Wächter der Macht 01 - Intrigen
werden.«
KAMPFTRÄGER DODONNA, IN DER UMLAUFBAHN VON TRALUS
Fähnrich »Lysa Dunter« und ihr quarrenischer Flügelmann stiegen zu dem Energiefeld auf, das die Atmosphäre im Haupthangar der Dodonna hielt. Mit zwangloser Leichtigkeit reduzierten sie die Geschwindigkeit, als sie sich der glühenden Öffnung näherten und durch das Feld tauchten, wobei der Luftwiderstand sie um einige weitere entscheidende Kilometer pro Stunde verlangsamte, dann schwebten sie auf Repulsorlifts zu ihrer zugewiesenen Landezone. Sekunden später glitten ihre Cockpits in die Höhe. Mannschaftsmitglieder eilten nach vorn, hängten Leitern ein, erlaubten ihnen, ihre Schiffe zu verlassen. Mechaniker trafen ein. stöpselten Diagnosegeräte an. begannen mit dem Nachtanken.
Ihr quarrenischer Flügelmann zog seinen Helm ab und stieß einen schlürfenden Seufzer der Erleichterung aus. Seine Gesichtstentakel wanden sich in der kalten künstlichen Brise, die durch den Hangar blies. »Ein Bad«, sagte er. »Ich muss untertauchen. Ich würde töten, um untertauchen zu können.« Er drehte sich um und begann, forsch auf die Türen aus dem Hangar zuzumarschieren.
Syal grinste ihm nach. Für die Quarren und ihre Blutsverwandten, die Mon Calamari, waren lange Patrouillen hart. Sie trockneten schneller aus als Menschen. Sie streifte ihren eigenen Helm ab und gelangte zu dem Schluss, dass die Entscheidung ihres Flügelmanns dennoch die beste war - nach Stunden fruchtlosen Herumkurvens entlang der Ränder des corellianischen Systems war eine ausgiebige Waschung genau das Richtige, um die Stimmung zu heben.
»Fähnrich Dunter?« Der Chefmechaniker, ein hagerer Mann mit dunklen Augen, näherte sich ihr mit seinem Diagnose-Datenpad in der Hand. »Kann ich einen Moment mit Ihnen sprechen?«
»Natürlich.« Sie schüttelte ihr Haar aus. Kurz, wie es war. bereitete es ihr auf langen Missionen nicht übermäßig viel Kummer, und zumindest diesmal hatte sie ihren Helm so aufgesetzt, dass ihr Pony ihr keinen zusätzlichen Arger gemacht hatte. »Normalerweise arbeiten Sie an den X-Flügler-Einheiten, nicht wahr?«
»Ja, Fähnrich. Aber wenn wir etwas Ausfallzeit haben, werden alle zu Übungszwecken in andere Abteilungen versetzt. Ich habe ein Gesuch eingereicht, heute mit den Eta-Fünfern arbeiten zu dürfen.«
Syal beäugte sein Datenpad. »Gibt es ein Problem mit meinem Abfangjäger?«
»Nicht genau.« Er kam näher und senkte seine Stimme, sodass der Rest der Besatzung seine Worte nicht verstehen konnte. »Um ehrlich zu sein, wollte ich Ihnen bloß Grüße von zuhause übermitteln.«
Sie bedachte ihn mit einem scharfen Blick. »Grüße von Ralltiir?«
»Grüße«, sagte er. »von Corellia. Vielleicht sollten wir uns irgendwo unterhalten, wo wir ungestörter sind.«
Eine Stunde später lehnte sich der VibroSchwert-Anführer, ein großer Mensch mit ergrauendem Haar und Gesichtszügen, die vermuten ließen, dass er in Wahrheit ein Schauspieler war, der einen Staffelführer spielte, über den Verhörtisch zu Syal und fragte: »Also haben Sie ihn erschossen?«
Neben ihm saß eine Menschenfrau, dunkelhäutig, mit großen Augen, die hell und sorglos genug wirkten, um jemand viel Jüngerem zu gehören. Syal hatte sie noch nie zuvor gesehen. Sie trug Zivilkleidung, alles in Schwarz und Hellblau. Ihr Gesicht war ausdruckslos, doch ihre Augen ruhten auf Syal, warteten auf ihre Antwort.
Syal nickte. Sie spürte, wie sich ihr Gesicht zusammenzog, besonders rings um ihre Augen, wegen des kurzen Moments, in dem sie geweint hatte, als niemand hingesehen hatte, und die Fransen ihres Ponys, jetzt glatt vor Schweiß, fielen ihr in die Augen. Sie wünschte, der VibroSchwert-Anführer hätte einfach seinen Stuhl genommen und wäre darin sitzen geblieben. Sein ständiges Aufstehen - zweifellos, um einschüchternder zu wirken - ging ihr auf die Nerven. Außerdem hätte sie gerade gut einen Freund brauchen können, und das war er mit Sicherheit nicht.
»Ich verstehe es immer noch nicht«, sagte die Frau. »Warum haben Sie ihn erschossen?«
»Er hat nach meiner Blasterpistole gegriffen«, sagte Syal.
»Warum hatten Sie eine Blasterpistole?«, fragte der Staffelführer.
»Damit ich ihn verhaften konnte.«
»Nein«, sagte die Frau. »Sie haben die Waffe gezogen, um ihn in Verwahrung zu nehmen. Warum hatten Sie sie überhaupt bei sich?«
»Das habe ich immer«, erklärte Syal. »Als ich alt genug wurde, um mich zu verabreden, hat mein Vater darauf bestanden, dass ich
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