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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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ihre ureigene Macke. Es könnte jeder gewesen sein.«
    »Im Allgemeinen setzt die eigene Wahrnehmung Tatsachen außer Kraft.«
    »Das hast du gesagt, Liebling.«
    Der Speeder war im Verkehrsstrom so langsam geworden, dass er fast dahinkroch, während die Skylanes über und unter ihnen ebenfalls verstopften. Luke überlegte, sich mit Machtschüben seinen Weg durch die Fahrzeuge zu bahnen, aber es war einfach nicht mehr genügend Platz zum Manövrieren vorhanden, um das gefahrlos bewerkstelligen zu können. Er suchte die nächste öffentliche Landezone und ging mit dem Speeder runter, damit sie ihre Reise zu Fuß fortsetzen konnten.
    Theoretisch konnte ein Fußgänger den gesamten Planeten mittels Laufstegen und Straßen umrunden. In der Realität war das ein langwieriges Unterfangen. Aber es war nützlich, dicht genug bei den Leuten zu sein, um ein Gespür dafür zu bekommen, was sie fühlten, und der überwältigende Beigeschmack in der Macht war größtenteils Zorn. Es war nicht der politische Zorn, der von Senatsabgeordneten ausging - es war der persönliche, geballte, furchtsame Zorn von Leuten, deren Leben von einem Konflikt auf einem anderen Planeten unmittelbar beeinflusst worden war.
    Jahrtausendelang hatten sich die Coruscanti sicher gefühlt. Nachdem die Yuuzhan Vong besiegt worden waren, hatte dieses Gefühl gerade wieder eingesetzt, und jetzt war diese zerbrechliche Sicherheit zerschmettert worden.
    Es fühlte sich an, als würde sich eine vulkanische Kluft zur dunklen Seite öffnen. Die Luft schien verändert. Der Gegenstand dieses Zorns - wen die Leute hassten, wem sie die Schuld gaben - würde den Kurs des Konflikts mit Corellia beeinflussen.
    Während Luke und Mara auf den Senat zugingen, waren die öffentlichen Holonachrichtenschirme von Leuten umringt, und sie starrten mit grimmigen Gesichtern zu den aktuellen Nachrichten empor. Man zeigte, welche Bereiche von Galactic City abgeriegelt worden waren, und angespannte Feuerwehroffiziere erklärten, dass sie noch immer nicht zur Quelle der Explosion vorgedrungen waren und die Gesamtzahl der Opfer bislang nicht einschätzen konnten.
    Luke blieb hinter einer Gruppe Zuschauer stehen, während Mara weiterging und in der Menge verschwand. Niemand erkannte sie. Das war möglicherweise ein Segen.
    »Hat schon jemand die Verantwortung übernommen?«, fragte er.
    Ein junger Mann im gelben Arbeitsoverall eines Lieferpiloten drehte sich halb zu ihm um. »Nein, aber das müssen sie auch nicht, oder?«
    »Sie?«
    Der Blick des Mannes schoss zum Bildschirm zurück. »Corellia. Vergeltung für Centerpoint, oder nicht? Ist doch
    klar.«
    Luke verkniff sich eine Erwiderung und ging einfach weiter. Er holte Mara ein, die in einem Durchgang wartete und via Komlink mit jemandem sprach.
    Sie schaute auf und schüttelte den Kopf. »Bislang einhundertfünf Tote, und es werden noch mehr. Dreihundert Verletzte. Ich habe gerade Omas' Büro angerufen. Sie haben den Notstand ausgerufen.«
    »Muss ein großer Apparat gewesen sein, dem Schaden nach zu urteilen.«
    »Man braucht nicht viel, um in einer dicht bevölkerten Stadt, die praktisch nur aus Türmen besteht, eine Menge Schaden anzurichten.«
    Transparistahl, herausgeblasen wie eine Million Klingen, Speeder, die Tausende von Metern in die Tiefe stürzten, Schockwellen, die von den Häuserschluchten auf Gebäude konzentriert wurden - Luke konnte sich die Einzelheiten ausmalen. Die Macht um ihn herum war in Aufruhr, doch das meiste davon schien von den Leuten ganz in der Nähe zu stammen.
    Er nahm Maras Arm und drängte sich weiter durch die Menge. Es kostete sie eine halbe Stunde, um den Senat zu erreichen. In der Zwischenzeit hatte Omas seine Gemächer verlassen, um dem Notfallkommandozentrum tief unter dem Erdgeschoss einen Besuch abzustatten.
    Luke und Mara betraten einen großen Raum, der aus einem einzigen riesigen Holobildschirm zu bestehen schien, vor dem sich uniformierte Offiziere drängten. Das Schild über der Tür verkündete schlicht: STRATEGIEZENTRUM. Von hieraus kümmerten sich die Behörden von Galactic City mit vereinten Kräften um die längerfristigen Auswirkungen eines
    Zwischenfalls - planten, was in den folgenden Tagen gebraucht wurde -, während die unmittelbar anfallende Arbeit dem Taktik- und dem Einsatzkommandozentrum weiter unten in der Befehlskette zufiel.
    Als sich Luke darauf konzentrierte, wo er hier hineingeraten war, wurde ihm klar, dass jeder Zweig der Notfalldienste der Stadt hier Personal

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