Wächter der Macht 04 - Exil
dem verhätschelten Leben, das er führte.
Die Frau fuhr fort: »Dies sind die Pläne, nach denen die GA Commenor erobern wird, exakt einen Monat nach dem Fall von Corellia.«
»Ich verstehe«, sagte Rodan und hielt seinen Tonfall neutral.
»Ihre Leute werden sie analysieren und ihre Echtheit bestätigen«, fuhr sie fort. »Was wiederum meine Glaubwürdigkeit bestätigt. Dann, in einigen Tagen, werde ich
Ihnen die Zeitpläne und Flugbewegungen anderer Flotten übermitteln, die sich auf Corellias Seite gestellt haben. Flotten, die - auf sich allein gestellt - höchstwahrscheinlich nicht siegen können. Flotten, die - mit der Unterstützung von Commenor - siegen müssen.«
»Vielen Dank für Ihre Übertragung, Mylady«, sagte Rodan.
Sie lächelte - und ihr Bild erlosch.
Rodan überprüfte seinen Kommunikationsschirm, um sicherzugehen, dass die Verbindung getrennt und das Datenpaket intakt und auf seinem Computer war. Dann saß er lange Augenblicke da, nach außen hin ruhig, im Innern vibrierend.
Vieles von dem, was die Frau gesagt hatte, stimmte, besonders der Teil darüber, dass seine Minister zu keiner Entscheidung gelangten. Wenn die Frau ebenfalls die Wahrheit über diese Eroberungspläne sagte, musste Rodau handeln, mussten seine Minister handeln. »W7e-El Acht«, sagte er.
Sofort war sein Sekretärdroide neben ihm. »Ja, Sir.«
»Übermittel diese Datendatei an die Kriegs- und Geheimdienstminister sowie an jeden, der oben auf unserer Liste von Militäranalysten steht. Verschlüssel die Daten mit alleiniger Freigabe für die höchsten Ränge und füg einen Vermerk hinzu, der besagt, dass diese Informationen ausgewertet werden müssen. Dann setz für morgen Mittag ein Treffen mit mir und all diesen Leuten an.«
»Ja, Sir.«
STERNENSYSTEM MZX32905, NAHE BIMMIEL
Lumiya wartete, bis ihr Sanitätsdroide neben ihrem Lehnstuhl in Position war. Ihre Gesundung machte gute Fortschritte - in einigen Tagen sollte sie fit genug sein, sich wieder körperlichen Aktivitäten auszusetzen. Allerdings war sie noch immer geschwächt und wollte, dass sofort medizinische Hilfe verfügbar war, falls diese Anstrengung sie dennoch zusammenbrechen ließ.
Sie schloss die Augen und ließ die Kraft der Dunklen Seite, die den Asteroiden durchtränkte, über sich hinwegspülen, durch sich hindurch.
Dann begann sie, durch die Macht nach einem fernen Ziel zu suchen - nach einem Bewusstsein, das sie im Zuge dieser Kontaktaufnahmen schon viele Male berührt und umgeformt hatte; nach einem Bewusstsein, dass ihr inzwischen so vertraut und nah war, dass sie es sogar quer durch die halbe Galaxis finden konnte.
Es war hilfreich, dass sie wusste, auf welchem Planeten sich das Bewusstsein befand, dennoch dauerte es lange, ermüdende Minuten, bis sie es schließlich fand - für ihr inneres Auge war es ein markantes gelbes Glühen, umgeben von winzigen glänzenden roten Funken. Weniger Funken als früher; die Bemühungen des Feindes, ihren Einfluss zu verringern, waren offenbar teilweise erfolgreich gewesen.
Aber nur teilweise. Lumiya lächelte. Die Techniken des Feindes waren nicht annähernd so wirkungsvoll wie ihre.
Sie näherte sich dem Bewusstsein, bis es ihr gesamtes Blickfeld ausfüllte, und dann setzte sie sich dort fest, um diesen Ort zu einem Ankerpunkt für ihren eigenen Verstand zu machen.
Es folgte die zweite Phase dieser ausgeklügelten Sith-Technik. Sie zog sich aus ihrem Zielbewusstsein zurück, suchte nach anderen Mentalitäten in dem Gebiet. Und da waren sie, als Glühen von unterschiedlichem Farbton, von denen aber
leider keines die roten Funken ihres Einflusses aufwies.
Sie tastete alle der Reihe nach ab. Die meisten waren wach - entschlossen und resoluter, als dass sie auf diese Entfernung auf sie hätte einwirken können. Andere waren zu zerrissen; wenn sie sie berührte, neigten sie dazu, in kleinere, unbeständige Glühpunkte zu zerfallen und auseinanderzutreiben, und da wusste sie, dass dies der Verstand der Insassen war - der Patienten.
Dann stieß sie auf einen, der zwar stabil, aber nicht so widerstandsfähig gegen ihre Berührung war. Die Person, der dieses Bewusstsein gehörte, schlief. Lumiya tastete sie weiter ab und stellte fest, dass es sich um den Verstand einer Quarren-Frau handelte.
Wie ein geisterhafter Parasit heftete sie sich an dieses Bewusstsein, stellte eine Verbindung dazu her, zapfte ihm und dem Körper, zu dem es gehörte, Energie ab. Obwohl sie diese Art von »Nahrung« augenblicklieh
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