Wächter der Macht 03 - Sturmfront
ergäbe.«
»Leider nicht«, sagte Mara. »Und es wird bloß noch verwirrender. Han und Leia spionieren die Drahtzieher des Putsches aus.«
»Sie spionieren ?« Luke runzelte die Stirn und versuchte, sich auszumalen, was für Ereignisse nötig waren, um die Solos von Corellia zum Tatort des Attentatsversuchs zu führen und sie dann zu Spionen der Galaktischen Allianz werden zu lassen. »Du hast recht, das ist verwirrend – aber das ist normalerweise alles , was Han und Leia machen. Worum ging es in der Nachricht?«
»Sie haben die Identität von einem der Rädelsführer in Erfahrung gebracht«, erklärte Mara. »Han will, dass wir diese Information so schnell wie möglich an Tenel Ka weitergeben.«
Luke blickte vorn zur Kanzel hinaus, wo die Silhouette der Anakin inzwischen unmittelbar vor der Schatten lag. »Warum nehmen wir dann Kurs auf die Anakin ?«
»Ich habe versucht, die Mitteilung an Tenel Ka weiterzuleiten. Mein Signal wurde zu Prinz Isolder umgeleitet. Er hat vorgeschlagen, dass ich es noch einmal versuche, nachdem wir an Bord der Anakin waren.«
»Der Anakin ?« Luke schloss seine Augen und dehnte sein Machtbewusstsein auf den Sternenzerstörer aus. Es dauerte nicht lange, um die vertraute, nüchterne Präsenz von Tenel Ka auszumachen. »Was macht sie da?«
»Mit Sicherheit Allana beschützen. Ich bezweifle, dass sie Han braucht, um ihr zu sagen, dass es in ihrem Stab einen Verräter gibt – oder dass ihre Tochter ebenso gefährdet ist wie sie selbst.«
»Also wendet sie sich an Jacen«, sagte Luke. Wie so oft war er erschüttert darüber, wie einsam und traurig Tenel Kas Leben geworden war, wie viel sie opferte, um dem Volk ihres Vaters eine stabile und humane Regierung zu bieten. »Ich schätze, das ergibt Sinn.«
Mara nickte. »Wenn du deinen neuen Freunden nicht mehr trauen kannst, wendest du dich an deine alten.« Sie verstummte einen Moment lang, dann fügte sie hinzu: »Besonders, wenn einer davon zufällig ein sehr enger Freund ist.«
Luke hob die Brauen. »Glaubst du, Jacen und Tenel Ka sind ein Paar?«
»Er schleicht sich alle paar Monate davon, um irgendjemanden zu treffen«, sagte Mara.
»Tenel Ka?« Luke runzelte die Stirn und versuchte sich vorzustellen, dass Tenel Ka heimliche Rendezvous mit jemandem hatte, der für ihren Thron so gefährlich war wie Jacen, dann schüttelte er den Kopf. »Vielleicht, wenn sie nicht die Königinmutter wäre. Aber die Sache hat keine Zukunft.«
»Und du glaubst, das würde beide davon abhalten?«
»Vielleicht nicht Jacen«, sagte Luke. »Aber ein Jedi-Liebhaber würde für Tenel Ka zu viele Probleme mit sich bringen. Ein derart törichtes Risiko würde sie nicht eingehen – ganz gleich, was sie für ihn empfindet.«
Maras Miene blieb zweifelnd. »Tenel Ka muss irgendetwas für sich selbst zurückbehalten. Alles andere investiert sie in das Konsortium.«
»In Ordnung, es ist möglich «, sagte Luke. Er verstand nicht, warum er diese Vorstellung so beunruhigend fand; lag es bloß an seinen Befürchtungen in Bezug auf Jacen? Oder gingen seine Bedenken noch darüber hinaus? Vielleicht weckte der Gedanke in ihm die Furcht, dass Lumiyas Verderbtheit schneller um sich griff, als es ihm möglich war, sie in die Schranken zu weisen. »Und das ist umso mehr ein Grund dafür, warum wir keine Mutmaßungen anstellen sollten. Wir könnten damit Tenel Kas Leben in Gefahr bringen.«
»In Ordnung«, sagte Mara, die verstand, was er damit meinte. »Aber kommt dir die Sache mit Allana nicht mal ein kleines bisschen sonderbar vor?«
»Natürlich«, gab Luke zu. »Aber Jacen kann nicht ihr Vater sein. Das Timing stimmt einfach nicht.«
Mara machte einen Schmollmund, der auf ihrem ausdrucksstarken Gesicht vollkommen fehl am Platz wirkte. »Spielverderber.«
»Ich sage ja nur, dass es unmöglich ist.« Mit einem Mal überkam Luke das Bedürfnis, seine Begründung dafür darzulegen – vielleicht, weil Mara ihn dazu gebracht hatte, sich zu fragen, wer Allanas Vater war. »Nach der Schlacht um Qoribu saß Jacen sechs Monate lang in der Akademie auf Ossus fest, zusammen mit dem Rest der beteiligten Jedi-Ritter – und in dieser Zeit muss Allana gezeugt worden sein. Wenn Jacen sich davongestohlen hätte, um Tenel Ka zu besuchen, hätten wir davon erfahren.«
Mara stieß ein übertriebenes, enttäuschtes Seufzen aus. »Spaßbremse.«
»Okay, okay.« Als Luke klar wurde, dass sie ihn aufzog, lächelte er und hob die Hände. »Ich gebe auf. Ich bin sicher, uns
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