Wächter der Macht 03 - Sturmfront
– und ich bin derjenige, der ihn auf diese Mission geschickt hat.« Luke hielt inne. Noch immer haderte er mit seiner Entscheidung, die seinen Neffen Anakin und so viele andere junge Jedi-Ritter das Leben gekostet hatte – und noch immer fragte er sich, was er sonst hätte tun können, um die Jedi zu retten. »Ich werde Jacen nicht aufgeben, bloß weil er vom Weg abgekommen ist. Wenn er unter Lumiyas Fittiche geraten ist , werde ich ihn wieder unter meine zurückbringen.«
Maras Blick glitt zurück zu Lukes Spiegelbild im verspiegelten Teil der Kanzel. »Warum überrascht mich das nicht?«
Luke ließ ein unschuldiges Lächeln aufblitzen. »Weil du daran gewöhnt bist, dass ich das Unmögliche möglich mache?«
Mara seufzte. »Irgendwas in der Art.« Sie schaute zurück zur Anakin , die sich nun als armlanger, keilförmiger Umriss vor dem funkelnden Wasser eines hapanischen Ozeans abzeichnete. »Aber du solltest besser nicht versuchen, Lumiya ebenfalls zu erlösen. Bei Exfreundinnen hört der Spaß für mich auf.«
»Keine Sorge«, beschwichtigte Luke. »Selbst ich bin nicht so naiv. Lumiyas Ende ist besiegelt.«
Der Kommkanal quäkte, als die Raumkontrolle der Schatten die Anflugerlaubnis erteilte. In den nächsten paar Minuten waren sie damit beschäftigt, Kurskorrekturen durchzuführen und Identifikationsnachweise zu übermitteln, während die dunkle Masse der Anakin in der Kanzel beständig weiter anwuchs. Zwei XJ5 -ChaseX-Jäger flogen vorbei, um ihre Identität visuell zu bestätigen, ehe sie Mara dadurch verwirrten, dass sie kehrtmachten und direkt hinter der Schatten in Abschussposition gingen.
Als die Schatten schließlich so dicht herangekommen war, dass sie vor sich nichts anderes mehr ausmachen konnten als die dunklen Schichten der klotzigen Aufbauten des Sternenzerstörers, erteilte die Raumkontrolle ihnen die Freigabe, im Kommandohangar zu landen. Ihr Schiff ging neben dem Horizont aus schwarzem Durastahl runter, der den Rumpf der Anakin bildete, dann drehte es nach achtern zu einer kleinen Landebucht hin ab, die von zwei Vierlingslaserkanonengeschütztürmen gesichert wurde.
Mara benutzte die Höhenschubdüsen, um durch den Schutzschild in den Hangar zu steigen, wo sie eine Abfolge von Leuchtfeuern zum ihnen zugewiesenen Landeplatz dirigierte.
Die Schatten hatte kaum aufgesetzt, als auch schon eine Ehrengarde aus zwanzig GGA -Soldaten aus einer Zugangsluke auftauchte. Sie stellten sich gegenüber in zwei Reihen auf, um einander anzusehen, und einen Moment später erschien Jacen und marschierte mit großen Schritten die Gasse zwischen ihnen hinab. Ein schwarzer Umhang fiel von den Schultern seiner schwarzen Colonelsuniform herab.
»O Mann«, sagte Mara und löste ihr Sicherheitsgeschirr. »Ob er weiß, wem er ähnlich sieht?«
»Er weiß es, wenn er sich die Mühe machen würde, in den Spiegel zu schauen.« Luke war enttäuscht, dass ihr Sohn Jacen nicht begleitete, wenn auch alles andere als überrascht. Als er seine mentalen Fühler ausgestreckt hatte, um zu erfahren, ob sich Tenel Ka an Bord der Anakin befand, hatte er Bens Präsenz nicht wahrgenommen. »Ich hoffe bloß, das ist keine Absicht. Sonst könnte er genauso gut in einem Rekrutierungsholo für corellianische Terroristen auftreten.«
Während sie die Systeme der Schatten runterfuhren, weitete Luke sein Machtbewusstsein auf den gesamten Sternenzerstörer aus, suchte nach irgendeinem Hinweis darauf, dass Lumiya an Bord war. Dicht bei Tenel Ka gewahrte er eine zweite Präsenz, in der die Macht sehr stark zu sein schien – ihre Tochter Allana, vermutete er –, aber nichts, das dunkel genug war, um Lumiya zu sein. Natürlich hatte das nicht viel zu bedeuten. Jacen stand dort direkt vor ihnen, und seine Präsenz konnte Luke auch nicht wahrnehmen.
Sobald alle Systeme auf Bereitschaft waren, gingen sie nach achtern und stellten fest, dass Jacen am Fuß der Zugangsrampe auf sie wartete. Sein Gesicht war blass und zerfurcht, und die lila Ringe unter seinen Augen wiesen darauf hin, dass er nicht gut geschlafen hatte, wenn überhaupt. Er verneigte sich erst vor Mara, dann vor Luke.
»Die Meister Skywalker, willkommen an Bord der Anakin Solo .« Jacens Stimme klang aufrichtig warm, doch es war unmöglich, seine wahren Gefühle zu lesen. »Was für eine angenehme Überraschung.«
»Das zu beurteilen, solltest du dir vielleicht für später aufsparen«, sagte Mara. »Wir müssen uns unterhalten.«
»Natürlich.« Jacen blieb am Fuß der
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