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Wächter der Macht 04 - Exil

Wächter der Macht 04 - Exil

Titel: Wächter der Macht 04 - Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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wurden, war er jetzt ein größerer Held als je zuvor, und doch war sie der Ansicht, dass er dieser Bezeichnung nicht länger gerecht wurde. Warum? Weil er ein Urteil über sie gefällt hatte? Vielleicht? Womöglich lag es daran, dass das, was er ihr angetan hatte, seinem Vater das Herz gebrochen hätte - oder das Herz jedes Schmugglers. Vielleicht lag es daran, weil er ihr dort wehgetan hatte, wo sie am verletzlichsten war. Das war nicht unbedingt eine heroische Tat, räumte er ein, aber es war gerecht. Also lassen wir diese Sache für den Augenblick ruhen.
    Dass er seinen Sinn für Humor verloren hatte, bedeutete nach Wedges Meinung, dass er zu einem Fanatiker geworden war. Ob das nun zutraf oder nicht, Jacen musste zugeben, dass es zumindest ein Beleg dafür war, dass er sich verändert hatte.
    Sowohl Lavint als auch Wedge hatten Veränderungen zur Sprache gebracht, die Jacen selbst ebenfalls aufgefallen waren, und irgendwie machte ihm diese Erkenntnis zu schaffen.
    Einen Moment lang versuchte er, sich ins Gedächtnis zu rufen, wie er als Jugendlicher gewesen war, vor dem Krieg gegen die Yuuzhan Vong: einfältig, zufrieden, für gewöhnlich in Begleitung seiner Zwillingsschwester Jaina und seines jüngeren Bruders Anakin, allzu selten in Gesellschaft seiner Eltern. Sein allgegenwärtiger Sinn für Humor hatte sich normalerweise in Form fürchterlicher Witze gezeigt, die er in den vier Winkeln der Galaxis aufgeschnappt hatte.
    Und dann waren da die Tiere gewesen, Wedges »Frischlinge
    in den Bäumen«. Es hatte eine Zeit gegeben, da war er imstande gewesen, einen Sandpanther mit seinem Charme zum Schnurren zu bringen und sich die Jungen jeder beliebigen Spezies zum Freund zu machen. Wie lange war es schon her, seit er das zum letzten Mal gemacht hatte? Seit er das hatte machen wollen?
    Tiere, böse Tiere mit rasiermesserscharfen Zähnen und ihrem Hass auf Jedi...
    Er schnellte aus dem Halbschlaf auf, in den er gesunken war, jedoch ohne sich aufzusetzen. Er hatte eine Antwort gefunden. Auf der Höhe des Yuuzhan-Vong-Krieges hatten er, Jaina, Anakin und eine Eliteeinheit junger Jedi-Ritter eine Mission auf einen feindlichen Planeten angeführt, um dort die Voxyn zu zerstören - Kreaturen, die von den Yuuzhan Vong gezüchtet worden waren. Kreaturen, die die Macht spüren konnten und die zahlreiche Jedi gejagt und ihnen das Leben genommen hatten, bevor sie im Zuge jener Mission vernichtet worden war.
    Allerdings war Anakin auf dieser Mission tödlich verwundet worden. Und gestorben.
    Mit einem Mal waren aus den drei Kindern von Han und Leia Organa Solo zwei geworden. Mit einem Schlag waren sie nicht mehr unbesiegbar, unverletzbar, unsterblich gewesen. Plötzlich hatte es in seinem Leben, in seinem Universum keinen Platz mehr für Humor gegeben.
    Und von diesem Zeitpunkt an schienen alle Tiere die Fratzen der Voxyn zu tragen. Sie waren nicht mehr länger seine Freunde.
    Jacen war gefangen genommen worden und den Yuuzhan Vong in die Hände gefallen. Vergere, die manchmal Jedi, manchmal Sith, manchmal keins von beidem gewesen war, hatte sich um ihn gekümmert. Sie hatte ihn viel gelehrt, einschließlich dessen, wie man unempfänglich für Schmerz wurde oder ihn sogar
    willkommen hieß. Wie man überlebte, wenn man in der Macht ertrank oder davon abgeschnitten war. Wie man ein Mensch oder ein Yuuzhan Vong oder keins von beidem war.
    Sie hatte ihm beigebracht, sich von allem zu distanzieren, sollte die Situation dies erfordern.
    Und jetzt, mehr als ein Jahrzehnt nach diesen Ereignissen, nach ihrem Tode, sah er einen weiteren Grund, warum dies so wichtig war. Allein die Loslösung bietet Perspektiven. Alles Lernen profitiert von Perspektiven. Deshalb profitiert alles Lernen von Loslösung.
    W7as nicht erklärte, warum die Kommentare von Wedge und der Schmugglerin ihn so verärgert hatten.
    Sie tun Dinge, die Sie niemals getan hätten, als Sie jünger waren.
    Wie etwa auf den Millennium Falken zu feuern.
    Dieser Gedanke spülte schlagartig über ihn hinweg, wie einer von Lukes Lichtschwert-Angriffen, und Jacen war außerstande, ihn zu parieren, ihn abzuwehren, so zu tun, als hätte es ihn nie gegeben.
    Einige Tage zuvor hatte er mit den LangstreckenTurbolasern der Anakin Solo auf den Millennium Falken schießen lassen.
    Ich war mir nicht sicher, ob es der Falke ist. Die Transponder-Erkennung des Schiffs lautete Longshot.
    »Du wusstest es.«
    Die erste Stimme war seine eigene. Die zweite Stimme ähnelte seiner ein bisschen,

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