Wächter der Macht 02 - Blutlinien
GGA-Truppler, überprüften die Räume. Er hörte, wie Schränke aus den Angeln gerissen wurden, und Rufe wie: »Hier drin alles sauber!«
Sein Kopf sank in seine Hände. Er wollte hinsehen, aber er konnte nicht. Jemand ergriff seinen Arm.
»Ben, steh auf.« Es war Jacen.
»Es tut mir leid. «
»Ben, reiß dich zusammen. Du hast Arbeit zu erledigen.« Jacen zog ihn sanft, aber bestimmt in die Höhe. »Komm schon. Hör zu. Du hättest die Leichen selbst durchsuchen sollen, anstatt das Shevu zu überlassen.«
»Er war nicht bewaffnet.«
»Hör auf damit. Sein Kumpan war bewaffnet, und hier wimmelt es nur so von Raketenwerfern und anderen Waffen.«
Jacen führte Ben zu den beiden Männern auf dem Boden hinüber und hielt ihn von hinten an beiden Schultern fest, um ihn dazu zu bringen, dass er sie anschaute. Ben schaltete ab. Er spürte, wie sich eine Taubheit in seinem Verstand ausbreitete, und alles, was er sah, waren Umrisse. Er sah keine Leute. Er wusste, dass sich das später ändern würde, aber just in diesem Moment hatte sich irgendetwas eingeschaltet, um ihn vor dem zu schützen, was er sah.
»Du hast eine Entscheidung getroffen, Ben.« Jacens Stimme war leise. Aus dem Augenwinkel konnte Ben sehen, wie Shevu sie beobachtete, oder zumindest sah er in ihre Richtung, den Kopf gedreht, als würde er sich auf sie konzentrieren. »Meistens treffen wir die richtigen, aber manchmal tun wir's nicht. Du hast heute fast alles richtig gemacht. Vielleicht hast du sogar alles richtig gemacht, aber möglicherweise brauchen wir Tage, um herauszufinden, ob dieser Mann eine Bedrohung war oder nicht. So oder so - du kannst es dir nicht leisten, dass dir das zu nahe geht.«
Er drehte Ben in Richtung der Tür, und einer der GGA-Truppler nahm seinen Arm und führte ihn in den Gang hinaus. Der Lärm draußen sickerte in sein Bewusstsein; er fühlte, wie die Macht von einem Aufstand, der gerade stattfand, aufgewühlt wurde. Er hatte das losgetreten. Das war alles sein Werk.
Er schnappte einen Gesprächsfetzen auf.
»Er ist ein Kind.« Shevus Stimme. »Er ist ein Junge.«
»Er ist ein Jedi, und er muss lernen«, sagte Jacen. »Im selben Alter, in dem Sie gelernt haben zu addieren, hat er bereits mit Waffen trainiert.«
Ben nahm einen Atemzug und überließ sich wieder blindem Reflex. Als er auf den Bürgersteig hinaustrat, setzten CSK-Beamte Gasgranaten gegen Teile der Menge ein, die sich nicht zerstreuen wollten. Das rhythmische Dröhnen von Angriffsschifftriebwerken ließ seine Backenzähne vibrieren. Ein CSK-Offizier packte ihn und schob ihn in einen der Mannschaftstransporter der Polizei, und er saß mit dem Rücken gegen das Schott da, stumm und wie betäubt, bis ein vertrautes Gesicht in der Luke auftauchte.
»Hey, Ben«, sagte Korporal Lekauf, der das Visier seines Helms geöffnet hatte. »Bist du okay?«
»Irgendwie.«
»Es ist nie leicht junge.«
»Was ist nie leicht?«
»Jemanden zu töten. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, bin ich für dich da - jederzeit.«
Ben wusste, dass er aus diesem Transporter steigen und sich wieder in die Schlacht stürzen sollte, aber eine kleinlaute, ängstliche Stimme in seinem Innern sagte ihm, dass er bloß ein Kind war und dass es nicht fair war und dass er zu seiner Mom wollte. Er brachte die Stimme zum Verstummen. Mandalorianische Jungen in seinem Alter waren bereits Krieger. Sie hätten auf Ben gespuckt, weil er so ein Baby war. Er zog sich auf die Füße und kletterte aus dem Mannschaftstransporter, um wieder den Gehweg hinunterzustolpern, als würde er durch tiefen Schnee stapfen.
Irgendwann - und vermutlich war es nur Sekunden später -ergriff Jacen seinen Arm und reichte ihn an Shevu weiter. Sie rückten ab. Das schwarze Angriffsschiff sank auf eine Höhe mit dem Laufsteg herab, und Shevu hievte Ben an Bord. Auf dem Rückflug zur Basis saß Ben eingeklemmt zwischen Shevu und Jacen da und dachte, dass er einfach zusammenbrechen würde, wenn sie sich bewegten.
»Es wird niemals leichter«, flüsterte Jacen. »Der Tag, an dem es leichter wird, ist der Tag, an dem du mit dieser Sache aufhören musst.«
Irgendwie fand Ben die Stimme wieder, doch sie klang nicht wie seine eigene. Die Worte hallten in seinem Kopf wider. »Wirst du mir beibringen, wie ich meine Präsenz in der Macht verschleiere, Jacen?«
»Warum?«
Sein Instinkt sagte ihm, dass es ihn eines Tages beschützen würde. Doch er hatte noch einen anderen Grund. »Damit Dad mich nicht finden kann, wenn ich
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