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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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vollkommen zusammengesunken auf seinem Stuhl. Die anderen waren tot. Darzek packte Fünf und schleifte ihn zu einem Ausgang. Der ledrige Körper war überraschend schwer. Eine schleimige Flüssigkeit tropfte über den Boden. Darzek warf sich durch eine Flammenwand, erreichte die Transmitter-Nische und schob FÜNF durch. Keuchend stolperte er durch den Rahmen.
    FÜNF lag am Boden eines rötlich erleuchteten Tunnels. Darzek zerrte ihn bis zum nächsten Korridor. Erst dort sah er, daß FÜNF tot war. Er hatte eine milchigweiße Farbe angenommen.
    Darzek wartete lange im Korridor, obwohl er wußte, daß keiner der anderen am Leben sein konnte. Schließlich wandte er sich ab, suchte den Transmitter von ACHT und betrat ihn.
    Miß Schlupe schlief. Sie zuckte zusammen, als er sich über sie beugte. »Sie riechen nach Rauch«, sagte sie. Dann fuhr sie hoch. »Was ist geschehen? Sind Sie verletzt?«
    »Ich nicht, höchstens mein Stolz. Ich sorgte dafür, daß sieben unschuldige Leute ums Leben kamen und daß die Galaxis vielleicht an die Dunkelheit fällt – alles in etwa zehn Minuten.«
    »Unsinn!«
    »Es stimmt. Die Galaxis ist jetzt ohne Regierung. Der Rat des Höchsten wurde bis auf den letzten Mann ausgelöscht, und weil alles so im geheimen geschah, wird es die Öffentlichkeit vielleicht nie erfahren. Nicht einmal der Höchste wird es erfahren.«
    »Der Höchste ...«
    »... ist eine Maschine. Kein Mensch könnte die Millionen Welten einer Galaxis verwalten. Nicht einmal eine Armee von Verwaltungsbeamten würde das schaffen. Ein Komputer kann es, wenn er verläßliche Helfer hat, die ihm die nötigen Informationen liefern. Ich schätze, daß der Rat seine wichtigste Informationsquelle war. Jedes Mitglied hatte ein ganz spezielles Wissensgebiet unter sich. Sie informierten den Höchsten, und vielleicht trafen sie die politischen Entscheidungen. Jetzt sind sie tot, und der Höchste kann ohne sie nicht weitermachen.«
    »Kann man denn keinen neuen Rat wählen?«
    »Der Höchste wählt die Ratgeber aus. Nur der Höchste weiß, wer sie sind, und sie arbeiten absolut geheim. Wenn ein Mitglied stirbt, verständigt der Rat den Höchsten und der Höchste wählt ein neues Mitglied. Der Höchste könnte durchaus einen neuen Rat wählen, aber er wird es nicht tun, weil er nicht weiß, daß die bisherigen Mitglieder tot sind. Nur ich könnte es ihm sagen, und ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll. Nun hat die Dunkelheit überhaupt keinen Gegner mehr. Sie wird sich wie Krebs durch die Galaxis fressen, und es gibt kein Medikament dagegen.«
    »Was werden Sie tun?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Sollen wir versuchen, zur Erde zurückzukehren?«
    »Nein.«
    Darzek setzte sich und sah düster vor sich hin. »Ich hätte mir denken können, daß der Verräter eine Waffe bei sich hatte. Wenn man mir die Automatik nicht abgenommen hatte, konnte jeder bewaffnet zu den Konferenzen kommen. Und ich hätte wissen müssen, wie er reagieren würde. Die Tatsache, daß wir drei seiner Agenten abservierten, ließ ihn zu der Überzeugung gelangen, daß wir gefährlich waren. Deshalb durchsuchte er auch meinen Koffer. Er hatte eine Heidenangst und wollte etwas über mich in Erfahrung bringen. Als ich ihm auf den Kopf zusagte, daß er ein Verräter sei, wurde er wahnsinnig. Er konnte ja nicht ahnen, daß er sich durch das fachmännische Knacken des Kofferschlosses verraten hatte. Und nun ist der gesamte Rat tot.«
    »ACHT?«
    »Der ganze Rat. Verstehen Sie nicht, was das heißt? Der Höchste hat seine Agenten, aber ihre Informationen sind wertlos, weil niemand danach handelt.« Er stand auf. »Diese Sache war von Anfang an verfahren. Es war gar nicht nötig, uns hierherzubringen.« Er sprang auf. »SECHS! Natürlich – es war seine Idee. Die anderen, harmlos wie sie waren, machten mit. Er ließ uns herholen, damit er uns umlegen konnte, bevor wir nahe genug an die Dunkelheit kamen. Packen Sie zusammen. Ich werde versuchen, per Transmitter einen neuen Koffer zu kaufen. Dann können wir verschwinden.«
     

 
7.
     
    Gula Azfel vergnügte sich mit ihrem Gefährten, als sie ihren Mann rufen hörte. Sie zwickte ihn noch einmal zärtlich in die lange Schnauze, und er gab sie resigniert frei. »Große Party heute abend?«
    »Volles Gastmahl«, sagte sie. »Azfel meint, es sei gut für das Geschäft.« Sie winkte verärgert ab. »Wer denkt bei einem Gastmahl schon an Geschäfte?«
    »Händler denken immer an Geschäfte. Deshalb sind sie ja

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