Wächter der Macht 01 - Intrigen
Commenor?«
»Nein, mein richtiges Zuhause ist ein Planetoid in einem Sternensystem in der Nähe von Bimmiel. Nicht weit von hier, in galaktischen Entfernungen gemessen. Wir könnten Ihre Raumfähre oder meine nehmen.«
»Nein danke.«
»Dann bekommen Sie keine weiteren Antworten mehr.«
»Und Sie werden hier in Haft eine ganze Weile vor sich hin faulen.«
Brisha Syo bedachte ihn mit einem kühlen Lächeln. »Das glaube ich nicht. Wegen welcher Anklage könnte man mich festhalten? Das Beste, was Sie haben, wäre Verdacht auf die Komplizenschaft am Zwischenfall auf der Toryaz-Station. Es gibt hier genügend Beweise, um daraus einen Fall zu stricken -aber nicht genug, um mich der Freiheit zu berauben, während die Mühlen des Justizsystems zu mahlen beginnen. Ich werde einen Tag im Gefängnis verbringen, dann wird man mich freilassen und mich anweisen, auf Lorrd zu bleiben, solange die Ermittlungen laufen. Mich frei auf diesem wunderbar gebildeten Planeten bewegen zu können, ist nicht unbedingt das, was ich als vor sich hin faulen bezeichnen würde.
Und in der Zwischenzeit erhalten Sie keine weiteren Informationen.«
»Ich könnte einfach beschließen, dass Sie der Mitwirkung an mehreren Morden schuldig sind, und Sie dann töten.«
Das Lächeln der Frau verschwand nicht. »Nein, das würden Sie nicht tun.«
»Was lässt Sie das glauben?«
»Erstens sagt die Macht Ihnen nicht, dass ich schuldig bin. Ich weiß das, weil ich es nicht bin. Ich bezweifle, dass Sie morden würden, wenn nicht einmal die Macht mich als böse definiert oder als Bedrohung. Zweitens: Um mich zu töten, müssten Sie zuerst Nelani hier umbringen. Nicht wahr?«
Jacen und Nelani tauschten einen Blick. Jacens Gesicht war so frei von Emotionen, wie es das den Großteil des Verhörs über gewesen war. Nelanis Miene - schwer zu deuten - wies Spuren von Entschlossenheit und Traurigkeit auf. Allerdings konnte Ben ihre Gefühle spüren, bloß und unverhüllt - die Hoffnung, dass Jacen »die richtige Entscheidung« treffen würde, grimmige Entschlossenheit, ihm die Stirn zu bieten, wenn er es nicht tat, eine unterschwellige Hingezogenheit zu Jacen, die zunehmend betrübter wurde.
Ben wich vor dieser Woge der Gefühle zurück. Sie waren zu kompliziert, zu vermischt. Sie beunruhigten ihn.
Jacen erhob sich. »Lasst uns draußen reden«, sagte er zu Nelani und Ben und ging hinaus. Sie folgten ihm.
Sobald sie draußen im Korridor waren, sagte er: »Ich werde ihrem Zuhause einen Besuch abstatten.«
Nelani schüttelte den Kopf, ohne ihren Blick von Jacen zu lösen. »Warum?«
»Ich muss wissen, wie sie durch die Quaste zu mir gesprochen hat«, sagte er. »Weiß sie irgendetwas über mich, von dem ich selbst nichts ahne? Oder ist das eine Methode, die sie auch bei anderen Jedi einsetzen könnte, vielleicht, um sie in die Falle zu locken? Ich kann das hier nicht einfach ignorieren oder davon ausgehen, dass es das Risiko aus der Welt schafft, das sie womöglich darstellt, wenn wir sie bloß einsperren.«
»Aber das ist eine Falle«, protestierte Ben.
Jacen warf ihm einen abschätzigen Blick zu. »Eine Falle, um was zu tun?«
»Nun. um dich zu töten, schätze ich.«
»Ben. sie war imstande, mich im Laufe der letzten paar Tage zu mehreren verschiedenen Gewalttaten zu locken, und sie weiß eine Menge über Jedi und die Macht. Wenn sie vorhätte, mich zu töten, hätte eine dieser Situationen dazu nicht ausgereicht? Man hätte bloß genügend Sprengstoff in das Aquarium packen müssen, und wir wären alle tot. Sie hätte sich einen Scharfschützen-Kampfdroiden suchen können, der mich aus einem halben Kilometer erschießt, dann hätte ich keinen emotionalen Vorsatz gespürt - die Chancen, mit so einem Plan Erfolg zu haben, stehen ziemlich gut. Warum sollte sie mich raus zu irgendeinem Planetoiden locken?«
»Ich weiß es nicht.« Irgendetwas an Jacens Zuversicht verärgerte Ben mit einem Mal. »Und du auch nicht, Bloß, weil du nicht dahinterkommen kannst, was sie im Schilde führt, heißt das nicht, dass es nichts Schlechtes ist.«
»Ben hat recht«, sagte Nelani. »Die Geschichte der Frau ist zu seltsam und kompliziert. Sie lügt - oder zumindest hat sie was verschwiegen. Irgendwo hinzugehen, wo sie das Umfeld kontrolliert, ist einfach eine schlechte Idee.«
»Nichtsdestotrotz werde ich genau das tun.«
Nelani schaute noch unglücklicher drein. »Dann werde ich mit dir gehen.«
Jacen schüttelte den Kopf. »Das liegt nicht in deiner
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