Art erfinden, weil ihn alle Gastgeber baten, das Schauspiel zu wiederholen.
    Er ging um das Becken herum und merkte sich die Tänzer genau, damit er sie später loben konnte. Am anderen Ende schloß er sich einer Zuschauergruppe an. Sie begrüßten ihn herzlich, aber ein wenig vorsichtig. Man wußte nie, was als nächstes von Gul Darr kommen würde.
    Häufig wußte Gul Darr selbst nicht, was er tun sollte, aber diesmal ging er auf einen alten Händler zu und reichte ihm ein kleines Fläschchen.
    »Ich bitte Sie um einen kleinen Gefallen, Gul Kaln. Könnten Sie dieses Öl für mich kosten?«
    Gul Kaln machte eine höfliche Handbewegung, nahm das Fläschchen mit spitzen Fingern an sich und entstöpselte es. Ein schmaler Faden ging von seinem Mund aus und tauchte in die Flüssigkeit. »Was möchten Sie wissen?«
    Darzek stammelte entschuldigend: Er hatte zwei Kisten dieses Öls in einem Lagerhaus entdeckt, das er gemietet hatte ... leider waren sie ohne Etikett ... und das Öl hatte einen ganz besonderen Geschmack ... vielleicht ließ sich ein Markt dafür finden, wenn man es in größeren Mengen erwerben konnte ... aber dazu mußte man das Öl natürlich erst identifizieren.
    »Sehr gut«, sagte Gul Kaln und zog den Faden aus dem Fläschchen. »Ich kann zwar nichts Charakteristisches feststellen, aber es ist sehr gut.«
    »Das dachte ich mir. Erkennen Sie die Marke?«
    Gul Kaln versuchte noch einmal und zog den Faden rasch ein. »Nein. Irgendwie kommt es mir bekannt vor, aber ... nein ...« Er schüttelte den Kopf. »Ich bedaure tief, daß ich Ihnen nicht helfen kann.«
    »Im Gegenteil, ich bedaure, daß ich Ihnen solche Mühe bereitet habe«, sagte Darzek. »Es war ja nicht wichtig. Vermutlich hätte ich ohnehin keine Verwendung dafür gehabt.«
    Die beiden verbeugten sich mehrmals, und dann ging Darzek. Er hatte Gul Kaln diesen Test schon oft durchführen gesehen. Neun Proben hatte der Händler erkannt, drei nicht. Aber niemals tauchte er den Geschmacksfaden öfter als einmal in die Flüssigkeit.
    Gul Kaln log.
    Nachdenklich schob sich Darzek weiter und betrat den nächsten Raum. Der alte E-Wusk hatte seine Arme und Beine weit ausgebreitet und ruhte sich aus. Er sah so unerschütterlich

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