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Wächter der Macht 04 - Exil

Wächter der Macht 04 - Exil

Titel: Wächter der Macht 04 - Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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berühmt war, noch eindrucksvoll aussah.
    Die alte Frau bahnte sich hinter Ben krakelend ihren Weg. »Du bist ein sehr garstiger kleiner Junge«, schimpfte sie.
    Ben schaute zu ihr auf. »Ich nehme sie zurück.«
    »Du nimmst was zurück?«
    »Meine Entschuldigung. Ich habe mich entschuldigt, aber Sie haben meine Entschuldigung nicht akzeptiert. Sie haben sie bloß als Vorwand missbraucht, weiterhin unhöflich zu sein. Sie haben die Manieren eines Banthas mit Verdauungsproblemen. Wenn Sie Kinder haben, dann hoffe ich, sie wurden von Piranhakäfern großgezogen, damit sie irgendwann netter sind als Sie.«
    Die Frau ragte über ihm auf, ihr Gesicht verzerrt vor Wut, und Ben las in ihren Gedanken, dass sie die Absicht hegte, ihm etwas von dem einzuprügeln, was sie als Höflichkeit erachtete.
    Doch er intensivierte seinen Blick und fügte dem noch einen kleinen Schubs mit der Macht hinzu. Versuchs, hätte er beinahe gesagt. Dann wirst du sehen, was du davon hast.
    Ein wenig Grau kroch in ihre Gesichtsfarbe, und sie wich unbeabsichtigt einen Schritt zurück. Sie wandte sich steif von Ben ab, reichte ihrem Inspizierungsbeamten ihre Tasche und ließ ihren Blick überallhin schweifen, außer zu Ben, während sie vor sich hin murmelte.
    Bens Inspizierungsbeamter gab ihm seinen Rucksack wieder. Außerdem schenkte er ihm ein schweigsames Lächeln und hielt den Daumen hoch.
    Überrascht erwiderte Ben die Geste mit einem schüchternen Lächeln. Er drehte sich um und trottete auf die Tür zu, die aus dem Zollgebäude nach draußen führte.
    Ganz genau so, sagte er sich. Ganz genau so hätte Jacen das gemacht, als er in meinem Alter war.
    Als er die Tür erreichte, ließ er sein Lichtschwert in seine Hand fallen, dann trat er hinaus in die Nachtluft.

11.
    DREWWA, MOND VON ALMANIA

    Im silbernen Schein der Dämmerung stand Ben in einer beinahe verwaisten Stadtstraße auf dem Bordstein und unter der Markise eines Cafes und schaute zu dem himmelhohen Crossroutes-Geschäftshabitat hinauf. Das Gebäude war in höchstem Maße unansehnlich, eine grünliche Säule, die sich achthundert Meter hoch in den Himmel erhob, mit dekorativen, an Planetenringe erinnernden gelbweißen Gebilden, die alle fünf Stockwerke um das Habitat herum verliefen. Zumindest ging Ben davon aus, dass sie nur der Dekoration dienten, denn er konnte sich nicht denken, was für eine Funktion sie sonst haben mochten. Konnten sie an der Außenfassade des Gebäudes auf- und abgleiten, wie gewaltige Turbolifts im Freien?
    Die Datenkarte, die Seha ihm gegeben hatte, enthielt auch eine Datei über Drewwa, in der es hieß, dass das Crossroutes- Gebäude einer der wenigen Beweise dafür war, dass es in diesem System auch außerhalb von Almania Leben gab. Trang Robotics. eins der größten Unternehmen des Systems, verkaufte eine gewaltige Anzahl von Computersystemen und Droiden an die Allianz, an die Chiss und an andere Planeten und Rassen, doch die Einheimischen neigten im Wesentlichen dazu, die Tatsache zu ignorieren, dass jenseits ihres Sternensystems noch irgendetwas anderes existierte.
    Firmen wie Crossroutes schienen in erster Linie dazu da zu sein, den Almanianern diese unerwünschte Erkenntnis unter die Nase zu reiben. Das Gebäude beherbergte die hiesigen
    Büros von Hunderten von Unternehmen von anderen Planeten, die - für gewöhnlich mit Erfolg - versuchten, gewinnträchtige Geschäfte mit örtlichen Technologiefirmen auszuhandeln, oder sich - für gewöhnlich ohne Erfolg -bemühten, ihre eigenen Waren in diesem System zu vertreiben.
    Zu dieser frühen Stunde betrat bereits ein Strom von Arbeitern das Crossroutes-Gebäude durch die Türen im Erdgeschoss. Die meisten sahen für Ben aus, als kämen sie von anderen Planeten, so wie er selbst. An irgendeinem Punkt musste er sich ihnen anschließen, in den 215. Stock hochfahren, den Schaukasten finden und aufbrechen, das richtige Amulett durch die Fälschung ersetzen, die er in seiner Tasche hatte, und wieder verschwinden, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
    Nein, das war zu viel des Guten, beschloss er. Ausnahmsweise war es die Stimme seiner Mutter und nicht die von Jacen, die in sein Ohr flüsterte. »Der erste Schritt bei jeder Geheimdienstoperation«, hatte sie ihm mehr als einmal erklärt, »besteht darin, Informationen zu sammeln. Du sammelst ausreichend Informationen, um deinen Plan zu schmieden. Wenn du ohne Informationen planst, ist dein Plan von vornherein zum Scheitern verurteilt.«
    »Aber so gehen die Jedi

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