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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Jag bestand darauf, regelmäßig das Gefährt zu wechseln in der Annahme, dass es Alema so schwerer fallen würde, sie zu entdecken, wenn sie anrückten. Zumindest verfügte der Daktyl über eine eigene Koje für jeden und genügend Platz für die StealthX-Jäger.
    Sobald Jag das Schiff gewendet hatte, entfernte er sich in einem weiten Bogen vom Akademiegelände und begann, im Tiefflug langsam den angrenzenden Berghang abzusuchen. Jaina hielt den Grabenbruch für ein besseres Versteck – doch dann rief sie sich in Erinnerung, wie lange Jag Alema bereits jagte, und schwieg. Halb verkrüppelt, wie die Twi’lek war, schien es unwahrscheinlich, dass sie ihr Schiff irgendwo verbergen würde, wo sie gezwungen war, eine zweitausend Meter hohe Felswand zu erklimmen.
    »Gut möglich, dass das hier unser letzter Durchgang ist«, sagte Jag über das Kom. »Die Flugkontrolle der Akademie fängt an, Fragen zu stellen.«
    »Die Überflüge machen sie nervös«, mutmaßte Zekk. »Sag ihnen, dass wir eine Sicherheitsüberprüfung durchführen.«
    »Hab’ ich schon«, sagte Jag. »Und der Leiter der Flugkontrolle wollte wissen, was mit ihrer Überprüfung nicht in Ordnung war.«
    Jaina schmunzelte. »Sag ihnen, dass wir Vögel beobachten.«
    Jag schwieg einen Moment lang, dann berichtete er: »Die Flugkontrolle wünscht uns viel Glück; in den Baumwipfeln gebe es einige prächtige Gokobs zu sehen.«
    Jaina und Zekk brachen gleichzeitig in Gelächter aus.
    »Was ist daran so lustig?«, fragte Jag.
    »Du wirst schon sehen«, sagte Jaina. Gokobs waren haarlose Nagetiere, die den Großteil ihrer Zeit damit zubrachten, die Küchen der Akademie nach Futter zu durchstöbern – harmlos, aber berüchtigt für ihre Angewohnheit, stinkende Sekrete zu versprühen, wenn man sie aufschreckte. »Aber falls du in den Wipfeln tatsächlich irgendetwas Großes und Glänzendes entdeckst, geh nicht runter, um einen näheren Blick darauf zu werfen.«
    »Kein Gokob?«, fragte Jag.
    »Kein Gokob«, bestätigte Zekk. »Es gibt auf Ossus einige ziemlich große Baumfrösche. Man sagt ihnen nach, sie hätten schon T-65-Ausbildungsjäger vom Himmel geholt.«
    »Sind ihre Zungen so stark?« Jag holte tief Luft.
    »So klebrig«, korrigierte Jaina. »Wenn ein großer Klumpen von den Viechern an deiner Hülle baumelt, verlierst du eine Menge Auftrieb.«
    Der Daktyl flog noch einen halben Kilometer weiter den Berghang entlang, bevor Jaina eine kleine Mulde im Baldachin des Waldes entdeckte, ungefähr einen Kilometer bergauf. In der Macht war keine dunkle Energie wahrnehmbar, die darauf hingedeutet hätte, dass sie Alemas sonderbares Raumschiff gefunden hatten, doch der Einschnitt im Blätterdach hatte in etwa die richtige Form und Größe.
    »Markieren«, sagte sie.
    »Markiert«, sagte Jag und bestätigte damit, dass er ihre exakte Position im Navigationssystem gespeichert hatte. »Hast du etwas registriert?«
    »Irgendwie schon.« Jaina erklärte, was sie gesehen hatte, dann sagte sie: »Vermutlich ist es nichts …«
    »Aber wir sollten es besser überprüfen«, brachte Zekk ihren Gedanken zu Ende. »Zumindest, wenn wir nicht vorher noch auf etwas anderes stoßen.«
    Jag schwieg, und aus Richtung des Flugdecks ging ein Frösteln durch die Macht. Obgleich sich das Band zwischen Jaina und Zekk, das sie als Neunister miteinander verband, schon vor langer Zeit aufgelöst hatte, schienen sie – wie alle guten Missionspartner – gelegentlich die Gedanken des anderen zu lesen – und Jags Abneigung gegen Killiks war nach wie vor so ausgeprägt, dass ihm jeder Anflug von Gemeinschaftsdenken Angst machte. Jaina gelangte zu dem Schluss, dass sie Zekk lediglich auf die Schulter zu klopfen brauchte, falls sie einmal Jags Annäherungsversuche unterbinden müsste.
    Natürlich bestand die Gefahr, dass dadurch Zekk auf falsche Ideen kam …
    Sie brachten den Durchlauf zu Ende, ohne irgendwelche anderen Hinweise auf Alema oder ihr sonderbares Schiff zu entdecken, dann kehrten sie zu der Mulde im Blätterdach zurück, die Jaina aufgefallen war. So weit unten am Berghang handelte es sich bei den Bäumen größtenteils um majestätische Königsriesen mit hohen, geraden Stämmen und ausgedehnten Kronen voller gigantischer, herzförmiger Blätter. Nahezu sämtliche Äste innerhalb des betreffenden Kreises waren ausgedörrter als die am Rand, und man sah mehrere Lücken, wo große Äste abgerissen worden und runtergefallen waren.
    Durch die Lücken konnte Jaina flüchtige Blicke

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