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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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schienen sich die Skylanes in ein gähnendes Loch aus nichts verwandelt zu haben, als wäre ein gewaltiger Haufen Speeder vom Himmel gefallen - was tatsächlich der Fall war -, und auf einer Länge von hundert Metern wirkten die Gebäude zu beiden Seiten wie schartige, aufklaffende Münder. Jede
    Transparistahlfassade war explodiert. Die Macht wurde zerrissen von Wut und Furcht und Entsetzen. Die unnatürliche Stille wurde von Notfallsirenen und widerhallenden Rufen durchschnitten. Jacen registrierte, dass die Scheiben des Taxis in die Kabine gebrochen waren, wenn sie auch nach wie vor in einem Stück waren.
    Und Jacen verspürte Zorn. Echten, physischen Zorn. Dies war sinnlose, willkürliche Gewalt, und möglicherweise zerstörte sich die Galaxis in einer Milliarde ebensolcher Taten selbst, wenn die Ordnung nicht obsiegte. Er vergaß seine Jedi-Selbstbeherrschung einen Moment lang und wagte es, sich seiner eigenen Entrüstung und seinem Mitleid für die Opfer hinzugeben.
    »Corellianer«, sagte der Pilot. Seine Stimme war zittrig. Er war sofort zu einer Schlussfolgerung gelangt, die nicht einmal Platz für die Möglichkeit einer durch einen Unfall verursachten Explosion ließ. Genau, wie es viele andere Coruscanti tun würden. Genau wie bei Niathal, war auch sein erster Gedanke, dass eine Bombe explodiert war und dass die Geplänkel zu etwas eskaliert waren, die jedermanns Haltung noch weiter verhärten würde.
    Der Terrorismus war nach Coruscant zurückgekehrt.
    Durch das Rückfenster sah Jacen die Luftspeeder, die sich hinter ihnen stauten. Er wagte kaum, daran zu denken, was Hunderte Meter weiter unten vor sich ging, wohin die Trümmer und Fahrzeuge, die die Druckwelle erfasst hatte, gestürzt waren. Doch er dachte daran, und er ließ sich von seiner Wut anstacheln, damit sie ihm wieder ein Ziel gab.
    »Vielleicht nicht«, sagte Jacen. »Und vielleicht spielt es am Ende auch gar keine Rolle, wer es war.«
    Der Fahrer sah Jacen an, als wäre er verrückt.
    »Fahrer, bringen Sie uns so schnell Sie können zum Senatsgebäude zurück«, befahl Niathal. Sie hatte sich schon wieder gefangen. Vermutlich brauchte es einiges, um eine Admiralin zu erschüttern, die Kampfeinsätze mitgemacht hatte. Sie tippte bereits Codes in ihr Komlink und rief Referenten an, damit sie Informationen von den Sicherheitskräften beschafften. »Jedi Solo, ich muss mit unserem Senator sprechen.«
    Der Pilot schaffte es, auf die sonderbare, ruhige Art zu gehorchen, die unter Schock stehende Leute an sich hatten, und drehte das Taxi herum, um zu einer höheren Skylane aufzusteigen. Jacen unterstützte ihn mit einigen zeitlich wohlplatzierten Machtschüben, um stillstehende Speeder behutsam auseinandergleiten zu lassen.
    Ja, Corellianer.
    Ich wollte mich in Bezug auf den Krieg wirklich irren.
    »Das Ganze wird schnell ziemlich hässlich werden«, sagte
    er.
    »Dann sollten wir schnellstens einige wirkungsvolle Sicherheitsvorkehrungen treffen«, entgegnete Niathal.
    »Was ist mit dem Schaden an meinem Taxi?«, fragte der Pilot.
    Keiner von ihnen antwortete.
    Jacens Gedanken rasten. Der Zeitpunkt des Anschlags war Lumiyas Zwecken ungemein dienlich, und das war schon sonderbar. Der Umstand, dass er nicht spüren konnte, dass sie hierbei irgendwie die Hand im Spiel hatte, bedeutete gar nichts. Sie schien durchaus fähig, ihn zu täuschen.
    Aber das spielte beinahe keine Rolle. Ereignisse waren in Gang gesetzt worden, die rasch ein Eigenleben entwickeln würden. Er wurde dringender gebraucht als je zuvor. Er konnte
    die völlige Anarchie abwenden.
    Das war ein gefährlicher Gedanke, aber er dachte ihn dennoch.
    Jemand musste es tun. Und irgendwie musste er Lumiya auf die Probe stellen.

3.

    Aliit ori'shya tal'din.
    (Familie bedeutet mehr als die Blutlinie.)
    Mandalorianisches Sprichwort

    DAS APARTMENT DER SKYWALKERS, CORUSCANT: 08.00 UHR

    Mara ließ beinahe ihren Becher fallen und stützte sich mit einer Hand auf dem Tisch ab.
    »Was ist los?« Luke ergriff ihre Schulter und beugte sich über sie. Sie begann, mit ihrer Serviette verwirrt verschütteten Kaff aufzuwischen. »Liebling, geht's dir gut?« »Jacen«, sagte sie.
    Sofort suchte Luke in der Macht nach Ben. Er war da, ohne irgendeinen Hinweis auf Sorge oder Gefahr. Jacen jedoch fand er nicht. Von ihm war nichts zu entdecken.
    »Er ist einfach verschwunden«, sagte Mara. Sie aktivierte ihr Komlink. »Ich weiß, dass er das machen kann, wenn er will, aber diesmal fühlte es sich sonderbar

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