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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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und auf eindeutig nicht bedrohliche Art hineinzulächeln.
    »Du bist doch schon mal hier gewesen«, sagte ich zu Molly. »Wie sieht es bei ihm zu Hause denn so aus?«
    »Tja«, antwortete sie, wobei sie meinen Blick geflissentlich mied. »Eigentlich bin ich noch nie hier gewesen. Nicht persönlich, heißt das. Tatsächlich kenne ich niemanden, der schon mal hier gewesen wäre. Du solltest dich sehr geschmeichelt fühlen, dass er uns hereingelassen hat; normalerweise duldet der Maulwurf keine Besucher. Genau genommen neigt er dazu, sie abzuschrecken, indem er jeden umbringt, der hier aufkreuzt.«
    »Jetzt mach aber mal halblang!«, sagte ich. »Willst du damit sagen, dass ein echtes Risiko bestand, dass er diese Tür für uns nicht aufmacht? Dass es durchaus hätte sein können, dass er uns da draußen verrecken lässt?«
    »Na ja, möglich wäre das schon gewesen. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass er so neugierig auf dich wäre, dass er uns hereinlässt. Außerdem mag er mich irgendwie.«
    »Er mag dich!«
    »Nein, ich meine, er mag mich.«
    »Wie, wenn du noch nie hier warst?«
    »Oh, ich war schon viele Male in seinem Unterschlupf, nur nicht leibhaftig. Ich bin ein Dutzend Mal hierher traumgewandert - astrales Reisen. Daher habe ich auch den Weg gekannt. Und wir telefonieren viel miteinander. Er kann sehr redselig sein, solange man die gebührende Distanz wahrt. Ich war mir wirklich ziemlich sicher, dass er uns reinlassen würde.«
    »Weil er dich mag.«
    »Genau. Ich erweise ihm Gefälligkeiten ...«
    »Fast habe ich Angst zu fragen: Welche Art von Gefälligkeiten?«
    »Ich suche für ihn diese fragwürdigen Pornosites im Internet ...«
    »Ich hatte recht. Ich wollte es gar nicht wissen.«
    Unvermittelt öffnete sich der Tunnel in eine riesige Höhle, die aus dem Gestein tief unter London gehauen worden war. Sie war gewaltig, beinah überwältigend in ihren Ausmaßen, aber der Maulwurf hatte offenbar viel Zeit gehabt, es sich gemütlich zu machen. Die große, offene Bodenfläche war vollgestopft mit jedem modernen Haushaltsgerät, jedem erdenklichen Luxus und Komfort, dazu Berge von Computerausrüstung. Riesige Plasmabildschirme bedeckten die Wände und zeigten bei abgestelltem Ton fünfzig verschiedene Ansichten gleichzeitig. Und in jedem Zwischenraum und an jeder freien Stelle waren Computermonitore, die Dutzende verschiedener Sites auf einmal zeigten. Molly führte mich durch das Apparaturengewirr ins Zentrum der Höhle des Maulwurfs, und dort, genau im Herzen des Labyrinths, saß der Maulwurf persönlich in einem großen, leuchtend roten Lederdrehstuhl. Bis zum allerletzten Moment hielt er uns den Rücken zugewandt, und dann ließ er den Stuhl widerstrebend herumschwingen und starrte uns an. Er hob eine Hand und bedeutete uns, nicht näher zu kommen, und wir blieben in gut drei Meter Entfernung stehen. Er musterte uns von Kopf bis Fuß und machte keinerlei Anstalten, sich von seinem Stuhl zu erheben und uns zu begrüßen.
    Ich hatte erwartet, einen untersetzten kleinen Kerl mit blinzelnden Augen hinter einer riesigen Brille anzutreffen, und genau das war der Maulwurf. Er war sehr blass, mit langen, lose fallenden Haaren um ein dickliches Gesicht, in dem es ziemlich viel blinzelte und zuckte. Er trug Bermudashorts, schmuddelige Trainingsschuhe und ein T-Shirt mit dem Aufdruck Tarzan, Herr der Kleidermuffel. Er trug auch einen buddhistischen Talisman an einer Kette um den Hals: das allsehende Auge. Und darüber den goldenen Halsreif der Droods. Eine plumpe Hand kam hoch und berührte ihn, als er mich und den Torques um meinen Hals ansah, und endlich entspannte er sich ein wenig. Er lächelte mich kurz an und nickte Molly zu.
    »Hallo, meine Liebe. Es ist so schön, dich wiederzusehen! Und endlich in Person! Ja. Aber bitte, alle beide, kommt nicht näher! Ich bin nicht mehr an Gesellschaft gewöhnt. Nein. Nein. Hallo, Edwin. Mit-Drood, Mit-Vogelfreier. Ja. Normalerweise dulde ich keine Besucher; sie regen mich zu sehr auf. Aber wenn ich einem Mit-Vogelfreien nicht trauen kann ... Also, willkommen in meiner Höhle, Edwin, Molly!
    Ja.«
    »Hübscher Stuhl«, sagte ich, weil mir nichts anderes Höfliches und Nichtbedrohliches einfiel.
    »Ja, das ist er, nicht wahr?«, sagte der Maulwurf, und sein Gesicht erhellte sich ein bisschen. »Habe ihn extra bestellt. Durch eine ganze Reihe von Sicherungen. Ich muss sehr vorsichtig sein! In den Armlehnen sind Kühlbehälter für Erfrischungsgetränke. Möchtest du

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