Wächter der Macht 01 - Intrigen
würde es den Sith erlauben, sich ihren Zorn zu bewahren - aber Schmerz würde diesen Zorn in Schach halten. Siths wie Palpatine waren diesem Leitsatz nicht gefolgt. Sie hingen Philosophien an, die sie ohne Verlust wachsen lassen sollten, und ihre Gier hatte sie und jeden in ihrer Nähe verdorben.
Einschließlich Jacens Großvater, Darth Vader.
»Sie werden der Mann sein, der Ihr Großvater nicht sein konnte«, sagte Lumiya. »Gehen Sie nach Hause, tun Sie, was in Ihrer Macht steht, um diesen Krieg aufzuhalten, und nehmen Sie sich Zeit, um zu lernen. Letzten Endes werden Sie sich einen Schüler suchen müssen. Ben mag vielleicht würdig sein, aber ich glaube, er ist bereits zu verweichlicht durch die Jedi-Wege von Sanftmut und Gleichmut. Also halten Sie andernorts Ausschau, während Sie ihn im Auge behalten. Sie werden lernen müssen, Ihren Geist für Aspekte der Macht zu öffnen, die Sie zu ignorieren oder zu verachten gelehrt wurden. Und Ihr größter Gewinn von Wissen und Macht wird zur selben Zeit kommen wie Ihr größtes Opfer, wenn Sie etwas aufgeben, das Ihnen so teuer ist wie das Leben selbst - um Ihre Liebe durch dieses Opfer unsterblich zu machen.«
»Wir werden sehen«, sagte er.
»Kommen Sie zurück, und ich werde Ihnen helfen zu erkennen.«
Sie stand da und schaute durch die Transparistahlwand der Luftschleuse, als er an Bord ging, sein Shuttle versiegelte und die Einstiegsröhre abkoppelte. Die Raumfähre glitt auf ihren Repulsoren in die Höhe, drehte sich behutsam in Richtung der sich öffnenden Tore und flog davon.
Müde, ausgelaugt, frohlockend kehrte Lumiya in das Wohngemach an der Spitze ihrer Unterkunft zurück. Dort legte sie sich auf ein Sofa und starrte durch die zerkratzte Transparistahlkuppel zu den Sternen hinauf. »Ich habe gewonnen«, sagte sie.
Jacen - dunkel gekleidet, einen schwarzgoldenen Lichtschwertgriff an seinem Gürtel, die Pupillen seiner Augen von goldenem Orange - trat aus einer schattigen Ecke und wandte sich ihr zu. Sein Mund bewegte sich nicht, doch seine Worte drangen in Lumiyas Verstand: Und deshalb muss ich gehen. Zu nichts werden.
»Du warst immer ein Nichts. Du bist eine Projektion -Energie der dunkeln Seite aus den Höhlen, geformt durch meine Vorstellungskraft und Jacen Solos Gestalt. Aber du wirst zurückkehren. Stück für Stück wird Jacen Solo zu dir werden.«
Und dann habe ich endlich einen Namen. Einen Sith-Namen. »Ja.«
Der Phantom-Sith trat vor, um über sie gebeugt dazustehen. Er wird herausfinden, dass der Angriff auf die Toryaz-Station Euer Werk war. Dass gute Männer von den Phantomen Eures Verstandes zerstört wurden, von Phantomen, die die Gestalt jener annehmen, die sie liebten. Dass dieser bevorstehende Krieg allein durch Eure Intervention hätte verhindert werden können.
»Ja, eines Tages, vielleicht. Bis dahin wird sein Zorn, der Zorn seiner Familie Thrackan Sal-Solo gelten, der für diesen
Angriff mehr Schuld trägt als ich - weil er das, was er getan hat, aus reinem Eigennutz heraus tat. Lind bis Jacen die ganze Wahrheit entdeckt, wird er verstehen, wie wichtig er ist, wie er ohne diese Vorkommnisse, die es gegeben hat, nicht zu dem hätte werden können, was er werden wird, und dann wird er mir vergeben.«
Ich fühle seine Emotionen. Er wird Euch für diese Vorkommnisse hassen.
»Aber er wird mich auch dafür lieben.«
Ja.
Lumiya lächelte. »Dann haben wir ein Gleichgewicht. Das Gleichgewicht der Sith.«
Der falsche Jacen nickte - und löste sich langsam und ohne merkliche Betrübnis in nichts auf.
Mit trüben Augen rieb sich Ben behutsam seinen Bauch, ging in das Cockpit der Raumfähre und ließ sich in den Copilotensitz fallen. »Wie lange war ich bewusstlos?«
»Stunden«, sagte Jacen.
»Wo ist Nelani?«
Jacen zögerte, suchte nach den richtigen Worten. Aber auf lange Sicht würden die schonenden mehr Schaden anrichten als die kalten, knappen, ehrlichen. »Ben. sie ist tot.«
Ben setzte sich aufrecht hin. Der Gesichtsausdruck, mit dem er Jacen bedachte, war gequält, ungläubig. »Wie? Die Sith?«
»Ja und nein.« Jacen dachte über seine Antwort nach, dachte über die Mischung aus Wahrheit und Lügen nach, die er eines Tages würde entwirren müssen. »Da war jemand in den unteren Höhlen, der sich selbst als Sith bezeichnete. Doch er war keiner. Er war bloß ein Macht-Kundiger der dunklen Seite, der gelernt hat, die Kräfte anzuzapfen, von denen dieser Ort durchdrungen ist. Sie machen ihn sehr stark. aber nur da,
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