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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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dahintersteckt. Ich nehme an, Mom ist auch da?«
    »Direkt neben ihm«, bestätigte Leia. Ihr Tonfall war entschlossen – aber auch traurig. »Hör dir an, was Tenel Ka zu sagen hat. Ich will nicht noch einen Sohn sterben sehen.«
    »Mach dir darüber mal keine Sorgen«, sagte Caedus. »Es würde mir nicht im Traum einfallen zu sterben, bevor ihr hierfür bezahlt habt – ihr beide.«
    »Wofür, Jacen?«, fragte Tenel Ka. »Was haben sie denn getan?«
    »Sie haben dich dazu gezwungen , dich gegen mich zu stellen.« Jetzt begriff Caedus. Der einzige Weg, Tenel Ka dazu zu bringen, ihn im Stich zu lassen, war Erpressung. »Was haben sie gegen dich in der Hand? Bedrohen sie Allana? Falls sie ihr auch nur ein Haar krümmen …«
    »Nicht unser Stil, Junge«, unterbrach Han. »Du hast dir das alles selbst eingebrockt. Alles, was wir tun mussten, war, hier aufzutauchen.«
    »Dein Vater sagt die Wahrheit, Jacen«, bestätigte Tenel Ka. »Schau in mein Herz, und du wirst erkennen, dass ich diese Entscheidung allein getroffen habe.«
    Caedus spürte, wie sie ihre Machtfühler nach ihm ausstreckte, wie sie ihm ihre Gefühle öffnete. Ihre Präsenz war erfüllt von Kummer und Wut und – am niederschmetterndsten – Enttäuschung. Da war auch Liebe, aber die Art von verlorener Liebe, die man für jemanden empfand, der gestorben oder für immer aus dem eigenen Leben verschwunden war.
    Jetzt sackte Caedus’ Herz ab, sank so tief nach unten, dass es in der eisigen Leere zu verschwinden schien, die sich in ihm ansammelte. Das Undenkbare war geschehen. Tenel Ka hatte ihn im Stich gelassen, und mit einem Mal war ihre Liebe bloß noch ein weiterer Preis seines Sith-Schicksals. Er wusste, dass auch dieses Opfer ihn letztlich stärker machen würde, so, wie ihn mittlerweile jedes Opfer stärkte, aber diesmal fühlte es sich beim besten Willen nicht so an. Alles, was Caedus jetzt empfand, war Wut, Bestürzung und Einsamkeit.
    Nach einem Moment sagte Tenel Ka: »Ich bitte dich noch ein letztes Mal, dich zu ergeben, Jacen. Bitte, bring mich nicht dazu, das Feuer auf dich zu eröffnen.«
    »Es tut mir leid, Euer Majestät«, entgegnete Caedus, schlagartig wieder vollkommen förmlich. »Aber ich habe keine andere Wahl.«
    Er unterbrach die Verbindung und drehte sich um, um festzustellen, dass sein Adjutant bereits in sein eigenes Komlink sprach.
    »… vordere Schilde verstärken!«, sagte Orlopp gerade. »Erwarten Beschuss von …«
    Der Rest des Befehls ging in statischem Rauschen unter, als die erste Salve der Hapaner einschlug, die Schilde der Anakin Solo überlastete und die Systeme des Schiffs mit Störsignalen überflutete. Der Mannschaftswagen bremste so weit ab, dass er bloß noch dahinkroch, als die Energie an die kritischen Systeme umgeleitet wurde. Im Tunnel flammte die Notbeleuchtung auf und tauchte Caedus und seinen Adjutanten in kaltes rotes Dämmerlicht.
    Alema Rar hatte noch nie einen Mond explodieren sehen, aber sie nahm an, dass es ein ähnlicher Anblick sein musste, wie ihn die Fünfte Flotte in diesem Moment bot. Dank der Gegner, die sie von allen Seiten beharkten, hatte sich die einstmals mächtige Flotte in ein dichtes kleines Knäuel aus Flammenpilzen und aufblitzenden Hitzeschilden verwandelt. Noch belief sich die Zahl der Tode, die die Macht erbeben ließen, auf einige Dutzend, statt auf Hunderte oder Tausende, doch das würde sich bald ändern. Die Lücke, auf die die Flotte zuhielt – zwischen den Bothanern und den Hapanern –, schloss sich rasch, und Alema brauchte keine Gefechtsvorhersage, um zu wissen, dass das eine Todesfalle für jedes Schiff war, das sich dort hindurchzuquetschen versuchte.
    Das war alles die Schuld dieser Darth Möchtegerne, die sich auf Korriban verkrochen und sie drei Tage aufgehalten hatten, um sie im Umgang mit der Meditationssphäre zu unterweisen und ihr Geschenk für Jacen vorzubereiten.
    Und als was hatte sich dieses »Geschenk« entpuppt? Als das Holocron von Darth Vectivus, voller Perlen der Weisheit wie »Borg dir niemals Geld von jemandem, der mächtig genug ist, dich bezahlen zu lassen« und »Lass deine Angestellten wissen, dass du ihnen vertraust … und sie im Auge behältst «. Wer zum Teufel war dieser Kerl? Ihr Buchhalter?
    Schiff erinnerte sie daran, dass es viele Arten der Herrschaft gab. Darth Vectivus war Geschäftsführer eines galaktischen Bergbaukonglomerats gewesen. Er hatte das Leben Zehntausender Arbeiter kontrolliert und ein gewaltiges Privatvermögen

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