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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Schwerkraft und ohne feste Orientierungspunkte kam es Jacen so vor, als ob er sich über ihnen befand, auf dem Kopf stehend. Er konnte Jaina sehen und spüren und Zekk sehen, die in einiger Entfernung von ihm flogen, weit unten, ihre Kanzeln ihm zugewandt. Sie hatten genau die gleichen Loopings wie er hingelegt, um sich den Corellianern von hinten zu nähern, statt über sie aufzusteigen. Haben wir über diesen Schachzug gesprochen? Oder habe ich das bloß gedacht? Nein, das war eine stillschweigende Angewohnheit, verstärkt durch dieses Zwillingsband zwischen ihnen. Jacen fürchtete, dass dies das Letzte war, das er jemals wirklich mit seiner Schwester teilen würde, aber das war ein Schmerz mehr, dem er sich stellen musste. Auf dem Weg, den er einschlug, konnte sie ihm
    ebenso wenig folgen wie seine Eltern.
    Er genoss das letzte Überbleibsel wahren Verstehens zwischen ihnen und beschleunigte in den Looping, um hinter den drei Jägern runterzugehen, sich auszurichten und mit Höchstgeschwindigkeit nur Meter von ihren Kanzeln entfernt dahinzusausen. Die drei Jäger brachen aus der Formation aus und verteilten sich. Ohne irgendwelche verbalen Befehle verständigten sich die drei Jedi-Piloten auf ihre individuellen Ziele: Jaina und Zekk waren ihnen dicht genug auf den Fersen, dass sich auf den Bugschilden ihrer X-Flügler kleine Wirbel aus ionisiertem Gas bildeten. Jacens Ziel hingegen schien den Eindruck zu haben, dass er derjenige war, der Jacen jagte.
    Corellianer waren ausgezeichnete Piloten, aber sie waren keine Jedi. Der geringfügige Unterschied in puncto Reaktionsgeschwindigkeit und Orientierungssinn sorgte bei hohem Tempo für eine wesentlich breitere Leistungskluft. Jacen machte sich diesen Vorteil zunutze. Er ließ den Jäger ein paar Kilometer lang dicht an seinem Heck kleben und ging dann in den Sturzflug über, weg von seinem Verfolger, sich über seine eigene Position im Raum ebenso vollkommen im Klaren wie über seine Entfernung zu Jaina und Zekk, die ebenfalls ihre jeweiligen Taktikspielchen trieben.
    Das hier war bloß Sparring. Es war ein Spiel mit dem Feuer, ein Spiel mit Manövern und Gegenmanövern, um die Nerven des anderen auf die Probe zu stellen. Ein Spiel, das dazu diente zu zeigen, dass die Allianz gewinnen würde, wenn es zu einem Feuergefecht kam.
    Dieser Gedanke ging Jacen just in dem Moment durch den Kopf, als er sah, wie die Anzeige auf seinem Schirm rot aufleuchtete, um ihn zu warnen, dass ihn der Corellianer mit einer Rakete ins Visier genommen hatte. Die Macht verriet
    ihm, das dies alles andere als ein Bluff seines Gegners war.
    Der Kerl wird wirklich schießen!
    Der Corellianer feuerte.
    Jacen hatte nicht das Gefühl, in Gefahr zu sein. Er hatte Deflektorschilde, das robuste Flugwerk der XJ7 und seine eigenen Fähigkeiten. Außerdem hatte er Täuschkörper, die er aussetzen könnte. Instinktiv feuerte er den kleinen Köder in sein Fahrwasser, und es zersplitterte in Fragmente, die für eine Rakete sehr nach einem Ziel aussahen.
    Aber wenn du auf einen Kampf aus bist, dann sollst du einen kriegen.
    Die Rakete explodierte an seinem Heck, und der Sprühregen aus Fragmenten prasselte gegen seine Außenhülle. Der corellianische Jäger war noch immer dicht hinter ihm, und jetzt meinte er es ernst. Jacen wusste, dass sein Gegner mit der nächsten Raketen manuell zielen würde, um die automatische Zielverfolgung zu deaktivieren und damit weitere Täuschkörper wirkungslos zu machen.
    Das würde ich jedenfalls tun.
    Jacen hätte den Corellianer ganz einfach wegschubsen können, indem er seine Flügel mit der Macht anstieß. Oder er hätte seine Triebwerke lahmlegen können. Aber dann wäre dieser Pilot weiterhin eine potentielle Gefahr, bereit, ihnen das Leben zu nehmen. Er und sein Raumjäger mussten dauerhaft unschädlich gemacht werden.
    Du hast angefangen, Freundchen.
    Jacen kippte den XJ7 um neunzig Grad und schoss nach oben, als der Corellianer unter ihm verschwand und über seine Position hinausschoss. Dann war Jacen ihm wieder auf den Fersen, blickte in weiße Antriebshalonen und schloss auf, bis er nah genug war, um die Laserkanone abzufeuern. Der
    Raumjäger explodierte in einem Ball aus weißem Licht.
    Jaina? Zekk?
    Er spürte, wie sie zwischen den beiden verbliebenen corellianischen Jägern umhersausten, und dann sah er, wie die gegnerischen Schiffe abdrehten und in Richtung Planet davonschossen. Er glaubte nicht, dass sie den Rückzug antraten. Vielmehr nahm er an, dass sie

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