Wächter der Macht 04 - Exil
schimmernde schwarze
Oberfläche zeigte jedoch, dass die Pistole sorgsam gepflegt oder bis vor kurzem irgendwo gelagert worden war. Wedge hatte für die DH-17 nicht mehr übrig als für irgendwelche anderen Modelle - der Winkel des Griffs verhinderte in seinen Augen, dass man damit instinktiv zielen konnte -, aber es war eine gute Waffe, und Iella war überzeugt gewesen, eine aufgetrieben zu haben, die nicht zur Antilles-Familie zurückverfolgt werden konnte.
Hastig streifte er seine weiße Admiralsuniform ab, warf sie in die Sanistrahlkabine und zog die Kleidung aus dem Beutel an. Er steckte die DH-17 in die rechte Jackentasche und behielt seinen Miniblaster, eine kleinere, weniger durchschlagkräftige Waffe, in seinem Halfter am Ansatz seiner Wirbelsäule.
Schließlich betrachtete er sich im Spiegel und sah sich selbst in einer Centerpoint-Jacke und mit einem Visor über den Augen.
Er seufzte. Sich zu verkleiden war nie seine große Stärke gewesen. Aber zumindest bestand die Chance, dass ihn jemand, der nach einem Mann in einer Admiralsuniform suchte, einfach übersah.
Zwei Minuten später ging er durch eine Seitentür des Regierungsgebäudes hinaus, ein gutes Stück entfernt vom allgemein zugänglichen Vordereingang und dem Hinterausgang, durch die er am wahrscheinlichsten nach draußen gelangen würde, und verschmolz augenblicklich mit den Passanten. Im selben Augenblick aktivierte er mit einem Klicken sein Kommlink.
Sofort folgte die Antwort in Form von zwei Klicks, mit denen Iella ihn wissen ließ, dass sie ihn sah.
Er war ungefähr hundert Meter weit den Gehsteig entlangmarschiert - als links von ihm Speederverkehr vorbeischoss, hatte er achtundneunzig Schritte gezählt -, als er über sein Kommlink drei Klicks hörte. Iella teilte ihm mit, dass er verfolgt wurde.
Wedge fluchte. Also würde das hier kein sauberer Abgang werden. Er schob die Hände in seine Jackentaschen und umklammerte mit der Rechten seinen Blaster.
Weiter vorn, eine Straße voraus, befand sich das Speeder-Hangargebäude, in dem Iella den Luftspeeder abgestellt hatte, der als sein Fluchtfahrzeug dienen sollte. Tatsächlich handelte es sich dabei um ein Gefährt, das der corellianischen Regierung gehörte, zu der Flotte von Speedern, die von niederen Funktionären benutzt wurden. Tags zuvor hatte Iella ihn gestohlen und ihn im vierten Stock des Gebäudes abgestellt.
Während er sich der Straßenecke näherte, wog Wedge seine Möglichkeiten ab. Die offensichtlichste bestand darin, weiterzugehen, runter durch die beengte, mit Plasbeton ausgekleidete Fußgängerunterführung. Das würde ihn allerdings in einen geraden Tunnel von ungefähr zwanzig Metern Länge führen, in dem man nirgends Deckung suchen konnte, falls hinter ihm Gegner auftauchten und zu feuern begannen.
Neben ihm hielten die Speeder gelegentlich an, um Passagiere ein- oder aussteigen zu lassen. Er konnte in eins dieser Gefährte springen, das Kommando übernehmen, die Flucht ergreifen. Doch das war alles andere als unauffällig, und man würde ihn wahrscheinlich identifizieren.
Er konnte anfangen zu laufen, sehen, ob das seine Verfolger aus der Reserve lockte, sodass sich Iella um sie kümmern konnte.
Seine Entscheidung wurde ihm aufgezwungen. Iellas Stimme drang knisternd aus seinem Kommlink: »Runter!«
Er warf sich auf dem Gehsteig zur Seite, schlug hart auf, fühlte, wie sich die Luft über seinem Rücken aufheizte. Weiter vorn bekam ein Speeder. der mit einer Rechtskurve auf die Querstraße zwischen Wedge und dem Parkhangar einbog, einen Blasterschuss ab, einen Bolzen aus einem Blastergewehr, in die Steuerbordseite. Die Plastahlverkleidung und das Transparistahlsichtfenster darüber wurden schwarz und wölbten sich nach innen, und einen Moment später verschwand der Speeder außer Sicht, verborgen hinter dem Gebäude, das Wedge bloß Sekunden zuvor verlassen hatte.
Wedge rollte sich herum, auf die Straße zu seiner Linken zu. und befreite seine Blasterpistole aus seiner Tasche, bevor er vollends auf dem Rücken lag. Er warf einen raschen Blick auf den orangefarbenen Luftspeeder, der in verboten geringer Höhe über dem normalen Verkehr flog und auf ihn zukam -wobei ihm klarwurde, dass der Speeder dem Winkel des Schusses nach zu urteilen, der für ihn bestimmt gewesen war, nicht die Quelle des Angriffs sein konnte -, und kullerte weiter, wobei er zurück in die Richtung schaute, aus der er gekommen war, bis er auf die Straße rollte.
Das war nicht so
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