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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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reagier auf niemanden, der vorbeigeht.«
    Jacen und Lumiya warteten. Der Empfangsraum und der Korridor, der davon wegführte, waren leer. Schließlich hörten sie Stiefel schnell auf dem Marmorfußboden dröhnen - mit Sicherheit die von Luke -, als hätte er nicht sonderlich viel Freude an dem Treffen gehabt und wollte schnellstens raus.
    In Ordnung, Lumiya, sehen wir mal, wie du diesmal auf Luke reagierst - und wie er auf dich reagiert.
    Luke näherte sich ihnen, den Blick nach unten gerichtet, unaufmerksam und düster vor sich hin starrend. Fast wäre er an Jacen vorbeigegangen, dann blieb er stehen, um ihn zu begrüßen, als würde es ihm Mühe bereiten.
    »Wartest du auf Niathal?«, fragte Luke.
    »Als Leiter der Garde der Galaktischen Allianz erweise ich ihr meinen Respekt.« Jacen deutete auf Lumiya. »Dies ist eine Kollegin von der Abteilung für Verteidigungsstudien an der Universität.«
    Luke nickte Lumiya höflich zu und wandte sich dann wieder Jacen zu. »Bist du sicher, dass das die richtige Entscheidung ist?«
    »Wenn ich es nicht tue, wer dann?«
    »Vielleicht sollte es niemand machen«, sagte Luke.
    »Wenn Staatchef Omas jemanden braucht, der die Aufgabe erledigt, dann werde ich tun, was in meiner Macht steht.«
    Luke fixierte Jacen einige Sekunden lang mit traurigem Blick, aber er sah Lumiya nicht noch einmal an, und - was noch wichtiger war - Lumiya schaute ihn ebenfalls nicht an.
    »Überleg dir gut, wie du es tust«, sagte Luke, noch immer die Stirn gerunzelt. Dann ging er davon. Jacen wartete volle zehn Minuten, trotzte weiter der Hitze in seiner Brust, um die Illusion aufrechtzuerhalten, ehe er sich entspannte.
    »Ich bin beeindruckt von Eurer Fähigkeit, Luke zu täuschen«, sagte Lumiya. »Und Ihr scheint keine Zweifel oder Bedenken deswegen zu haben.«
    Jacen stand auf. Lumiya hatte sich soeben die beste Chance seit Jahrzehnten geboten, Luke Skywalker zu töten, und sie hatte nicht die geringste Neigung gezeigt, sie zu nutzen.
    »Keine Zweifel«, sagte Jacen. »Aber auch keine Begeisterung.«
    »Genau so sollte es sein«, sagte sie. »Verratet mir, was Ihr als Nächstes zu tun gedenkt.«
    Es schadete nichts, es ihr zu erzählen. In ein paar Tagen würde es ohnehin überall auf HNE sein.
    »Internierungen«, sagte Jacen. »Wir nehmen Corellianer in
    Haft, bis diese gegenwärtige Terrorwelle eingedämmt wurde. Komm mit. Ich möchte dich mit der Offizierin bekannt machen, die binnen Jahresfrist im Büro des Staatschefs sitzen wird.«
    Internierungen. Extrem, gefährlich - und unvermeidlich.
    Wenn man sein eigenes Bedürfnis, der Held zu sein, der Bewunderte, der Respektierte, zurückstellen konnte und bereit war, dafür verunglimpft zu werden, dass man eine notwendige Aufgabe erledigte, dann hatte man am Ende die verderblichste Bindung überhaupt überwunden: das eigene selbstverliebte Ego.
    Jacen war bereit, zugunsten des übergeordneten Wohls gehasst zu werden.

9.

    Als ich ein Junge war, habe ich Geschichten über seinen Großvater gehört, und ich hatte den Eindruck, als würde Jacen Solo denselben Weg einschlagen. Auch Vader wusste gern eine loyale militärische Elite in seinem Rücken. Und manchmal rechtfertigt der Zweck die Mittel. Der Protest der Medien und der Bürgerrechtsgruppen auf unsere Ankündigung hin, dass eine Garde der Galaktischen Allianz gebildet wurde, um mit der neuen Gefahr für die öffentliche Sicherheit fertig zu werden, war zu erwarten gewesen. Schlimm war aber, dass man behauptete, ich wäre ein neuer Palpatine.
    Staatschef Omas, Memoiren

    CORELLIANISCHES VIERTEL, CORUSCANT

    Ben wusste, dass er ein aberwitziges Risiko einging, indem er in das corellianische Viertel zurückkehrte, aber er musste Bant finden.
    Diesmal trug er normale Kleidung, keine Jedi-Gewänder. Er fragte sich, ob er ein Feigling war, weil er seinen Stand verheimlichte, doch die Stimme der Vernunft sagte ihm, dass es keinen Grund gab, aufgemischt zu werden, bevor er irgendetwas Nützliches in Erfahrung gebracht hatte. Das war Pragmatismus, wie Jacen es nannte.
    Die Corellianer führten keinen Krieg gegen die Jedi, bloß gegen die Allianz. Allerdings war der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen nicht immer offensichtlich.
    Er schlenderte die Bürgersteige entlang, blieb stehen, um sich Dinge anzuschauen, die ihn neugierig machten, was ihn daran erinnerte, dass er diesmal ein dreizehnjähriger Junge war und kein Soldat. Niemand schien Notiz von ihm zu nehmen.
    Alles, was er wollte, war, Barit

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