Wächter der Macht 02 - Blutlinien
das Gebiet durchsuchen und damit einen ausgewachsenen bewaffneten Aufstand riskieren oder ob wir abwarten, bis sie sich langweilen und wieder nach Hause gehen.«
Jacen, Ben und Shevu begutachteten die Szene aus sicherer Höhe. »Wollt ihr, dass wir reingehen?«, fragte Jacen. »Wir müssen uns keine Gedanken wegen irgendwelcher Beziehungen zur Gemeinde machen, wie ihr es tut.«
»Ja, davon habe ich gehört«, sagte der Sergeant argwöhnisch. Unter ihnen erhob sich ein Sprechchor: Das -Imperium - ist - zurück! Das - Imperium - ist - zurück! »Ihr habt doch nicht vor, in weißen Rüstungen auszurücken, oder? Das würde die richtig in Rage bringen.«
»Sehr witzig«, sagte Shevu. Er senkte seinen Helm und ließ ihn einrasten, um hinter dem schimmernden schwarzen Visier schlagartig anonym zu werden. »In Ordnung, ihr wollt also, dass wir ein paar von denen aus dem Verkehr ziehen?«
Sobald Ben dem Gebiet körperlich nahe war, konnte er wesentlich konkretere Unruhen in der Macht spüren, kleine Strudel bedrohlicher Dunkelheit. Jetzt fühlte er noch etwas anderes. »Es sind große Waffen.«
»Wir hatten irgendwie gehofft, dass es kleine sind, aber.«
Ben konnte ein wachsendes Unbehagen spüren, das sich beinahe so anfühlte, als würde es tief in seinen Ohren jucken, so tief drin, dass es fast die Rückseite seiner Kehle berührte. Er war nah dran. Er reckte den Hals und lehnte sich aus der offenen Mannschaftsbucht so weit nach draußen, wie er konnte, während er an der Sicherungsleine hing.
»Ich weiß, wo sie sind«, sagte er. Er sah zu Jacen hinüber, um sich sein Gefühl bestätigen zu lassen. Jacen schaute ihn einfach nur an und wartete. »Was glaubst du?«
»Was glaubst du?«, fragte Jacen. »Sag's uns.«
»Es fühlt sich. wirklich gefährlich an.«
»Dann triff eine Entscheidung. Gehen wir rein oder nicht?«
Ben schwankte. »Wenn ich mich irre, zetteln wir womöglich einen richtigen Aufstand an, und vielleicht werden Leute getötet.«
Shevu aktivierte seinen Blaster. Das leise Heulen schnitt durch die polternden Stimmen und das Pochen der
Repulsoren. »Bereit, wenn Sie es sind, Sir.«
»Du musst eine Entscheidung treffen, Ben«, sagte Jacen. »Du musst dich jetzt anhand der Informationen, die du hast, entscheiden, was deiner Meinung nach das Richtige ist, und dann zu deinem Entschluss stehen.«
Ben zögerte. Er war sich auf einmal nicht sicher, ob Jacen ihn aufhalten würde, wenn er dachte, dass er falsch lag. Er musste seinen Zug machen.
»Dann riegelt die da ab«, sagte Ben und deutete nach unten auf einen Haufen Wohnungen über einem verwahrlosten Restaurant. »Bringen Sie uns rein.«
Obwohl Ben sicher war - beinahe sicher -, dass er mit Blasterfeuer oder Raketen zurechtkam, die man auf ihn abschießen würde, war er eingeschüchtert. Die Menge unten wurde größer. Einige drehten sich um und rannten davon, als sich die Angriffsschiffe näherten, während andere auf die Schiffe zustürmten. Bei zehn Metern sprang Ben und setzte die Macht ein, um zu verhindern, dass er auf den Bürgersteig klatschte. Leute liefen auseinander. Er hörte, wie Jacen hinter ihm aufsetzte, doch er schaute nicht hinter sich, während er auf die Tür des Restaurants zurannte. GGA-Truppler in schwarzen Kampfanzügen eilten an ihm vorbei und sicherten die Tür, und Ben zog sein Lichtschwert, einfach, weil er jetzt aus reinem Instinkt heraus handelte.
Niemand hielt sich in dem Restaurant auf. Die Tische waren leer, und er rannte zwischen ihnen hindurch auf eine Tür an der Rückseite zu. Hinter sich hörte er Rufe, Schreie und Blasterfeuer: Offenbar lag er mit seiner Vermutung richtig. Er blieb an der Hintertür stehen, nicht sicher, ob er sie gewaltsam öffnen sollte oder nicht, und sah, dass Shevu hinter ihm war, nicht Jacen, um ihm mit dem Blaster im Anschlag den Rücken
zu decken.
Ich kann jetzt nicht aufhören.
Ben öffnete die Tür mit einem Machtstoß und trat hindurch, das aktivierte Lichtschwert in beiden Händen haltend. Er fand sich in der Küche wieder, einem Wirrwarr aus Durastahlregalen, Öfen und Spülen, flankiert von Geschirrschränken und Lagerräumen. Er konzentrierte sich, versuchte zu fühlen, wo vielleicht Leute oder Waffen versteckt waren, und ging instinktiv auf eine Klapptür mit einem Handrad daneben zu. Er spürte keine Person, aber er registrierte etwas undefinierbar Gefährliches.
»Du musst daran denken, einen Ohrstöpsel zu tragen«, flüsterte Shevu in sein Mikro und deutete auf das
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