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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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auf gelbweiße Splitter und kantige Knickstellen erhaschen, wo Zweige nur teilweise abgebrochen waren, um dann wieder halb in ihre ursprüngliche Position zurückzuschnellen. Diese Zweige sackten ein bisschen nach unten, um die kleine, beckenförmige Senke zu bilden, die überhaupt erst ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.
    »Hier ist definitiv irgendetwas runtergegangen«, stellte Jaina fest.
    »Und nicht sehr schnell«, stimmte Zekk zu. »Das war eine Landung, kein Einschlag.«
    »Dann haben wir es also gefunden?«, fragte Jag.
    »Möglicherweise«, sagte Zekk.
    Jaina nahm ihr Elektrofernglas, aktivierte den Restlichtverstärker und spähte in den Wald hinab. Größtenteils sah sie bloß Äste und Zweige, aber als sie schließlich einen Blick auf den Boden erhaschte, stellte sie fest, dass Unterholz und Blattwerk komplett tot waren. Gleichzeitig streckte sie ihre Machtfühler aus auf der Suche nach der geringsten Spur dunkler Energie. Da war keine. Tatsächlich war das ganze Gebiet auffallend ruhig, nahezu bar jeglicher Form von Machtpräsenz.
    Sie senkte das Elektrofernglas und drehte sich dann um, um sich Zekks dunklen Augen gegenüberzusehen, der sie über den Mittelgang hinweg anschaute; er wirkte gleichermaßen überrascht wie besorgt.
    »Hast du das gespürt?«, fragte er. »Ich meine: Hast du das Nichts gespürt?«
    Jaina nickte. »Es versteckt sich vor uns.«
    »Also ist es da unten?« Jag klang verwirrt. »Seid ihr sicher?«
    »Irgendetwas ist dort unten«, sagte Jaina. »Und es will nicht gefunden werden. Es verschleiert seine Präsenz in der Macht.«
    »Das Schiff verschleiert seine Präsenz?«, fragte Jag. » Können Raumschiffe so was?«
    »Dieses schon«, entgegnete Jaina.
    Zekk löste sein Sicherheitsgeschirr. »Halte uns ruhig. Ich lasse mich durch die Bauchluke runter und lege das Schiff lahm.«
    Anstatt Zekks Aufforderung nachzukommen, drehte Jag bei und entfernte sich von dem Versteck, um ihr ursprüngliches Suchmuster wieder aufzunehmen.
    »Äh, Jag, hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?«, fragte Zekk. »Ich sagte, ich will Alemas Schiff lahmlegen.«
    »Ich habe dich verstanden«, sagte Jag. »Aber ich bin dafür, dass wir die Finger davon lassen. Wir wissen einfach zu wenig über dieses Schiff, und falls es Alema irgendwie warnen kann, dass wir es gefunden haben, wird sie verschwinden, ehe wir die Chance haben, sie uns zu schnappen.«
    »Gut«, sagte Jaina. »Je eher wir sie verjagen, desto besser. Was auch immer sie hier treibt, ich will nicht, dass sie das Jungvolk in der Akademie da mit reinzieht.«
    »Was lässt dich glauben, dass wir sie verjagen können?«, konterte Jag. »Wir sprechen hier von Alema Rar . Würde sie so einfach aufgeben, hätte sie auf Tenupe niemals überlebt.«
    »Das ist nicht von der Hand zu weisen«, sagte Zekk. »Vermutlich würden wir sie bloß anstacheln. Das könnte uns jede Menge grundlos hingeschlachteter Kinder einbringen.«
    Jaina seufzte, weil sie wusste, dass sie recht hatten. Diesmal waren sie erst auf Alemas Fährte gestoßen, als sie von dem Chaos erfuhren, das sie beim Roqoo-Depot angerichtet hatte, einer Versorgungsbasis im Randgebiet des Hapes-Konsortiums. Offenbar hatte irgendein Frachterkapitän den Fehler begangen, eine Bemerkung über ihre Entstellungen zu machen, was sie ihm damit vergolten hatte, dass sie ihm ebensolche Verletzungen beibrachte – und zwar nicht bloß ihm, sondern seiner gesamten Besatzung. Die Überlebenden waren außerstande gewesen, sich an viel von dem Kampf oder ihrer Angreiferin zu erinnern, doch Zekk war es gelungen, ein Überwachungsholo aufzuspüren, das Alema als Verantwortliche für das Blutbad überführte.
    Jag schien Jainas Zögern als Unstimmigkeit zu deuten. »So eine Chance bietet sich uns nie wieder«, sagte er. »Wenn wir Alema jetzt entkommen lassen, wen wird sie dann als Nächstes ins Visier nehmen? Deinen Vater? Deine Mutter?«
    »Meinen Bruder?«, schlug Jaina hoffnungsvoll vor. Als Jag und Zekk bloß mit nervösem Schweigen reagierten, rollte sie mit den Augen und sagte: »Keine Sorge – so viel Glück haben wir nicht.«
    »Dann sind wir uns also einig«, sagte Jag. Es war nicht unbedingt ein Befehl – obwohl er als offizieller Anführer ihres Teams einen hätte geben können –, lediglich eine Rückversicherung, dass sie zu einer Einigung gelangt waren. »Wir werden versuchen, Alema in die Falle zu locken und es hier zu beenden.«
    »Solange wir die Jünglinge dabei nicht in Gefahr bringen«,

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