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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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vorüberging. Ohne Komlink-Verbindung zum Rest der Bravo-Kompanie vermochte er nicht zu sagen, wie weit sie bereits in das Gebäude vorgedrungen waren, und Jacen schwieg nicht nur, sondern hatte sich auch aus der Macht ausgeklinkt. Ben konnte ihn überhaupt nicht spüren. Er fragte sich, ob sein Meister - und Jacen war sein Meister, was auch immer der Jedi-Rat sagen mochte - seine Präsenz inzwischen instinktiv verbarg, wie eine Art Verteidigungsmechanismus.
    Dann hob Wirut seinen Granatwerfer und schoss eine Blendgranate in das Gebäude. Selbst zwanzig Meter entfernt bekam Ben die Folgen des ohrenbetäubenden Krachs und des blendenden Lichts zu spüren, und seine Ohren brauchten ein paar Sekunden, bevor er die Rufe und das Geräusch von Blasterschüssen vernahm, als Soldaten die Wohnung stürmten.
    Stille breitete sich aus. Shevu neigte den Kopf, als würde er horchen, und das ferne Weinen eines Kindes irgendwo im Innern sorgte dafür, dass sich Ben die Haare sträubten.
    »In Ordnung«, sagte Shevu. »Zwei Ziele erledigt, zwei nicht auffindbar. Ben, du kommst mit mir. Arbeiten wir uns von oben nach unten vor.«
    Jedes Apartment, zu dem ihnen freiwillig die Tür geöffnet wurde, war voller Verdächtiger, feindselige Gesichter, für die der Besuch von Polizeibeamten eindeutig nichts Fremdes war. Aber Ben spürte keinen Vorsatz oder unmittelbare Gefahr. Er hielt sich dicht bei Shevu, und als sie in das nächste Stockwerk kamen, kauerte Jacen bereits draußen vor einem der Apartments. Er sprach ernst mit ein paar Männern des 9Ö7sten, dann winkte er Ben zu sich.
    »Was spürst du dort drinnen, Ben?«
    Ben schloss die Augen. Er hatte das Innere von genügend Wohnungen in diesem Block gesehen, um sich den Grundriss dort drinnen ausmalen zu können. Als er sich konzentrierte, fühlte er das Kribbeln in seiner Kehle, das auf eine unmittelbare Gefahr hinwies, und sein Verstand wurde zu einer Seite des Raums gezogen, wo ein Mann und eine Frau -das wusste er, aber er war sich nicht ganz sicher, warum - mit düsteren Absichten lauerten.
    »Mir gefällt es auch nicht, wie sich das Ganze anfühlt«, sagte Jacen. Er schien deswegen besonders besorgt zu sein. Ben dachte, dass er sich inzwischen eigentlich an diese Art von Gewaltbereitschaft gewöhnt haben sollte. »Ich denke, das sind unsere beiden vermissten Zielpersonen.«
    »Auf die altmodische Art, Sir?« Einer der 967er hielt eine Rolle Sprengband hoch.
    Jacen schüttelte den Kopf und zog sein Lichtschwert. Die Einheit bei ihm drängte sich zu beiden Seiten der Tür. Jacen hielt seine linke Hand hoch und senkte sie entlang des Spalts, wo sich die beiden Türhälften trafen, ohne sie zu berühren. Er war einen guten Meter entfernt. Die Türhälften schossen auseinander, krachten auf beiden Seiten hinten gegen den Rahmen, und Jacens Lichtschwert schien ein Eigenleben zu haben, als er damit rote Blasterbolzen abblockte, die aus dem Innern der Wohnung heranzuckten. Ben hätte es besser wissen müssen, als hinter ihm zu stehen, und Shevu setzte sich in Bewegung, um ihn zur Seite zu ziehen, aber aus blindem Instinkt heraus wehrte er einen verirrten Blasterschuss ab und ging hinter Jacen in Position.
    Drinnen zielten zwei Leute - ja, ein Mann und eine Frau, er hatte recht gehabt - auf Jacen, aber die Blaster flogen ihnen aus den Fingern, als wären sie von einer unsichtbaren Hand geschnappt worden.
    Die Frau - ungefähr so alt wie Bens Mutter, dunkles Haar und mit einer Tätowierung über einem Auge - wollte nach irgendetwas greifen, vermutlich nach einem weiteren Blaster, aber Jacen schleuderte sie mit der Macht gegen die Wand und nagelte sie dort fest. Der Mann lag zusammengesackt neben einem Stuhl und stöhnte. Die Einheit strömte hinein, und die beiden Gefangenen wurden mit Handschellen gefesselt und nach draußen geschleift.
    Shevu nahm seinen Helm ab und fuhr sich mit dem Rücken seines Handschuhs über die Stirn. »Sie sollten uns eine Liste über Ihr Können geben, Sir«, sagte er mit einem matten Lächeln. »Ich verliere so langsam den Überblick darüber, was Sie alles in Ihrer Trickkiste haben.«
    »Das geht mir manchmal genauso«, sagte Jacen. Er wandte sich an Ben. »Bist du in Ordnung?«
    »Mir geht's gut.« Fürs Erste war es vorbei. Sie konnten in die Kaserne zurückkehren. Ben konnte das Zittern in seinen Beinen spüren, das stets auf einen Adrenalinschub folgte, und die Erleichterung sorgte dafür, dass er sich beinahe weinerlich fühlte. Er biss sich diskret auf

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