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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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Verbindungen.«
    »Dann beschaffen Sie sich diese Verbindungen lieber. Es gibt bestimmt Mittel, solche Dinge nachzuprüfen.«
    »Damit haben Sie recht.«
    Er reiste schnell auf ein Dutzend umliegende Welten und fand auf jeder einen unabhängigen Kommissionär, der nichts dagegen hatte, für eine bescheidene Summe zu erklären, daß er der hiesige Vertreter der Trans-Star-Gesellschaft sei. Darzek unterhielt sich auch mit den Kommissionären großer Firmen, die ihre Vertretungen weit weg von den Stammhäusern aufgebaut hatten. Er versprach ihnen Transaktionen, die ihren Ruf beträchtlich ansteigen lassen würden. Auch sie zeigten sich nicht abgeneigt.
    Darzek hatte seine Verbindungen, aber er hatte immer noch nichts zum Handeln. Sein Vorteil war, daß er über ein Konto verfügte. Über ein unbegrenztes Konto. Aber er war skeptisch. Unbegrenzt konnte in der Großen Sprache etwas anderes bedeuten als in einfachem Englisch.
    »Wie unbegrenzt ist unbegrenzt?« fragte er.
    »Geben Sie eine größere Summe aus, dann werden Sie es schon merken«, riet ihm Miß Schlupe.
    »Ich werde alles ausgeben und gleich mit etwas Kolossalem anfangen.«
    Er fand schnell drei Eingeborene, die für ihn herumschnüffeln sollten – davon verstand er etwas – und nach ein paar Tagen geduldigen Wartens berichteten sie ihm, daß Gul Zarkun, ein reicher Händler, sein Lagerhaus bis oben mit mosf -Häuten angefüllt hätte, die er nicht verkaufen könne.
    Darzek besuchte Gul Zarkun, der ihn mit höflicher Distanz begrüßte. »Trans-Star-Handelsgesellschaft? Ich erinnere mich nicht.«
    »Wir bauen unser Geschäft in diesem Sektor eben erst auf«, erklärte Darzek glatt. »Ich höre, daß Sie einen Überschuß an mosf- Häuten haben.«
    »Allerdings«, sagte Gul Zarkun mit einer Offenheit, die Darzek verwunderte. »Einen sehr großen Überschuß. Ich hatte einen guten Absatzmarkt für sie, aber die Verhältnisse haben sich geändert.«
    Darzek nickte klug. Borut, die Welt, die einen großen Bedarf an mosf -Häuten hatte, war von der Dunkelheit erfaßt worden.
    »Es gibt noch andere Märkte«, erklärte Gul Zarkun, »aber die Transportkosten wären so hoch, daß ich Verluste erleiden würde. Ich behielt sie in der Hoffnung, daß sich eine bessere Gelegenheit bieten würde.«
    »Ich habe einen Kunden, der vielleicht Verwendung dafür hätte«, sagte Darzek. »Was kosten sie?«
    »Alle?«
    »Natürlich. Mit kleinen Geschäften kann man heutzutage nichts mehr gewinnen.«
    »Natürlich«, keuchte Gul Zarkun. »Alle, sagen Sie? Welche – äh – finanzielle Regelung schlagen Sie vor?«
    »Sofortige Barzahlung. Anders handle ich nicht. Ich brauche natürlich eine Inventaraufstellung mit Beglaubigung.«
    »Selbstverständlich. Ich werde sie Ihnen zusammen mit dem Preis schicken.«
    Während der nächsten Tage schickte Darzek Botschaften an seine verschiedenen Verbindungsleute, und als Gul Zarkuns Inventarliste mit dem Preis kam, war er bereit. Er dachte nicht einmal daran, den Preis herunterzudrücken. Geld bedeutete ihm nichts, solange er sein Konto in Anspruch nehmen konnte. Was er brauchte, war ein guter Ruf als Händler.
    »Hunderttausend Einheiten«, sagte er zu Miß Schlupe. »Eine runde Summe, nicht wahr?«
    »Wieviel Geld ist das?«
    »Keine Ahnung. Zumindest eine Viertelmillion Dollar. Halten Sie die Daumen.«
    Miß Schlupe sah nervös zu, als er die Ziffern tippte, durch die hunderttausend Einheiten seines Kontos auf das Konto Gul Zarkuns überwiesen wurden. Nach ein paar Sekunden klickte es, und die Ziffern verschwanden.
    »Ist das alles?« fragte Miß Schlupe.
    Darzek nickte.
    »Und – Sie haben Gul Zarkun die hunderttausend gezahlt?«
    Wieder nickte Darzek.
    »Unbegrenzt heißt – unbegrenzt.«
    »Das wissen wir noch nicht«, schränkte Darzek ein. »Aber immerhin heißt es sehr viel.«
    Er übermittelte Gul Zarkun eine Notiz, daß er die Summe auf sein Konto überwiesen habe, und machte sich an die mühsame Arbeit, die mosf -Häute zu verschiffen.
    Ein Vierteljahr verging, bis seine Kommissionäre die letzten Häute verkauft hatten. Er hatte höchstens ein Viertel des Preises hereingeholt.
    Immerhin, es war ein Geschäft. Gul Zarkun war überwältigt, daß der kluge Gul Darr einen Absatzmarkt für seine toten weißen Elefanten gefunden hatte, und lobte ihn in aller Öffentlichkeit. Und auf dem Konto der Trans-Star-Handelsgesellschaft befanden sich fünfundzwanzigtausend Einheiten. Darzek hatte fünfundsiebzigtausend Einheiten verloren,

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