Wächter der Macht 04 - Exil
Luke sich in der Kammer um.
Die meisten der Schauspieler waren verschwunden. Mara bot einer stetig abnehmenden Anzahl von Sicherheitsbeamten die Stirn. Leia drängte Alema quer durch die Haupthalle zurück, gefolgt von Han, der Nahschüsse abgab, um seine Frau zu unterstützen. Das Riesenhologramm war fort - ebenso wie Jacen.
Er hat uns in Stich gelassen!
»Und ich hätte dich eben jetzt angreifen können.«
Luke wandte seine Aufmerksamkeit wieder Lumiya zu. Er spürte keine Gefahr durch die Macht, nicht im Geringsten. Von ihr gingen lediglich friedliche Absichten aus.
Er schaltete seine Lichtschwerter aus und hängte sie an seinen Gürtel, dann streckte er seine linke Hand aus, die aus Fleisch und Blut. Seine Finger streiften die ihren, und dann schloss sich ihre Hand um die seine.
Und nichts geschah.
»Liebling?«
»Bin gerade beschäftigt.« Leia ließ einen unaufhörlichen Hagel von Hieben auf Alema niederprasseln, doch die Twi'lek-
Jedi wich einfach weiter zurück, kämpfte defensiv, versuchte nie anzugreifen. Das war untypisch für sie.
»Jacen ist weg!«
Hans Worte schufen einen dichten Knoten in Leias Brust. Sie hatte ihr Leben riskiert und Han das seine, um ihren Sohn zu retten, und Jacen hatte sie einfach zurückgelassen?
Doch sie konnte sich jetzt nicht damit beschäftigen. Alema war noch immer eine gefährliche Gegnerin. Leia musste diesen Kampf gewinnen.
»Liebling.«
»Was jetzt?«
»Gesellschaft.«
Leia vollführte einen Salto, von ihrer Gegnerin weg, und sah mitten in der Drehung, dass der Blick auf Gilatter VIII teilweise versperrt war - dasselbe Schiff, in dem sie Alema erst wenige Tage zuvor hatte verschwinden sehen, flog geradewegs auf sie zu.
Als Leia auf den Füßen landete, sah sie, dass Alema ihr Lichtschwert deaktivierte und einen eng anliegenden, flexiblen Helm mit einer transparenten Gesichtsplatte aufsetzte - einen Notfalldekompressionshelm. Alema lächelte sie an.
Luke fühlte die Gefahr kommen, doch sie ging nicht von Lumiya aus. Er wirbelte herum und schaute gerade rechtzeitig nach oben, um zu sehen, wie der YV-666 in die Spitze der Kuppel krachte.
Die Kuppel - uralter Transparistahl - zersplitterte nicht. Sie wölbte sich nach innen, zerknitterte wie eine dünnwandige Metallbüchse. Die gewaltige Masse des Schiffs schoss herunter, um auf den Boden der Haupthalle zu krachen, und ein Kräuseln wie von einer Flutwelle jagte durch den Boden.
Luke sprang auf den Ausgang zu. Mara war vor ihm. Er sah, wie der Welleneffekt des Aufpralls Leichen vom Bodenbelag in die Höhe schnellen ließ, und das Frachtschiff bohrte sich mit unkontrollierter Wucht weiter in den Boden, um ein zackiges Loch in die Achse der Raumstation zu stanzen. Dahinter glaubte er, die wieder aktivierten Stränge von Lumiyas Peitsche zuschlagen zu sehen - gegen wen oder was? Gegen einen Feind? Gegen eine Wand, um sich einen Fluchtweg zu schaffen?
Mit. einem Mal verschwand die Peitsche hinter einer sich ausbreitenden Trümmerwolke, die vom Aufprall des YV-666 emporgeschleudert worden war.
Die Atmosphäre der Raumstation begann, durch zwei riesige Löcher in den Weltraum zu entweichen, und zerrte dabei an Luke.
Leia bildete das Schlusslicht von denen, die in Richtung Ausgang flohen, Han war direkt vor ihr. Der Wellenstoß des Aufpralls auf den Boden hinter ihnen riss Han von den Füßen, doch flink und entschlossen hatte er sich wieder aufgerappelt, bevor Leia auch nur bei ihm war.
Aber er bewegte sich langsam. In Leias Augen sah es zunehmend so aus, als würden Hans Füße überhaupt nicht vorankommen, während er rannte.
Ebenso wenig wie ihre. Das lag nicht an der entweichenden Atmosphäre. Die künstliche Schwerkraft der Station musste komplett versagt haben. Als es in ihren Ohren ploppte und der Schmerz in ihrem Kopf und ihren Augen wuchs, wusste Leia, dass sie den Ausgang nicht mehr erreichen würden.
Dass sie ihn beide nicht mehr erreichen konnten.
Sie konzentrierte sich auf die Macht und stieß gegen Hans
Rücken, um ihn nach vorn durch die Tür zu katapultieren, die Luke und Mara soeben durchquert hatten.
Leia tat noch drei weitere Schritte, doch sie kam überhaupt nicht mehr voran. Ihre Füße stiegen ein gutes Stück vom Boden hoch. Sie hatte keinen Vorwärtsschwung, keine Chance, sich in Sicherheit zu bringen.
Sie schloss die Augen, wollte ihre letzten Momente friedvoll verleben.
Irgendetwas wickelte sich um ihren Knöchel.
Sie schaute hinunter. Eine Kabelschnur mit einem winzigen
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