Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
knusprig wie gebratene Nüsse waren. »Die Aktien entwickeln sich gut.«
    »Das liegt an diesen Wissenschaftlern, die sie von SanTech abgeworben haben. Sie sagen, dass sie sich ein großes Stück vom Gentherapiemarkt abschneiden werden.«
    SanTech. Fierfek. Ich habe falsch geraten. »Also keine Kaminoaner?«
    Der Barkeeper lachte. Ein Mann ein Stück entfernt an der Theke drehte sich um, um ihn anzuschauen. »Je einen gesehen?«
    Ruhig. »Ja. Um ehrlich zu sein, kenne ich einen sehr gut.«
    Das Schweigen vertiefte sich. Es gab Stille, und dann gab es dieses Schweigen von Leuten, die angestrengt über etwas nachdachten, und diese beiden Arten von Stille klangen nicht gleich.
    »Ein Gast hier hat neulich erzählt, dass einer bei Arkanian Micro aufgetaucht ist, aber ich glaube, er hat bloß einen Scherz gemacht«, sagte der Barmann.
    Arkanian Micro. Nun, wenn man Geschäfte mit dem Klonen macht, ist das eine weitere Adresse, die man in Betracht ziehen muss. Das war ein drastischer Wendepunkt in der Unterhaltung. Fetts Magen rumorte, und das passierte nur selten. Falscher Planet. Aber vielleicht die richtige Spur.
    »Ich kenne eine Pathologin bei Arkanian Micro«, sagte ein Mann, der ein Stück von ihm entfernt an der Theke saß. »Sie hat einige interessante Dinge über die Kaminoaner gesagt.«
    Ah, du stellst mich auf die Probe. Arbeite ich in der Industrie? Bluffe ich, um an Insiderinformationen heranzukommen? »Was denn? Dass sie nie nach draußen in den Sonnenschein gehen? Dass sie besessen sind von Perfektion?«
    Der Mann musterte ihn eingehend. »Dass sie grau sind, mit langen Hälsen, und unglaublich arrogant, ihr freundliches Auftreten mal außer Acht gelassen.«
    Nun, das bestätigt, dass du einen getroffen hast, du oder deine Freundin. Danke. Fett beschäftigte sich mit seinem Bier. Nicht viele wussten so viel über Kaminoaner. Über die Jahrhunderte hinweg hatten bloß eine Handvoll Leute überhaupt gewusst, dass sie existierten, ganz zu schweigen davon, dass irgendwer sie gesehen oder genügend Kontakt mit ihnen gehabt hätte, um auf einer nichtkaminoanischen Welt ihr Aussehen zu beschreiben. »Hat Micro ihnen ein hübsches, dunkles Loch gegeben, in dem sie leben können?«
    »Das war ein Streitpunkt«, sagte der Mann. Er sah zufrieden aus.
    Also waren wahrscheinlich Kaminoaner zu Arkanian Micro auf Vohai übergelaufen. Die Information an sich war dürftig, doch der Umstand, dass es normalerweise überhaupt keine Informationen über Kaminoaner gab, verschaffte ihr um einiges mehr Glaubwürdigkeit.
    Bis er sein Bier ausgetrunken, seine Credits auf den Tresen gelegte und sich erhoben hatte, um zu gehen, hatte Fett bereits seine Route ins Outer Rim ausgeknobelt.
    »Dieses Viertel gefällt mir«, sagte er.
    Auf dem Rückweg zur Slave I tat er, was er schon so viele Male getan hatte: Er benutzte sein Datenpad, um den automatisierten Kauf von Vermögenswerten durchzuführen. Er erwarb ein halbes Dutzend Apartments im Oberen Parkweg und übertrug sie einer seiner Beteiligungsgesellschaften; innerhalb eines Jahres würde sich der Wert der Immobilien verdoppeln. Er selbst würde wohl niemals in einer dieser Wohnungen leben. Sie waren eine Investition.
    Er zockte nie. Er spekulierte.
    Wofür investierst du denn? Warum hast du überhaupt jemals in irgendetwas investiert? Wann hast du dir Gedanken darüber gemacht, was du mit alldem anfangen sollst?
    Das hatte er nicht getan. Er machte das alles, um Erfolg zu haben, um zu zeigen, wie gut er war. Und die einzige Person, die es gekümmert hätte, wie gut er sich machte, was für ein gescheiter Junge er war, war schon lange tot.
    Fett bog diskret seine Finger durch, als er sich auf den Rücksitz des Taxis setzte, und spürte, wie seine Gelenke und Sehnen brannten. Der Schmerz war noch immer nur gelegentlich, aber er wusste, dass es schlimmer werden würde, wenn sich sein Zustand verschlechterte. Ein paar Schmerzmittel, wenn die Pein schließlich seine Leistungsfähigkeit minderte, würden ihn bei der Stange halten. Nein, noch war er nicht tot.
    Aber wenn Ko Sai eine der Kaminoanerinnen gewesen war -der Plural war ihm nicht entgangen -, die zu Arkanian Micro geflohen waren, dann hatte sie ihre Forschungsunterlagen hinsichtlich des Themas Alterung nicht mitgenommen, denn in diesem Fall hätte die Firma die Daten inzwischen bis zum Letzten ausgebeutet. Maßnahmen gegen Alterserscheinungen zu treffen war seit jeher die Hauptbeschäftigung wohlhabender Zivilisationen. Damit

Weitere Kostenlose Bücher