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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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nicht, was er sonst sagen sollte. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    Leia schüttelte den Kopf. »Ich habe diese Verwunderung gespürt, und dann … diese Qual . Und dann war Luke einfach weg.«
    Sie saßen wer weiß wie lange in ihren Sitzen, während Leia ihren Tränen freien Lauf ließ und Han zu benommen war, um mehr zu tun, als ihre Hand zu halten. Zuerst Mara und jetzt Luke. Das war kein Zufall mehr. Er fragte sich, ob womöglich irgendeine dunkle Strömung in der Macht beschlossen hatte, die Skywalkers auszulöschen. Oder womöglich hatte Luke entschieden, Mara in die Macht zu folgen, und war im Zuge dessen mit seinem Lichtschwert auf einen Sternenzerstörer losgegangen oder so etwas. Das Einzige, was Han mit Bestimmtheit wusste, war, dass Luke nicht auf die übliche Weise abgetreten sein konnte, bei einem Lichtschwertduell oder einem Raumkampf, oder indem er einen Fußweg verließ, ohne nach links und rechts zu gucken. Dazu brauchte es schon etwas Gewaltiges wie einen explodierenden Planeten … oder eine plötzliche Veränderung der physikalischen Grundgesetze.
    Nach einer Weile hallte ein zögerliches Klopfen durch die Außenhülle, das aus Richtung der noch immer geschlossenen Einstiegsrampe drang.
    »Vielleicht sollte ich öffnen«, bot C-3 PO an. »Hangarsicherheitsoffiziere neigen heutzutage dazu, überaus ungehalten auf verdächtiges Verhalten zu reagieren.«
    »Danke, Dreipeo«, sagte Han. »Sag ihnen, dass wir gerade eine schlechte Nachricht erhalten haben. Wir brauchen noch einen Moment, um uns wieder zu sammeln.«
    »Nein.« Leia tupfte sich ihre Augen ab. »Sag ihnen, dass wir gleich rauskommen.«
    »Selbstverständlich, Prinzessin Leia.« C-3 PO begann sich abzuwenden, dann verharrte er. »Und mein aufrichtiges Beileid wegen Master Luke. Ob Erzwo wohl bei ihm war?«
    Leia schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Dreipeo. Das weiß ich nicht.«
    »Ja, nun … Wenn Master Luke es für notwendig erachtet hat zu sterben, bin ich mir sicher, dass Erzwo bei ihm sein wollte.«
    Ein weiteres Klopfen hallte durch die Außenhülle, diesmal mit mehr Nachdruck, und C-3 PO ging nach achtern. Leia löste das Sicherheitsgeschirr und stand auf, ehe sie ihr Gesicht in der Spiegelung der Kanzel betrachtete.
    »Dann muss ich das hier eben mit verquollenen Augen durchziehen«, sagte sie. »Lass uns gehen.«
    »Bist du sicher, dass du dem gewachsen bist?«, fragte Han. »Tenel Ka gehört so gut wie zur Familie. Sie hat mit Sicherheit Verständnis dafür, wenn du ein bisschen Zeit brauchst …«
    »Danke, Han, aber wir haben keine Zeit.« Sie drückte seinen Arm. »Nicht solange Kashyyyk brennt.«
    Sie marschierte nach achtern und zog Han mit sich. Vor vierzig Jahren war sie wie ein neuer Stern in sein Leben geplatzt, um anschließend die ganze Zeit über hell weiterzuleuchten – sein Leitstern und sein Signalfeuer. Daher wusste er nicht recht, warum ihre Stärke ihn jetzt so überraschte, warum er nicht damit gerechnet hatte, dass sie diesem Verlust mit demselben Schneid trotzte, mit dem sie sich sämtlichen Widrigkeiten stellte. Vielleicht lag es daran, dass es ihm selbst so schwerfiel, Lukes Tod zu akzeptieren. Da er nicht zu denen gehörte, die imstande waren zu fühlen , wie jemand starb, musste er immer noch den Leichnam sehen, ehe er derlei glauben konnte.
    Als sie das Schott erreichten, stießen sie auf eine kleine Ehrengarde Königlicher Flottensoldaten, die im Hangar wartete. Der Captain, eine bemerkenswerte Frau mit schmalen grünen Augen und vollen, dunklen Lippen, trat zum Fuß der Einstiegsrampe und verbeugte sich förmlich.
    »Willkommen, Prinzessin. Ihre Majestät bat mich, Euch unverzüglich zu ihr zu bringen.« Der Captain deutete hinter sich, wo – in etwa zwanzig Metern Entfernung – zwei Türhälften aus gehämmertem Aurodium in einen antiken mechanischen Aufzug führten. »Wenn Ihr mir bitte folgen würdet; Eure Eskorte kann sich uns anschließen.«
    Han runzelte die Stirn und tat es Leia gleich, indem er nicht die Rampe hinabstieg. »Unsere Eskorte ?«
    Der Captain warf ihm einen verdrießlichen Blick zu, reagierte jedoch so wie jede gut ausgebildete hapanische Offizierin, die von einem männlichen »Diener« einer auswärtigen Diplomatin angesprochen wurde – sie ignorierte ihn. Han biss die Zähne zusammen und wartete geduldig darauf, dass Leia die Führung übernahm. Viertausend Jahre hapanischer Tradition mit Füßen zu treten würde nicht unbedingt den besten Eindruck bei Tenel Ka

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