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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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es gehört halt zu den Dingen, um die man einfach nicht herumkommt. Molly Metcalf holte ein Einmalhandy heraus und begab sich zur Damentoilette, sodass sie ihre Kontaktperson beim Manifesten Schicksal erreichen konnte, ohne von allen anderen im Club wütend angestarrt zu werden. Ich hieß ihren Sinn für Vorsicht gut. Einmaltelefone sind Telefone, die man nur einmal benutzen kann und anschließend sofort aufgibt und zerstört. Ein Anruf, der nicht abgehört, und ein Telefon, dass nicht aufgespürt werden kann. Es war gut zu wissen, dass das Manifeste Schicksal professionell zu Werke ging. Aber es bedeutete auch, dass ich mit Mollys Freunden allein gelassen wurde, von denen ich die meisten vor ein paar Tagen noch beim ersten Anblick zu töten versucht hätte. Und umgekehrt genauso, sehr wahrscheinlich. So standen wir da und lächelten einander verlegen an, während das Einzige, was wir miteinander gemein hatten, in ›Damen‹ verschwand.
    »Sie sagen also«, wandte ich mich schließlich an den Ghul, Buddler Browne, als den am wenigsten Beunruhigenden des Haufens, »dass Sie gelegentlich für meine Familie gearbeitet haben?«
    Er zuckte ungezwungen mit der Schulter. »Ich helfe aus, wenn ich dazu aufgefordert werde. Der Preis des Lebens in diesen schweren Zeiten. Der Status meiner Sippe ist nicht mehr das, was er einst war, als wir noch einen angesehenen Platz in der Gesellschaft hatten, weil wir das Durcheinander aufräumten, das die zahlreichen Schlachten der Menschen zurückließen ... Heutzutage zieht uns Ihre Familie nur noch hinzu, wenn es darum geht, die Leichen zu verschlingen, deren anderweitige Beseitigung sie als zu kostspielig oder zu gefährlich erachtet. Sie wissen schon - die Sorte, die wiederauferstehen oder sich neu bilden oder zu Sondermüll zerfließen könnte. Es gibt nicht viel, was ein Ghul nicht verdauen kann. Allerdings müssen unsere Toiletten zugegebenermaßen gründlicher als die meisten -«
    Ich hob die Hand. »Ich glaube, wir nähern uns rapide dem Punkt von zu viel Information. Was meinen Sie zu den Droods? Oder zu dieser neuen Widerstandsgruppe, dem Manifesten Schicksal?«
    Erneut zuckte Buddler die Schulter. »Die Namen ändern sich, Gesichter kommen und gehen, aber irgendjemand hat immer das Sagen. Einen stichhaltigen Beweis dafür, dass das Manifeste Schicksal netter als die Droods oder gerechter wäre, hat mir bisher noch niemand vorgelegt ... Aber es interessiert mich auch nicht wirklich. Wer den Laden auch schmeißt, es wird immer Arbeit für mich und meine Art geben.«
    Ich wandte mich, ein bisschen widerwillig, an Mr. Stich. Er trank mit abgewinkeltem kleinem Finger einen Perrier, jeder Zoll der gelassene und kultivierte Gentleman. Ich hatte einmal geholfen, eins seiner Opfer aus der Themse zu fischen, unten bei Wapping. Sie war ausgeweidet worden, aufgeschnitten vom Hals bis zum Schritt, und alle inneren Organe waren entfernt worden. Er hatte auch noch andere Sachen mit ihr gemacht, bevor er sie endlich getötet hatte. Der einzige Grund, weshalb ich ihn nicht auf der Stelle in Stücke riss, war, dass Molly sich darüber aufregen könnte, und ich brauchte sie auf meiner Seite. Im Augenblick.
    »Ich habe gehört, man hat Sie mit einem Pfeil angeschossen«, sagte er ruhig. »Direkt durch Ihre viel gepriesene Rüstung.«
    »Neuigkeiten verbreiten sich schnell, nicht wahr?«, antwortete ich, sorgsam darauf bedacht, weder zu leugnen noch zu bestätigen. »Aber ich bezweifle, dass Sie etwas haben, was mir etwas anhaben könnte.«
    »Sie wären vielleicht überrascht«, sagte Mr. Stich. »Aber Sie sollten wirklich versuchen, sich zu entspannen, Edwin. Von mir droht Ihnen keine Gefahr, solange Sie mit Molly zusammen sind. Ein liebes Mädchen und eine alte Freundin; ich würde sie nur äußerst ungern verärgern.«
    »Sie erwähnten, dass auch Sie einige Arbeiten für meine Familie verrichtet haben«, fuhr ich fort. »Was haben Sie für die Droods gemacht?«
    »Manchmal können Leute nicht einfach umgebracht werden«, erklärte Mr. Stich mit sanfter Stimme. »Manchmal ist es nötig, dass sie völlig verschwinden. Keine Spur, was ihnen angetan wurde oder warum. Keine Leiche, keine Hinweise, nur eine Lücke in der Welt, wo einmal jemand Wichtiges war. Jemand, der dachte, niemand könne ihm etwas anhaben. Ich war schon immer in der Lage, Leute verschwinden zu lassen. Die Welt bekommt nur einen kleinen Bruchteil meiner vielen Opfer zu sehen. Diejenigen, von denen ich will, dass sie gesehen

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