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Wächter der Macht 04 - Exil

Wächter der Macht 04 - Exil

Titel: Wächter der Macht 04 - Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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einer Tasche herum und zog eine Credit-Münze hervor. »Danke.«
    »Gern geschehen. Ahm, darf ich mal Ihren Waschraum aufsuchen?«
    »Natürlich, natürlich. Dekor, Waschraum.«
    Links von Ben sagte eine melodische Droidenstimme: »Hier bin ich.« Und als Ben hinüberschaute, sah er, dass eine der silbrigen Paneele zwischen Silberfarben und Schwarz wechselte. Ben lächelte und trottete in die entsprechende Richtung.
    Er verbrachte wenig Zeit im Waschraum, gerade lange genug, um festzustellen, dass der kohlrabenschwarze Fliesenboden und die blau gekachelten Wände zufrieden damit schienen, ihre jeweilige Farbe beizubehalten, und dass es an einer Wand Außenfenster gab. Das war alles, was er wissen musste.
    Sekunden später marschierte er zu dem silbrigen Turboliftzugang hinüber und winkte Gilthor zum Abschied zu. Der Mann schenkte ihm ein abgelenktes Nicken und sprach einige Worte, die Ben nicht hören konnte. Die Lifttüren öffneten sich.
    Der Augenblick der Wahrheit war gekommen. Ben ging einen halben Schritt vor, ohne den Turbolift jedoch zur Gänze zu betreten. Er konzentrierte sich auf Gilthor und stellte sich detailliert und mit großer Überzeugungskraft vor, wie er selbst in die Kabine trat. Als sich die Türen schlossen, versuchte er, Gilthor das Bild der Lifttüren zu übermitteln, die hinter ihm zuglitten.
    Ich bin in den Turbolift gestiegen, dachte er. Denk an das Mädchen.
    Gilthor lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte die Füße wieder auf den Tisch. Er schien vor sich hin zu pfeifen.
    Langsam, leise, kehrte Ben geduckt wieder zum Waschraum zurück. Ich bin in den Lift gestiegen. Ich bin runtergefahren. Ich bin weg.
    Bis er die Tür zum Waschraum erreichte, war seine Kleidung durchgeschwitzt, doch Gilthor schaute nicht ein einziges Mal in seine Richtung.
    Ben zog sich in eine der Toilettenkabinen zurück, um von Hand ein Schild zu schreiben, auf dem stand:

    DEFEKT. WARTUNGSDIENST WURDE BENACHRICHTIGT.  REPARTUR FÜR MORGEN ANGESETZT.

    Er brachte das Schild an der Tür der Kabine an und konzentrierte sich auf seine Macht- und seine gewöhnlicheren Sinne, um angespannt nach jemandem zu horchen oder zu fühlen, der sich womöglich diesem Waschraum näherte. Doch das tat niemand, und er konnte Gilthor draußen spüren, der an seinem Tisch saß. Außerdem nahm er einen steten Strom von Leben wahr, der mit dem Turbolift rauf- und runterfuhr, jedoch größtenteils nach unten, da sich die Angestellten zu dieser späten Stunde in den Feierabend verabschiedeten. Und niemand kam zu diesem Waschraum, bevor Ben fertig war.
    Mit seinen Werkzeugen schraubte Ben den Rahmen eines Fensters von der Wand und brachte seine gesamte Ausrüstung auf die andere Seite, um sie auf dem Planetenring-Gebilde dahinter zu deponieren. Draußen nahm die Dämmerung zu, und von hier aus konnte Ben all die Lichter der Stadt sehen, das Gros davon blassblau, blassgrün oder weiß, ein augenfälliger Unterschied zum Nachthimmel über Coruscant in seiner ganzen Farbenpracht.
    Wie sich herausstellte, bestand der dekorative Ring aus Plastahl, der fest in der Außenfassade des Gebäudes verankert war. Selbst die gelegentlichen Böen vermochten nicht, den Ring zu bewegen. Eine Spalte von ungefähr zehn Zentimetern trennte den Ring vom Rand des Gebäudes, und durch diesen Spalt konnte Ben die in regelmäßigen Abständen angebrachten Haltestreben ausmachen, die den Ring an der Außenfassade des Gebäudes fixierten.
    Obwohl Ben nicht glaubte, dass man ihn in der zunehmenden Dunkelheit sehen konnte, beschränkte er seine Bewegungen auf ein Minimum, als er die Transparistahlpaneele, die er eben abmontiert hatte, wieder in ihre ursprüngliche Position brachte und sie sorgsam an Ort und Stelle festklemmte.
    Dann machte er in Abständen von einem Meter Knoten in das Kabel, das er gekauft hatte. Ungefähr in der Mitte band er es um eine der Stützstreben, die durch die Spalte zu sehen waren. Er ließ eine Hälfte durch den Spalt nach unten und warf die andere über den Rand.
    Vorsichtig rutschte er über die Kante nach unten und
    kletterte das Kabel hinab.
    So gelangte er direkt vor eines der Fenster der Büros von Tendrando Arms. Die Räume waren bloß schwach erhellt, und als er dort hing, konnte Ben sehen, dass die Büros größtenteils mit robust wirkenden Spinden von der Größe eines Menschenmannes möbliert waren. Waffenschränke, vermutete er, immerhin war Tendrando Arms ein Waffenproduzent, und Ben überlegte, ob er sich ein oder zwei

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