Wächter der Macht 02 - Blutlinien
eine komplette Mando-Rüstung. Hellgrau. Und diese blassgrauen Lederhandschuhe, mit diesem ungewöhnlichen Fadenlauf.« Sie hielt beide Hände über ihren
Schoß, die Handflächen nach unten, die Finger gespreizt, als würde sie sich diese Handschuhe an ihren eigenen Händen vorstellen. »Wirklich makellose Handschuhe.«
Fett dachte an Taun We. Falls Mirta ihm kein Märchen erzählte, dann war es jemandem gelungen, sich Ko Sais Daten zu verschaffen. Und dieser Jemand hatte sie sich zunutze gemacht.
Aber vielleicht wusste Mirta mehr, als sie preisgab. Sein Vater hatte ihm beigebracht, immer wachsam zu sein. Das hier war so nah an dem dran, was er hören wollte, dass jeder argwöhnische Nerv in seinem Körper zuckte, und das bedeutete alle.
Wenn diese Klone überlebt haben, warum habe ich dann nicht schon früher von ihnen gehört? falls dieses Kind versucht, mich irgendwie reinzulegen, muss sie noch eine Menge lernen.
Selbst Ailyn hatte einst versucht, ihn zu töten. Er warf Mirta einen Seitenblick zu.
»Fierfek, wenn Sie das machen, sehen Sie genauso aus wie er.« Sie wirkte verunsichert. »Ich mein die Art, wie Sie Ihren Kopf neigen.«
Wer auch immer der Mann mit den grauen Handschuhen war, er schien Eindruck gemacht zu haben. Entweder das, oder sie war eine klasse Schauspielerin. Sie hielt das Feuerherz mit festem Griff umklammert, wie um es zu beschützen.
Fett beschloss, dass sie im Achterbereich eingeschlossen sein würde, wenn er schlafen musste. Sie schien noch immer zu denken, dass die Ware, die sie zu verkaufen hatte, Ailyns Aufenthaltsort war. Vielleicht begriff sie nicht, dass sie noch zwei Dinge hatte, die er wollte, und das waren Informationen sowohl über seine tote Frau als auch - unmöglich, aber er konnte es nicht einfach ignorieren - über seine lebenden
Brüder.
Hätte sie es gewusst, hätte sie dafür bezahlt werden wollen.
Aber Mirta hatte das Feuerherz. Irgendwie war das in diesem Augenblick alles, woran er sich in Bezug auf Sintas Vel erinnern konnte.
Mit einem Mal vermisste er sie, denn er wusste, dass er kein Recht dazu hatte.
SENATSEMPFANGSRAUM 513, SENATSGEBÄUDE, CORUSCANT: 08.35 UHR
Um acht Uhr trat Admiral Pellaeon als Oberbefehlshabender der Verteidigungsarmee der Galaktischen Allianz zurück, ein bisschen zu spät für die Hauptausgabe der morgendlichen Holonachrichtensendung, aber früh genug, um das nachfolgende Programm für ein paar Sekunden zu unterbrechen. Unter vier Augen hatte er sich mit aller Entschiedenheit gegen die Befugnisse ausgesprochen, die der Garde der Galaktischen Allianz zugebilligt worden waren, doch in der Öffentlichkeit ließ er nichts davon verlauten. Er war ein alter Mann. Niemand außerhalb von Omas' Kabinett - und vermutlich noch nicht einmal das Militär - hielt es für ungewöhnlich, dass er einen jüngeren Offizier seinen Platz einnehmen ließ.
Jacen verfolgte die Nachrichten auf dem Holoschirm des Zimmers, den Ton stummgeschaltet.
Obwohl er nicht überrascht darüber war, dass Pellaeon schließlich abgedankt hatte, war er dennoch nicht auf das Tempo vorbereitet, mit dem sich die Ereignisse entwickelten. Er fragte sich, ob Lumiya die Dinge irgendwie beeinflusst hatte. Aber sie bestritt es. Sie saß neben ihm in dem verwaisten
Empfangsraum, eine Dokumententasche auf ihrem Schoß, das Gesicht unsichtbar unter dieser dunkelroten Kutte samt Schleier. In der Regel wimmelte es in der Kammer vor Lobbyisten und Pressevertretern, die auf eine Audienz bei einem der Senatoren hofften, doch für den Großteil der Strommakler war es noch zu früh, ihren Geschäften nachzugehen. Der Rat der Jedi indes traf sich in den Räumlichkeiten des Oberkommandierenden mit Niathal, und es war interessant, dass nicht sie zu den Jedi gegangen war, sondern sie zu ihr.
Fang an, sobald du bereit bist weiterzumachen.
Jacen fragte sich, wie sich Onkel Luke gegenüber der Mon-Calamari-Offizierin verhalten würde. Eines Tages würde sie Omas ersetzen. Er hoffte, dass Luke das kommen sah und sie unterstützen würde, damit der Krieg kurz und knapp wurde und sich Jacen nicht in die Rolle fügen musste, zu der Lumiya ihn drängte.
Da hast du es wieder. Du weißt, dass es vorherbestimmt ist, du kannst dem nicht entgehen. Lumiya ist Teil des Unvermeidlichen, genau wie du selbst. Finde dich damit ab.
»Sag mir, dass du Admiral Pellaeon nicht beeinflusst hast«, sagte Jacen leise.
»Das musste ich gar nicht. Er ist außer sich über Eure Ernennung, und er ist alt.«
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