Wächter der Macht 04 - Exil
Waffen schnappen sollte. Doch dann schüttelte er den Kopf. Jedi benötigten angeblich nichts weiter als ihr Lichtschwert -es sei denn, natürlich, sie steuerten schweres Kriegsgerät.
Er glitt an seinem Kabel noch ein paar Meter nach unten, ließ sich bis zum 214. Stock hinunter und verlagerte dann sein Gewicht, was dazu führte, dass er auf die Gebäudefassade und die andere Hälfte des Kabels zuschwang, die dort baumelte. Nach einigen Sekunden brachte ihn sein Schwingen nah genug an das andere Kabel heran, dass er es packen konnte. Er ließ das erste los, baumelte neben der Wand des Gebäudes und kletterte wieder hoch in den 215. Stock.
Als er sich dicht an die Scheibe lehnte, konnte er die mechanische Steuerung sehen, mit der sich das Fenster von innen öffnen ließ. Es schien sich um eine simple Handkurbel zu handeln, doch der Handgriff war gegen den Schaft geklappt, und der Mechanismus selbst befand sich in einem kleinen Transparistahlzylinder mit einem mechanischen Schloss.
Ben studierte es einige Sekunden lang, dann wusste er, wie das Ganze funktionierte. Jetzt, da der Handgriff gegen den Schaft hochgeklappt war, und mit dem glatten Transparistahlzylinder im Weg reichte die Griffstärke einer normalen Person vermutlich nicht aus, um das Fenster zu öffnen.
Er schloss halb die Augen und konzentrierte sich auf die Vorrichtung, streckte seine Machtsinne danach aus, packte den Handgriff, als würde er das Heft seines Lichtschwerts umfassen, um ihn zu sich heranzuziehen und zu drehen.
Der Griff rührte sich nicht.
Er versuchte es in die andere Richtung, und da bewegte er sich ein paar Grad zur Seite. Ben runzelte die Stirn, konzentrierte sich angestrengter, und der Handgriff begann sich zu drehen, sehr langsam. Es war harte Arbeit.
Während sich der Griff bewegte, tauchte an der Oberseite des Fensters ein winziger Spalt auf. der größer wurde - ein Zentimeter, zwei.
Bens Griff rutschte ab - und er stürzte!
Er griff panisch um sich, schlang einen Arm um das Kabel, spürte, wie die Knoten hart genug an seinem Ellbogen vorbeiratterten, um Prellungen zu verursachen. Fr verstärkte den Griff, packte mit der freien Hand und der Macht zu. und es gelang ihm, den Absturz zu verhindern. Die Wucht seines Stopps dehnte ihm beide Arme ruckartig auf volle, schmerzhafte Länge.
Er schluckte ein paar Sekunden schwer, dann schaute er nach unten.
Er war bloß zwei Stockwerke nach unten gefallen. Unter ihm befand sich immer noch weiteres Kabel - er hatte nicht das äußerste Ende erwischt. Und zwei Etagen tiefer war der nächste Dekoring. Hätte er das Kabel gänzlich verfehlt, wäre er auf dem Ring gelandet - wahrscheinlich nicht mit genügend Wucht und Lärm, um jeden Sicherheitsoffizier im Umkreis von einem Kilometer aufzuscheuchen. Wahrscheinlich.
Halb von Angst vor dem erfüllt, was er womöglich sehen würde, sah er in das Fenster, das er nun vor sich hatte, in der Erwartung, in die alarmierten Gesichter von Büroangestellten zu blicken. Stattdessen hatte er eine leere Kammer vor sich, eine Kombination aus Aufenthaltsraum und Küche.
Er holte angestrengt ein paarmal Luft, dann kletterte er wieder nach oben, wütend auf sich selbst. Er hatte sich so sehr auf die Macht konzentriert, dass er seine Hände außer Acht gelassen hatte. Das konnte er sich nicht erlauben. Er hätte sich umbringen können.
Als er wieder bei dem Fenster anlangte, nahm er sich ein paar Sekunden Zeit, das Kabel um seine Hüfte zu binden mit einem Knoten, den er mit einem einzigen Zug lösen konnte; dann machte er sich wieder ans Werk.
In wenigen Minuten hatte er das Fenster so weit geöffnet, dass er sich hindurchzwängen konnte. Er zog am Kabel, um den Knoten zu lösen, und ließ sich zu Boden fallen.
Er war zufrieden. Er konnte sich einen Moment lang entspannen, und alles, was er noch tun musste, war, heimlich die Büros zu durchsuchen, den Schaukasten zu finden, das Amulett auszutauschen und wieder runter auf den Erdboden zu gelangen. Ein Kinderspiel.
Ben betrachtete den Schaukasten, und sein Herz machte einen Satz.
Es hatte nicht lange gedauert, den Kasten zu finden. Die Tendrando-Büros schienen zu dieser Stunde allesamt verlassen. Der Schaukasten befand sich jedoch nicht im Büro einer der verschiedenen Führungskräfte, sondern im zentralen Raum, der von einem großen Schreibtisch und einem Rezeptions-/Protokolldroiden beherrscht wurde, dessen Optiksensoren dunkel waren, ein Beweis dafür, dass sich der
Droide im Schlafmodus
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