Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 04 - Exil

Wächter der Macht 04 - Exil

Titel: Wächter der Macht 04 - Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
Vom Netzwerk:
dass es Ben beinahe aus seiner knienden Haltung riss. Kiara rutschte auf dem rauen Boden herum, bis sie eins von Shakers Beinen zu fassen bekam, um sich festzuhalten.
    Es war frustrierend, keine direkte Kontrolle über das Schiff zu haben, ebenso wie es aufregend war, einfach Befehle zu geben, die dann ausgeführt wurden.
    »Obere Waffe bereitmachen!«, sagte er.
    Und als wäre sie Teil seines Körpers, konnte er spüren, wie die Metallkugel am Fuß der Waffe in Position gebracht wurde. Außerdem konnte er die wachsende Ungeduld des Schiffs fühlen. Ihm wurde klar, dass er die Dinge nicht laut aussprechen musste, auch wenn er nicht wusste, ob dieser Gedanke von ihm selbst kam oder von seinem Schiff.
    Der Frachtraumer eröffnete das Feuer. Ben konnte rings um sich Lichtblitze sehen - dann knisterte Schmerz durch seine Schultern, als einer dieser Schüsse die obere Hülle des Schiffs traf. Die Überraschung ließ ihn beinahe seine Konzentration verlieren, doch Zorn war sein Freund, Zorn half ihm dabei, konzentriert zu bleiben.
    Obere Waffe abfeuern. Die Kugel verließ die Waffe, schoss auf den Frachtraumer zu - und streifte seine Schilde und die Außenhülle, um harmlos davon abzuprallen.
    Zu spät begriff Ben, dass die Kugel noch immer einen verlängerten Arm des Schiffs darstellte, einen verlängerten Arm von ihm selbst. Selbst jetzt konnte er sie noch ein wenig steuern, ihren Kurs beeinflussen. Doch er wusste instinktiv, dass es ihn zu viel von seiner Energie kosten würde, die Kugel wieder auf den Frachtraumer zusausen zu lassen.
    Bens Schiff jagte an dem Frachtraumer vorbei, der wendete, um ihnen zu folgen. Tatsächlich begann es bereits mit dem Wendemanöver, bevor sie vorüber waren, kehrte dabei dem Ziost-Schiff den Bug und die Steuerbordseite zu, und Ben glaubte zu sehen, wie sich an der Backbordseite des Frachters irgendetwas verdrehte und veränderte.
    Er spürte das Verlangen seines Schiffs, mit seiner unteren Waffe zu feuern, den Gegner mit Laserbeschuss zu beharken, doch Ben konzentrierte sich mehr auf das, was er gesehen hatte. Eine Kehrtwende!, dachte er. Sinkflug auf Ziost zu. Bring uns auf die andere Seite des Frachtraumers!
    Sein Schiff machte mit der Geschwindigkeit und dem Wenderadius eines modernen Raumjägers kehrt und schoss im Winkel nach unten, um auf die Backbordseite des Frachtraumers zu gelangen. Der gegnerische Kommandant erkannte seine Absicht, versuchte zu wenden, um ihm weiterhin den Bug und die Steuerbordseite zuzukehren, doch das Tempo und die Manövrierfähigkeit des Ziost-Schiffs waren zu groß. Als der Winkel stimmte, konnte Ben sehen, dass eine große Platte an der Backbordseite offen stand, mit einem weiteren startbereiten TIE-Jäger dahinter.
    Zorn brodelte in Ben hoch - Zorn darüber, beschossen zu werden, Zorn über das, was der andere TIE Kiara und ihrem Leben angetan hatte -, und eine zweite Kugel verließ seine obere Waffe, bevor ihm auch nur recht bewusst wurde, dass er sie abgefeuert hatte.
    Der Frachtraumer rollte zur Seite, versuchte, seine untere Hülle wieder in die Schusslinie zu bringen, um die Salve abzufangen oder abprallen zu lassen. Doch Ben streckte seine Machtfühler aus und sah, wie die Kugel ihre Flugbahn änderte, höher stieg, an der Unterseite des Frachters vorbei, die Schilde komplett ignorierend, bis sie schließlich geradewegs in den offenen Fracht raum schoss und im Inneren des Schiffs auf das Heck zujagte.
    Sie donnerte durch die Steuerbordseite, begleitet von einer Trümmerwolke, bei der es sich eben noch um Atmosphäre und Triebwerkbauteile gehandelt hatte.
    Der Kurs und die Geschwindigkeit des Frachtraumers blieben unverändert. Beim Durchbrechen hatte die Kugel nur wenig von ihrer eigenen kinetischen Energie an das Ziel weitergegeben, und zuerst schien es, als hätte sie als Folge davon keinerlei Schaden verursacht. Dann jedoch rollte der Frachter zur Seite und begann mit einem sofortigen Sinkflug in Richtung Atmosphäre.
    Ben ließ sein Schiff mit dem Laser das Feuer eröffnen. Rote Strahlen tanzten über die obere Außenhülle des Frachtraumers, doch es drang gerade genügend Energie durch die Schilde, um die Außenhülle zu versengen und eine der Kommunikationsantennen abzutrennen.
    Ben schüttelte den Kopf, befahl seinem Schiff, das Feuer einzustellen, und ging auf Kurs zum offenen Weltraum. Er entspannte sich und setzte sich hin, anstatt weiter zu knien.
    »Was ist passiert?«, fragte Kiara.
    »Wir haben gewonnen.« Alles, was er noch tun

Weitere Kostenlose Bücher