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Wächter der Macht 04 - Exil

Wächter der Macht 04 - Exil

Titel: Wächter der Macht 04 - Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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war jedoch ein Flüstern - mehr die von Vergere vielleicht.
    Ich... wusste, dass es der Falke war. Ich wusste, dass ich auf meine Mutter und meinen Vater feuerte. Aber ich dachte, sie wären zu Feinden geworden. Ich dachte, sie hätten mich verraten, Tenel Ka, unsere Tochter.
    »Also hast du beschlossen, sie zu töten?«
    Nein... Ich wusste, dass der Falke einem oder zwei Turbolasertreffern standhalten würde. Ich habe nicht versucht, sie zu töten. »Doch, das hast du.«
    Jacen seufzte, bezwungen von der Unbarmherzigkeit seiner eigenen Analyse. Ja, das habe ich. Ich habe versucht, sie zu töten. Wegen dem, was ich glaubte, dass sie versucht hatten, Allana anzutun.
    »Und du warst gewillt, Zekk zu töten, sogar Ben, sogar Jaina, um das zu bewerkstelligen.«
    Das ließ Jacen die Stirn runzeln. Um genau zu sein, ich war nicht gewillt, sie zu töten, dachte er, sondern sie zu opfern.
    »Für das übergeordnete Wohl. Für die Auslöschung von zwei Gegnern. Von Gegnern, die einfallsreich sind und unnachgiebig.«
    Ja.
    »Dann war es die richtige Entscheidung.«
    Aber ich habe mich geirrt! Wie sich herausstellte, waren sie nicht an dem Putschversuch beteiligt.
    »Richtig. Aber auf Grundlage dessen, was du zum damaligen Zeitpunkt wusstest oder zu wissen glaubtest, war es dennoch die richtige Entscheidung.«
    Jacen nickte.
    »Und deshalb würdest du es wieder tun. Wenn du wüsstest -wirklich wüsstest -, dass sie deine Feinde sind, dass sie zwischen dir und dem galaktischen Frieden stehen. Oder zwischen dir und deiner Tochter.«
    Ja.
    »Gut.« Der Tonfall in seinem Verstand klang mehr und mehr wie der von Vergere. »Du lernst immer noch dazu.«
    Und du unterweist mich noch immer. Obwohl du tot bist. Darauf folgte keine Antwort. Aber Jacen war ruhig, zufrieden. Seine Entscheidung war richtig gewesen. Allein die Daten, auf
    denen sie basiert hatte, waren mangelhaft gewesen. Er war imstande, es wieder zu tun, falls er musste.
    Er war in der Lage, eine geringere Sache zum Wohle einer größeren zu opfern, ein geringeres Wohl für ein größeres, eine geringere Liebe für eine größere. Lumiya, seine Sith-Lehrmeisterin, wäre erfreut - falls sie noch am Leben war.
    Und endlich begriff er, dass der Junge, der er einst gewesen war, der optimistische, Witze reißende, tierliebe, entführungsgeplagte Jedi-Bursche, tot war, erschlagen auf derselben Mission, die das Leben seines Bruders Anakin gefordert hatte.
    Als Jacen zu guter Letzt verstand, was geschehen war, vermisste er sein jüngeres Selbst nicht länger.
    Und schließlich schlief er ein.

3.
    CORUSCANT, SENATSGEBÄUDE DER GALAKTISCHEN ALLIANZ, BÜRO VON STAATSCHEF OMAS.

    Dieses Mal war es ein kleines, vertrauliches Treffen zwischen Luke, Mara, Staatschef Omas, Admiralin Niathal und Kyp. Draußen im Empfangszimmer warteten Männer und Frauen vom Regierungssicherheitsdienst, und wenn Luke Leute von diesen Schlag so gut kannte, wie er glaubte, waren sie unruhig, unzufrieden darüber, nicht im Raum parat stehen zu dürfen, um die Regierungsführer zu beschützen, falls die Jedi beschlossen, Ärger zu machen.
    Darüber konnte Luke bloß grinsen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Jedi-Ritter in einer Situation wie dieser Ärger machten, war schätzungsweise genauso groß wie die, dass sich Cal Omas oder Admiral Niathal selbst zum neuen Imperator beziehungsweise zur neuen Imperatorin ausriefen. Dann aber wurde Lukes Miene wieder ernst. Historisch betrachtet war die Sache für die Jedi beim letzten Mal, als sich etwas Derartiges zugetragen hatte, nicht sonderlich gut gelaufen.
    »Mir ist bewusst, dass Sie derzeit stark beansprucht werden«, sagte Staatschef Omas gerade. Weißhaarig, ernst, die bedächtige Verkörperung von Regierungsautorität und Wohlwollen, saß er Luke gegenüber, die Hände zwischen ihnen auf dem Tisch zusammengelegt. »Deshalb werde ich es kurz machen. Ich - der ich zahlreiche Stimmen in der GA-Regierung repräsentiere - wollte Sie darum bitten, ebenjener Regierung einen sehr großen Dienst zu erweisen.«
    Luke nickte. »Indem ich Jacen Solo in den Rang eines Jedi-Meisters erhebe.«
    Staatschef Omas zögerte. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, doch Luke hatte den unbestimmten Eindruck, dass der Mann verblüfft war.
    Luke vermied es, Kyp anzusehen. Also war Kyps Bemerkung vorhin entweder ein Geheimnis oder eine Mutmaßung - und da Omas Kyp nicht mit plötzlichem Argwohn bedenkt, hat Kyp kein Geheimnis verraten. Also war es eine Mutmaßung.

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