Wächter der Macht 04 - Exil
Allianz dich daran hindern, unserem Planeten zu helfen.«
Klauskin seufzte. Die Wahrheit war in diesen lagen eine so schlüpfrige Angelegenheit, dass es ihm schwer fiel, irgendjemandem zu trauen - selbst seiner toten Ehefrau. »Du bist entweder hier oder nicht.«
In Edelas Stimme lag eine gewisse Neugierde. »Stimmt.«
»Und ich bin entweder ein Gefangener oder ein Patient.«
»Stimmt.«
»Und Commenor und Bothawui treten entweder in den Krieg ein oder nicht.«
»Stimmt.«
»Ich muss die Wahrheit wissen, und die Wahrheit lässt sich überprüfen. Es tut mir leid, Liebling. Ich werde durch diese Tür gehen und dann aufwachen. Wenn ich nicht aufwache, dann stimmt das, was du sagst.«
»Du musst dich nicht entschuldigen, Matric. Ich weiß, dass dies schwierige Zeiten für dich sind.«
Klauskin stand auf. Seine bloßen Füße auf dem Fliesenboden fühlten sich kalt an. Er ging durch die Tür und hinaus und schaute zu den anderen Türen zu beiden Seiten des Korridors. Sie waren alle geschlossen. Edela folgte ihm und gesellte sich zu ihm.
Klauskin hob seine Hand an die Lippen und biss in das Gewebe zwischen seinem Daumen und seinem Zeigefinger. Es tat weh. Er behielt den Druck aufrecht, biss fester zu und schmeckte Blut. Er biss weiter zu, bis er den Schmerz nicht länger ertragen konnte, und schließlich ließ er den Arm wieder an seine Seite zurückschwingen.
Abgespannt sagte er: »Ich bin überzeugt.«
»Gut. Weil du nämlich eine Menge erledigen musst. Ich werde dich aus diesem Gefängnis führen. Draußen wird ein Freund dich mit Kleidung, einem Transportmittel und Dokumenten ausstatten.« Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich zu einer Miene des Mitgefühls. »Du warst so lange ein Held der Allianz. Aber sie haben sich gegen dich gewandt, und jetzt ist die Zeit gekommen, wieder ein Held von Commenor zu sein.«
STERNENSYSTEM MX32905, NAHE BIMMIEL
Lumiya gab Klauskin einen letzten, süßen Kuss, als er auf dem Gehsteig draußen vor der psychiatrischen Klinik stand. Das Zittern, das ihren richtigen Körper schüttelte, hätte Edelas Arme beinahe zittern lassen, doch sie behielt die Kontrolle.
Dann ließ sie Edelas Gestalt verblassen, und ihr eigenes Bewusstsein kehrte in ihren Leib zurück.
Das war der Moment, in dem der Schmerz und die Schwäche sie mit voller Wucht trafen. Sie hatte Krämpfe, ruckte hoch und rollte fast aus ihrem Lehnstuhl. Sie zwang sich, sich wieder hinzulegen. Ihre Glieder zuckten, selbst die künstlichen.
»Mylady?«, fragte der Sanitätsdroide. »Können Sie mich hören?«
»Jaaaa.« Kraftlos winkte sie ihm mit den Fingern in dem Versuch, ihn von einer unnötigen Unterhaltung abzubringen.
Diese Sitzung hatte länger gedauert - und war schlimmer gewesen - als die meisten. Sie würde Zeit brauchen, um sich davon zu erholen. Sie fragte sich, was passiert wäre, wenn sie das Ganze bis zum Punkt ihres eigenen Zusammenbruchs fortgesetzt hätte. Wäre sie gestorben? Oder wäre sie dann auf Coruscant gefangen gewesen, im geisterhaften Körper einer seit langem toten Militärgattin, um auf ewig um einen Mann herumzuschweben, den sie absichtlich in den Wahnsinn getrieben hatte?
Sie wusste die Antwort darauf nicht, und das spielte auch keine Rolle. Sie hatte Erfolg gehabt, und Klauskin würde sich pflichtbewusst daranmachen, ihre Pläne in die Tat umzusetzen.
Die Galaktische Allianz war so umsichtig gewesen, die Einzelheiten über Klauskins mentalen Zusammenbruch zu verheimlichen, für den Fall, dass Klauskin wieder gesund wurde und womöglich eines Tages wieder ein Kommando übernahm, selbst wenn es ein wenig bedeutendes war. Seine offizielle Akte besagte lediglich, dass er beurlaubt war, wofür sowohl eine körperliche Verletzung als auch ein dringendes familiäres Problem der Grund sein konnte. Er hatte noch immer seinen Admiralsrang und seinen Kommandantenstatus inne.
Und dadurch, dass sie die Flotte nicht darüber informiert hatten, dass Klauskin gefährlich wahnhaft war, hatten sie den Untergang.
... den Untergang.
Bei diesem Gedanken schlief sie ein.
DREWWA, MOND VON ALMANIA. DREWWA-RAUMHAFEN
Zollinspektionen, beschloss Ben, sind ausgesprochen lästig.
Der Flug im Frachtraumer zum Outer-Rim-System Almania war lang und langweilig gewesen. Ben hatte den Großteil der Zeit damit verbracht, zu schlafen oder Jedi-Texte auf seinem Datenpad zu lesen - Texte über seinen Großvater, Anakin Skywalker, die man ihm zur Vorbereitung für die Abhandlung gegeben hatte, die er schreiben
Weitere Kostenlose Bücher